Hamas-Großangriff auf Israel: Zahlreiche Tote, Hunderte Verletzte

Israel sieht sich im nächsten Nahostkrieg. Militante Palästinenser feuern Tausende Raketen auf israelische Orte. Der Überraschungsangriff trifft Israel an einem Feiertag. Hunderte Menschen sind tot oder verwundet - und einige verschleppt. Die aktuellen Entwicklungen.

Nach einem israelischen Luftangriff auf ein palästinensisches Wohngebiet steigt Rauch nach der Explosion auf (Bild: Adel Hana/AP/dpa)
Nach einem israelischen Luftangriff auf ein palästinensisches Wohngebiet steigt Rauch nach der Explosion auf (Bild: Adel Hana/AP/dpa)

Dieser Newsticker ist für heute beendet. Sie können hier die wichtigsten News des Tages zum Krieg in Israel nachlesen.

  • Raketenalarm im Großraum Tel Aviv - Explosionen hörbar

  • USA verlegen Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer

  • Mehr als 100 Entführte und 700 Tote nach Hamas-Großangriff in Israel

  • Militärsprecher: Noch immer palästinensische Angreifer in Israel

  • Britischer Premier telefoniert mit Netanjahu

  • Auswärtiges Amt geht von Deutschen unter von Hamas Verschleppten aus

  • "Es ist Krieg": Andrea Kiewel mit erschütternden Details aus Israel

  • Selenskyj sichert Netanjahu bei Telefonat Solidarität zu

Die aktuellen Nachrichten im Live-Stream:

+++ Raketenalarm im Großraum Tel Aviv - Explosionen hörbar +++

Tel Aviv/Gaza (dpa) - Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat es im Großraum Tel Aviv und anderen Städten des Landes am späten Sonntagabend wieder Raketenalarm gegeben. In der Küstenmetropole waren Explosionen zu hören, von denen die meisten vermutlich durch das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome ausgelöst wurden. Zuvor heulten unter anderem in südlich von Tel Aviv gelegenen Orten die Warnsirenen.

Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. Bei dem Großangriff wurden nach dem jüngsten Stand von Sonntagabend mindestens 700 Menschen in Israel getötet. Israel startete Gegenangriffe. Dabei wurden mindestens 413 Menschen getötet, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte.

+++ Nach Hamas-Angriff 260 Leichen auf Festivalgelände in Israel gefunden +++

Tel Aviv/Gaza (dpa) - Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen haben Einsatzkräfte allein auf einem Festival-Gelände in Israel bislang mindestens 260 Leichen gefunden. Das berichtete die Nachrichten-Website Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst Zaka am Sonntagabend. Hamas-Kämpfer attackierten am Samstag die Teilnehmer eines Musikfestivals nahe der Grenze zum Gazastreifen und verschleppten auch zahlreiche Menschen von dort in den Gazastreifen. Medien zitierten Augenzeugen, die von einem Massaker sprachen. Im Netz kursieren Videos, die zeigen sollen, wie die Feiernden vor den Schüssen der Angreifer fliehen.

+++ USA verlegen Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer +++

Washington (dpa) - Die USA verlegen als Reaktion auf den Großangriff auf Israel durch die islamistische Hamas einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Dazu zählten der Flugzeugträger «USS Gerald R. Ford», der Luftwaffenkreuzer «USS Normandy» und vier Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse, teilte das US-Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Außerdem seien Vorbereitungen getroffen worden, um Luftwaffengeschwader der Air Force mit ihren Kampfjets in die Region zu verlegen, hieß es weiter.

Die USA werden zudem den israelischen Streitkräften zusätzliche Ausrüstung und Munition zur Verfügung stellen, kündigte Verteidigungsminister Lloyd Austin an. Noch am Sonntag werde die erste Lieferung in Bewegung gesetzt, hieß es. Austin sagte, damit betonten die USA ihre Unterstützung für die israelischen Streitkräfte und das israelische Volk.

Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor. Hunderte Israelis wurden getötet, mehrere Tausend verletzt. Hamas-Kämpfer nahmen Geiseln in mehreren israelischen Ortschaften und verschleppten zudem auch Dutzende Menschen in den Gazastreifen. Israel reagierte auf die Attacken mit Gegenangriffen auf den Gazastreifen mit mehreren Hundert Toten und Verletzten. Die Kämpfe und der Beschuss von Israel dauerten am Sonntag an.

Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

+++ Mehr als 100 Entführte und 700 Tote nach Hamas-Großangriff in Israel +++

Tel Aviv (dpa) - Bei dem Großangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen sind mindestens 700 Menschen in Israel getötet worden. Dies berichteten mehrere israelische Medien am Sonntag unter Berufung auf medizinische Kreise. Nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums wurden 2243 Menschen verletzt.

Die islamistische Hamas hatte am Samstag von Gaza aus überraschend Israel angegriffen. Bewaffnete Palästinenser drangen über Land, See und Luft in das Land vor. Die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Palästinenserorganisation feuerte zudem seither Tausende Raketen auf Israel ab. Das Land reagierte mit Gegenangriffen.

Medienberichten zufolge handelt es sich bei einem großen Teil der Toten in Israel um Zivilisten, die von den militanten Palästinensern erschossen wurden. Laut Rettungssanitätern wurden am Sonntag weitere Opfer in vom israelischen Militär wieder unter ihre Kontrolle gebrachte Ortschaften gefunden. Unterdessen suchte das Militär weiter nach palästinensischen Angreifern.

Mehr als 100 Israelis wurden nach offiziellen Angaben Israels in den Gazastreifen verschleppt. Es wird erwartet, dass die Zahl noch deutlich höher liegen könnte.

+++ Auswärtiges Amt geht von Deutschen unter von Hamas Verschleppten aus +++

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich unter den von der islamistischen Hamas aus Israel Verschleppten auch deutsche Staatsangehörige befinden. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Sonntag, nach Erkenntnissen des Außenministeriums handele es sich um Menschen, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit hätten. Am Sonntag hatte im Auswärtigen Amt erneut der Krisenstab der Bundesregierung getagt.

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es nach den zum gegenwärtigen Zeitpunkt vorliegenden Erkenntnissen weiter, man stimme sich gemeinsam mit der deutschen Botschaft in Tel Aviv sehr eng mit den israelischen Behörden ab. Zudem bitte man um Verständnis, dass man sich zum Schutz der betroffenen Personen weder zur Anzahl noch zu Einzelfällen öffentlich äußern könne. Schon zuvor hieß es, zu konsularischen Einzelfällen und Geiselnahmen deutscher Staatsangehöriger äußere sich die Bundesregierung grundsätzlich nicht.

+++ Militärsprecher: Noch immer palästinensische Angreifer in Israel +++

Tel Aviv (dpa) - Nach den Großangriffen der islamistischen Hamas in Israel sind nach Angaben des israelischen Militärs weiterhin palästinensische Angreifer im Land. «Es gibt immer noch feindliche Kräfte in Israel», sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Sonntagabend, rund 36 Stunden nach Beginn der Attacke aus dem Gazastreifen. Ein Teil der Eindringlinge sei getötet worden, ein Teil sei jedoch noch vor Ort, sagte Hagari weiter. In den vergangenen Stunden dauerten die Kämpfe im Grenzgebiet an. In mehreren Städten mussten sich Menschen erneut vor Raketenangriffen aus dem Gazastreifen in Sicherheit bringen.

Das Militär wies Bewohner von zwei Ortschaften im Grenzgebiet am Abend an, ihre Häuser «aufgrund der Sicherheitslage» nicht zu verlassen.

«Wir befinden uns derzeit mitten in einem Krieg», sagte Hagari. Die israelische Luftwaffe sei in vollem Einsatz, um Ziele im Gazastreifen anzugreifen. Mehr als 50 Kampfflugzeuge hätten demnach in den vergangenen Stunden rund 120 Ziele der von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuften Hamas zerstört. «Die Hamas hat eine große Katastrophe über den Gazastreifen gebracht», sagte Hagari. Sie habe Hunderte von Opfern zu beklagen. «Dutzende» feindliche Kämpfer seien gefangen genommen worden.

+++ Britischer Premier telefoniert mit Netanjahu +++

London (dpa) - Der britische Premierminister Rishi Sunak hat Israel nach den tödlichen Angriffen erneut Solidarität zugesagt. Der 43-Jährige habe am Sonntagnachmittag mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu telefoniert, teilte eine Regierungssprecherin in London mit. Sunak habe Netanjahu jegliche Unterstützung angeboten, die Israel benötige. «Er hat bekräftigt, dass das Vereinigte Königreich klar an der Seite Israels steht gegen diese Terrorakte», hieß es in der Mitteilung.

Sunak habe auch auf die diplomatischen Bemühungen Großbritanniens hingewiesen, mit denen sichergestellt werden solle, dass «die Welt mit einer Stimme» gegen die entsetzlichen Anschläge spreche. Sunak habe auch betont, sich dafür einzusetzen, dass sich die jüdischen Gemeinden in Großbritannien zu jeder Zeit sicher fühlten.

Der britische Premierminister Rishi Sunak. (Bild: Reuters)
Der britische Premierminister Rishi Sunak. (Bild: Reuters)

+++ "Es ist Krieg": Andrea Kiewel mit erschütternden Details aus Israel +++

Andrea Kiewel (58) lebt seit einigen Jahren in Tel Aviv, Israel. Freitagabend hat sie noch mit ihren Liebsten gefeiert. "Und am nächsten Tag ist plötzlich nichts mehr, wie es war und es ist Krieg. Das ist kein Hollywood-Film, der hier abläuft, es ist Realität", beschreibt die geschockte TV-Moderatorin ihre aktuelle Situation der "Bild"-Zeitung.

"Natürlich habe ich Angst, aber ich denke nicht daran, wegzurennen", sagt die gebürtige Ost-Berlinerin. Und sie fügt hinzu: "Als ich 2017 mit meinem jüngsten Sohn nach Israel gekommen bin, habe ich hier mein Herz in die Erde gepflanzt. Ich bin selbst jüdisch und liebe dieses Land so sehr, dass es zu meiner Heimat geworden ist." Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ Selenskyj sichert Netanjahu bei Telefonat Solidarität zu +++

Kiew (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefonat Solidarität im Kampf gegen die islamistische Hamas zugesichert. Selenskyj teilte am Sonntag auf dem Portal X (vormals Twitter) mit, dass er Netanjahu angesichts der vielen Toten auch sein Beileid ausgesprochen habe. Er habe sich über die aktuelle Lage in Israel informieren lassen. Die israelische Polizei und die Diplomaten Kiews arbeiteten demnach zusammen, um die Sicherheit und den Schutz der ukrainischen Bürger zu gewährleisten, teilte Selenskyj weiter mit.

Beide Seiten hätten auch über die Auswirkungen der Situation auf die Sicherheitslage in der Region und darüber hinaus gesprochen. Details nannte Selenskyj, der selbst jüdische Wurzeln hat, zunächst nicht. Er hatte bereits am Samstag den «Terror» der Hamas verurteilt und betont, dass Israel das Recht auf Selbstverteidigung habe. Dabei erinnerte Selenskyj daran, dass die Ukraine angesichts des russischen «Terrors» selbst erfahre, was Krieg bedeute und daher mit dem Volk Israels fühle.

+++ Gesundheitsministerium meldet 413 Tote im Gazastreifen +++

Tel Aviv/Gaza (dpa) - Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Großattacke auf Israel sind mindestens 413 Menschen getötet worden. 2300 Palästinenser seien zudem verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntagabend mit.

Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor. Israels Militär reagierte mit Gegenangriffen auf Ziele der Hamas im Gazastreifen. Die Hamas nutzt nach Angaben des israelischen Militärs häufig zivile Gebäude für ihre Stellungen. Die Kämpfe und der Beschuss dauerten am Sonntag an.

In Israel wurden mindestens 700 Menschen getötet, wie israelische Medien am unter Berufung auf medizinische Kreise meldeten. Nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums wurden 2243 Menschen verletzt. Mehr als 100 Israelis wurden nach offiziellen Angaben Israels in den Gazastreifen verschleppt.

+++ Militär: Mehr als 3200 Raketen aus Gaza auf Israel abgefeuert +++

Tel Aviv (dpa) - Militante Palästinenser haben nach Angaben des israelischen Militärs seit Beginn der Kämpfe mehr als 3200 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Seit Samstagmorgen seien 3255 Raketen gezählt worden, sagte ein Sprecher am Sonntag.

Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor. Das Land reagierte mit Gegenangriffen. Die Kämpfe und der Beschuss dauerten am Sonntag an. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

+++ Scholz: Deutschland steht fest an der Seite Israels +++

Berlin (dpa) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Israel nach dem Großangriff der islamistischen Hamas die Solidarität Deutschlands zugesagt. Er habe Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefongespräch versichert, «dass Deutschland angesichts dieses furchtbaren Angriffs fest und unverbrüchlich an der Seite Israels steht», sagte Scholz am Sonntag im Kanzleramt in Berlin. «Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson. Das gilt gerade auch in schweren Stunden wie diesen. Und entsprechend werden wir handeln.» Scholz nannte den Angriff der Hamas «barbarisch» und «empörend».

Zugleich hat Scholz pro-palästinensische Freudenfeiern nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel verurteilt. «Wir akzeptieren es nicht, wenn hier auf unseren Straßen die abscheulichen Attacken gegen Israel gefeiert werden», sagte der SPD-Politiker am Sonntag in Berlin. Er ergänzte: «Das Leid, die Zerstörung, der Tod von so vielen Menschen kann für niemanden Anlass zur Freude sein.» Seine Gedanken seien «in diesen schweren Stunden bei den Bürgerinnen und Bürgern Israels, die viele Opfer zu beklagen haben», sagte der Kanzler und fügte hinzu: «Deutschland steht an ihrer Seite.»

In Berlin-Neukölln hatten sich am Samstagabend etwa 50 Menschen zu einer laut Polizei pro-palästinensischen Demo versammelt. Die Polizei habe die Menschen überprüft und entsprechende Maßnahmen durchgeführt, sagte ein Polizeisprecher. Auf einem Video auf Instagram, das das anti-israelische Netzwerk Samidoun teilte, war eine Gruppe zu sehen, die Parolen skandierte. Die Organisation hatte am Samstagnachmittag süße Backwaren an Passanten verteilt, «zur Feier des Sieges des Widerstands», wie sie auf Instagram schrieb.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Israel die Solidarität Deutschlands zugesagt. (Bild: Reuters)
Bundeskanzler Olaf Scholz hat Israel die Solidarität Deutschlands zugesagt. (Bild: Reuters)

+++ US-Außenminister: Berichte über getötete Amerikaner in Israel +++

Washington (dpa) - Bei den Angriffen der islamistischen Hamas-Organisation auf Israel hat es laut US-Außenminister Antony Blinken vermutlich auch US-amerikanische Opfer gegeben. «Wir haben Berichte, dass mehrere Amerikaner getötet wurden. Wir arbeiten hart daran, das zu bestätigen», sagte Blinken am Sonntag dem TV-Sender CNN. «Außerdem gibt es Berichte über amerikanische Vermisste, und auch da versuchen wir, Bestätigungen zu bekommen.» Blinken bestätigte diese Angaben auch beim Sender NBC.

Der US-Außenminister deutete an, dass noch am Sonntag Details zur konkreten Unterstützung der USA für Israel bestätigt werden könnten. Es habe Anfragen aus Israel gegeben und es sei die klare Absicht von US-Präsident Joe Biden, sicherzustellen, dass die USA dem Land jede nötige Hilfe zur Verfügung stellen, um auf die Angriffe der Hamas reagieren zu können.

Schon bei einer ersten Reaktion hatte Biden dem Land Unterstützung zugesichert. «Die USA stehen an der Seite Israels», sagte Biden am Samstag im Weißen Haus.

+++ Auch Thailänder unter Toten und Entführten in Israel +++

Bangkok/Tel Aviv (dpa) - Unter den Toten, Verletzten und Entführten in Israel sind nach dem Großangriff der islamistischen Hamas laut thailändischen Medien auch mehrere Menschen aus dem südostasiatischen Land. Zwei thailändische Staatsbürger seien getötet worden, teilte Premierminister Srettha Thavisin laut «Bangkok Post» am Sonntag während eines Besuchs in Hongkong mit. Darüber hinaus seien elf Thailänder entführt und acht verletzt worden, sagte Außenminister Parnpree Bahiddha-Nukara nach Angaben der Zeitung. Unter den Verletzten konnten drei bisher nicht geborgen werden, wie es hieß.

In Israel hielten sich nach Angaben des Premiers rund 25 000 thailändische Arbeiter auf, so die «Bangkok Post». Man bereite sich darauf vor, eigene Staatsbürger aus Israel auszufliegen, berichteten mehrere thailändische Medien.

+++ Deutsche Palästinenser-Hilfe nach Angriffen in der Kritik +++

Als Reaktion auf den großangelegten Angriff der islamistischen Hamas auf Israel wird in Deutschland zunehmend die Millionen-Hilfe aus dem Bundeshaushalt für die Palästinenser infrage gestellt. Aus den Reihen der Union, aber auch der FDP kam die Forderung, die Zahlungen zu beenden oder zumindest zu überprüfen.

Als Konsequenz aus dem begonnenen Angriff verstärkten die Sicherheitsbehörden die Schutzmaßnahmen für jüdische und israelische Einrichtungen in Deutschland. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in den Gazastreifen. Es rät dringend davon ab, nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete zu reisen.

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+++ Außenministerium: Zwei israelische Touristen in Ägypten getötet +++

Tel Aviv/Kairo (dpa) - Bei einem mutmaßlichen Anschlag in Ägypten sind zwei Israelis und ein Ägypter getötet worden. Ein weiterer Israeli sei verletzt worden, teilte das israelische Außenministerium am Sonntag mit. Ein Angreifer in Alexandria habe das Feuer auf eine Reisegruppe eröffnet. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ Zehntausende Soldaten kämpfen in Israel weiter gegen Hamas-Eindringlinge +++

Nach dem beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel kämpft die israelische Armee mit zehntausenden Soldaten im eigenen Land und mit Luftangriffen auf den Gazastreifen gegen die militanten Palästinenser. "Wir beginnen einen langen und schwierigen Krieg, der uns durch einen mörderischen Angriff der Hamas aufgezwungen wurde", erklärte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Sonntagmorgen. Innerhalb Israels hielten radikale Palästinenser weiter israelische Geiseln in ihrer Gewalt, israelische Soldaten kämpften gegen eingedrungene Hamas-Kämpfer.

Die Armee kündigte die Evakuierung aller Israelis aus Gebieten nahe dem Gazastreifen binnen 24 Stunden an. Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Sonntag, zehntausende israelische Soldaten seien in dem Gebiet im Süden das Landes im Einsatz, um die "Terroristen" in jedem einzelnen Ort zu bekämpfen und die "Befreiung von Geiseln" voranzutreiben. Nach israelischen Medienberichten wurden Geiseln in Beeri und Ofakim befreit, die Armee bestätigte dies zunächst nicht. "Hunderte Terroristen" wurden laut Hagari in Israel getötet, dutzende gefangen genommen. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ Forderung: Deutsche Mittel für Palästinenser an Bedingungen knüpfen +++

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hat die Bundesregierung angesichts des Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel aufgefordert, Zahlungen an die Palästinenser an klare Bedingungen zu knüpfen. «Mit deutschem Steuergeld darf Terrorismus und Antisemitismus nicht finanziert werden», hieß es in einer Erklärung ihres Präsidenten Volker Beck vom Sonntag. Hier seien für den Bundeshaushalt 2024 klare Beschlüsse des Bundestags und seines Haushaltsausschusses nötig.

Beck forderte zudem Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf, die Organisation Samidoun zu verbieten. Diese versteht sich als Netzwerk für die Verteidigung palästinensischer Gefangener. Sie ist laut Beck eine «Vorfeldorganisation» der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP). Diese wird von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.

Den Worten müssten jetzt Taten folgen, erklärte Beck. «Jetzt muss sich zeigen, was die Worte "Israels Sicherheit ist deutsche Staatsräson" bedeuten.»

+++ Ranghohes Hamas-Mitglied bei Israels Bombardement in Gaza getötet +++

Israel hat bei seinen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Großattacke vom Samstag ein ranghohes Hamas-Mitglied getötet. Der Zivilschutz bestätigte, die Leiche von Aiman Junis sei am Sonntag aus den Trümmern eines Gebäudes im Flüchtlingslager Nuseirat geborgen worden. Bisher sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza 313 Menschen getötet worden. 1990 Palästinenser seien verletzt worden.

Die israelische Luftwaffe hatte nach dem tödlichen Großangriff militanter Palästinenser in Israel, bei dem rund 300 Menschen getötet wurden, Ziele der im Gazastreifen herrschenden Hamas beschossen. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

+++ Dobrindt verlangt Stopp deutscher Zahlungen an Palästinenser +++

Berlin (dpa) - Angesichts des Großangriffs der islamistischen Hamas auf Israel hat CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt ein Ende der deutschen Hilfen für die Palästinenser verlangt. Der entsetzliche Terror gegen Israel müsse umgehend beendet werden, sagte der Chef der CSU-Bundestagsabgeordneten am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Es braucht aber auch eine Bereitschaft bei uns, Taten folgen zu lassen: Hetze gegen Israel auf deutschen Straßen darf nicht ungestraft bleiben. Und Zahlungen an die palästinensische Seite müssen sofort eingestellt werden.» Dobrindt betonte: «Wir stehen auch in dieser schweren Stunde fest zu Israel.»

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. (Bild: Reuters)
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. (Bild: Reuters)

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hat die Bundesregierung angesichts des Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel aufgefordert, Zahlungen an die Palästinenser an klare Bedingungen zu knüpfen. «Mit deutschem Steuergeld darf Terrorismus und Antisemitismus nicht finanziert werden», hieß es in einer Erklärung ihres Präsidenten Volker Beck vom Sonntag. Hier seien für den Bundeshaushalt 2024 klare Beschlüsse des Bundestags und seines Haushaltsausschusses nötig.

Beck forderte zudem Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf, die Organisation Samidoun zu verbieten. Diese versteht sich als Netzwerk für die Verteidigung palästinensischer Gefangener. Sie ist laut Beck eine «Vorfeldorganisation» der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP). Diese wird von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.

Den Worten müssten jetzt Taten folgen, erklärte Beck. «Jetzt muss sich zeigen, was die Worte "Israels Sicherheit ist deutsche Staatsräson" bedeuten.»

+++ Papst Franziskus: Terrorismus und Krieg führen zu keiner Lösung +++

Nach den Großangriffen der islamistischen Hamas verfolgt Papst Franziskus mit «Sorge und Schmerz» die Ereignisse in Israel. «Ich bete für alle, die Stunden des Terrors und der Angst erleben und darauf warten, dass die Waffen endlich schweigen», sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag nach dem traditionellen Angelus-Gebet auf dem Petersplatz in Rom. Die Menschen sollten begreifen, dass Terrorismus und Krieg zu keiner Lösung führten, sondern nur zum Tod und Leiden vieler Unschuldiger.

Der Pontifex brachte seine Verbundenheit mit den Familien der Opfer zum Ausdruck, nachdem in Israel die «Gewalt noch schneller ausgebrochen ist und Hunderte Tote und Verletzte gefordert hat». Franziskus rief die Gläubigen auf, für den Frieden zu beten. «Krieg ist eine Niederlage, jeder Krieg ist eine Niederlage», so der 86-jährige Argentinier weiter.

+++ Schweiz verstärkt Sicherheitsmaßnahmen bei israelischen Vertretungen +++

Die Schweiz verstärkt nach den Angriffen auf Israel aus den Palästinensischen Gebieten die Sicherheitsmaßnahmen an der israelischen Botschaft und dem Konsulat in Bern und Genf. Das teilte das Bundesamt für Polizei am Sonntag mit. Welche Maßnahmen genau getroffen wurden, werde nicht kommuniziert, um die Wirksamkeit nicht zu gefährden, hieß es.

+++ Polen will seine Bürger aus Israel ausfliegen +++

Nach Großangriffen der islamistischen Hamas auf Israel will Polen seine Bürger von dort ausfliegen. Die polnische Luftwaffe werde dafür mehrere Transportflugzeuge nach Israel schicken, schrieb Präsident Andrzej Duda am Sonntag auf der vormals als Twitter bekannten Plattform X. «Soldaten unserer Spezialeinheiten werden den Schutz beim Boarding und die Sicherheit an Bord gewährleisten.» Das Außenministerium in Warschau sprach von einer «sehr ernsten Situation» und appellierte an polnische Staatsbürger in Israel, die Anweisungen der örtlichen Behörden genau zu befolgen.

+++ Gedenkstätte Buchenwald besorgt um KZ-Überlebende in Israel +++

Die Gedenkstätte Buchenwald ist angesichts der massiven Hamas-Angriffe auf Israel in Sorge um dort lebende Überlebende des NS-Konzentrationslagers bei Weimar. Einige von ihnen lebten in Tel Aviv und in Orten entlang des Gaza-Streifens und seien somit unmittelbar bedroht, sagte Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Seit Beginn der Angriffe am Samstag habe die Gedenkstätte bislang keinen Kontakt mit ihnen. «Wir versuchen Kontakt aufzunehmen und zu helfen, so weit das möglich ist.» Es sei «furchtbar», dass Holocaust-Überlebende ausgerechnet in Israel bedroht würden. «Israel ist ja der Ort, an den sie gegangen sind, um in Sicherheit zu sein.»

In Weimar weht als Zeichen der Solidarität mit Israel seit Sonntag die israelische Flagge am Rathaus, wie die Stadt mitteilte. Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) verurteilte den Terror gegen Israel. «Es ist umso bedrückender, dass sich durch den Angriff auch die Überlebenden des KZ Buchenwald und ihre Angehörigen in akuter Gefahr befinden und gezwungen sind, in Schutzräumen Unterschlupf zu finden», teilte er mit. Es sei wichtig, dass die Stadt Weimar aus ihrer historischen Verantwortung heraus den Schulterschluss mit dem Staat und den Menschen in Israel demonstriere. Weimar bemüht sich seit einiger Zeit um eine Partnerschaft mit einer israelischen Stadt.

+++ Zentralrat der Juden: Terroristen geht es nicht allein um Israel +++

Berlin (dpa) - Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, auf die Bedrohung jüdischen Lebens auch anderswo hingewiesen. «Der Terrorkrieg der Hamas und der libanesischen Hisbollah gegen Israel ist an Grausamkeit kaum zu überbieten», sagte Schuster am Sonntag einer Mitteilung zufolge. «Die Gefährdung für jüdische Einrichtungen auch hier in Deutschland zeigt, dass es den Terroristen nicht allein um Israel geht, sondern dass jüdisches Leben überall von ihnen infrage gestellt wird.»

Schuster bezeichnete es als wichtiges Zeichen in dieser «kritischen Zeit» für Israel und alle Juden, dass die Sicherheitsbehörden schnell reagiert hätten, um jüdische Einrichtungen hierzulande zu schützen. Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel am Samstag hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den Schutz verstärken lassen. Auch die große Solidarität in Deutschland sei wichtig, machte Schuster deutlich. «Die Unterstützung aus allen Teilen unserer Gesellschaft hilft dabei, diese Zeit zu überstehen», sagte er.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, warnte, israelbezogener Antisemitismus sei auch hierzulande eine reale Gefahr. «Aus der jüngeren Vergangenheit wissen wir: Wenn Israel von der antisemitischen Terrororganisation Hamas angegriffen wird, steigt auch die Gefahr für Jüdinnen und Juden in Deutschland», sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Mit Blick auf Hamas-Sympathisanten, die am Samstag im Berliner Stadtteil Neukölln mit dem Verteilen von Süßigkeiten den Angriff auf Israel feierten, fügte Klein hinzu: «Eine solch widerwärtige Verherrlichung von Gewalt gegen Jüdinnen und Juden dürfen wir als Gesellschaft nicht hinnehmen.»

+++ Israel meldet Beschuss aus dem Libanon - Gegenangriff +++

Tel Aviv (dpa) - Israel ist nach Angaben eines Militärsprechers aus dem Libanon beschossen worden. Artillerie der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) würden das Gebiet im Libanon, von dem aus kurz zuvor auf israelisches Gebiet geschossen worden sei, unter Feuer nehmen, teilte IDF-Sprecher Daniel Hagari am Sonntag auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Die israelischen Streitkräfte seien auf alle Szenarien vorbereitet und würden auch weiterhin die Sicherheit der Bewohner Israels schützen.

Unterdessen setzte das israelische Militär seine massiven Luftschläge im Gazastreifen fort, nachdem die islamistische Hamas am Samstag von dort aus überraschend Großangriffe gegen Israel begonnen hatte. Bislang kamen auf beiden Seiten Hunderte von Menschen ums Leben.

+++ US-Institut: Kreml wird Lage in Israel für Krieg in Ukraine nutzen +++

Russland wird aus Sicht von US-Experten die Angriffe der islamistischen Hamas gegen Israel auch für seinen Krieg gegen die Ukraine auszunutzen. In einer Informationskampagne werfe der Kreml dem Westen vor, die Konflikte im Nahen Osten zugunsten der Unterstützung für die Ukraine vernachlässigt zu haben, schrieb das Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington am Samstag (Ortszeit) in einer Analyse. Die Experten verwiesen etwa darauf, dass das russische Außenministerium den Westen beschuldigt habe, zuletzt die Bemühungen des Nahost-Quartetts, zu dem neben Russland die USA, die EU und die Vereinten Nationen gehören, blockiert zu haben.

Russland hat nach Angaben des Außenministeriums in Moskau auch Kontakte zur islamistischen und im Gazastreifen herrschende Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. So führte etwa der Nahost-Beauftragte des Kreml, Vizeaußenminister Michail Bogdanow, mehrfach in diesem Jahr Gespräche mit Hamas-Vertretern – am Telefon und bei persönlichen Begegnungen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow wies nach Angaben des Ministeriums auch am Samstag wieder auf Moskaus Initiative für eine Zweistaatenlösung hin.

Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew, der Vizechef im nationalen russischen Sicherheitsrat ist, meinte im Nachrichtenkanal Telegram, dass die Gewalt zwischen der Hamas und Israel zu erwarten gewesen sei. «Damit hätten sich mal Washington und seine Verbündeten beschäftigen sollen», schrieb Medwedew. Die USA seien in dem Konflikt zwischen Israel und Palästina ein Schlüsselakteur.

Statt sich mit einer israelisch-palästinensischen Lösung zu befassen, hätten diese «Trottel» sich aber in Russlands Angelegenheiten eingemischt, meinte Medwedew. Sie hätten mit ihrer Unterstützung für die Ukraine zwei sich nahe stehende Völker gegeneinander aufgebracht. Russland hatte den Krieg gegen die Ukraine im Februar 2022 begonnen.

Russische Kommentatoren gingen davon aus, dass der Krieg der Hamas gegen Israel die Aufmerksamkeit von der Ukraine ablenken werde, weil der Westen nun das «ewige Feuer» im Nahen Osten löschen wolle. Russische Politiker äußerten indes die Hoffnung, dass etwa die wegen Moskaus Krieg gegen die Ukraine nach Israel geflohenen IT-Spezialisten und andere Experten vor der neuen Gewalt dort fliehen und in ihre Heimat zurückkehren könnten. Israel gehört zu den begehrtesten Auswanderungszielen für Russen mit jüdischen Wurzeln, die dort vergleichsweise leicht die Staatsbürgerschaft bekommen.

+++ Gesundheitsministerium: 313 Tote bei Angriffen Israels in Gaza +++

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Großattacke auf Israel sind bisher 313 Menschen getötet worden. 1990 Palästinenser seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntag mit.

+++ Attacke fünf militanter Palästinenser am Strand verhindert +++

Die israelische Marine hat am Sonntag nach Militärangaben einen neuen Angriff fünf militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet verhindert. «Die Marinesoldaten identifizierten fünf Terroristen, die sich am Zikim-Strand auf israelischem Gebiet versteckt hatten». Sie seien «ausgeschaltet» worden, sagte ein israelischer Armeesprecher. Man habe verhindert, dass sie in zivile Bevölkerungsgebiete vordringen. Der israelische Rundfunk berichtete, die Männer seien getötet worden. Dies bestätigte der Sprecher jedoch nicht.

+++ Hisbollah übernimmt Verantwortung für Beschuss israelischer Gebiete +++

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat die Verantwortung für den Raketenbeschuss von durch Israel besetzte Gebiete übernommen. «Auf dem Weg zur Befreiung dessen, was von unserem besetzten libanesischen Land übrig geblieben ist», hieß es in einer Erklärung der eng mit dem Iran verbündeten Hisbollah am Sonntag. Die Beobachtermission der Vereinten Nationen im Libanon, Unifil, bestätigte, dass mehrere Raketen aus dem Südosten Libanons auf das von Israel besetzte Gebiet abgefeuert wurden. Die israelische Artillerie erwiderte nach Angaben eines Sprechers die Angriffe.

In «Solidarität mit dem siegreichen palästinensischen Widerstand und dem Kampf des palästinensischen Volkes» habe eine Brigade der Hisbollah am Sonntagmorgen drei Flächen der «zionistischen Besatzung» im Gebiet der Schebaa-Farmen angegriffen, so die Hisbollah. Die sogenannten Schebaa-Farmen gehören nach Auffassung der UN zu den 1967 von Israel besetzten syrischen Gebieten. Syrien und einigen Parteien im Libanon sehen das Gebiet jedoch als libanesisches Territorium an.

+++ Angriff auf Israel: Forderungen nach sofortigen Konsequenzen +++

Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel werden Forderungen nach sofortigen Konsequenzen durch die Bundesregierung und Sicherheitsbehörden laut. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat den Schutz der jüdischen und israelischen Einrichtung in Deutschland bereits verstärken lassen.

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+++ Nach Hamas-Attacke: 256 Palästinenser bei Angriffen Israels getötet +++

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Großattacke auf Israel sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza bisher 256 Menschen getötet worden. Darunter seien auch 20 Minderjährige, teilte das Ministerium am Sonntag mit. 1788 Palästinenser seien verletzt worden.

Die israelische Luftwaffe hatte nach dem tödlichen Großangriff militanter Palästinenser in Israel, bei dem rund 300 Menschen getötet wurden, Ziele der im Gazastreifen herrschenden Hamas beschossen. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Ein Mann nimmt ein Solarpanel von einer Moschee, die bei einem israelischen Luftangriff in Khan Younis im Gazastreifen zerstört wurde (Bild: Yousef Masoud/AP7dpa)
Ein Mann nimmt ein Solarpanel von einer Moschee, die bei einem israelischen Luftangriff in Khan Younis im Gazastreifen zerstört wurde (Bild: Yousef Masoud/AP7dpa)

Nach Angaben der Armee wurden in der Nacht zu Sonntag zehn Hamas-Ziele getroffen. Sie hätten sich in mehrstöckigen Gebäuden befunden. Unter anderem seien ein Geheimdiensthauptquartier sowie eine militärische Einrichtung angegriffen worden.

Parallel dazu habe die israelische Armee zwei Banken beschossen, die der Hamas zur Finanzierung von Terroraktivitäten gegen israelische Zivilisten dienten. Auch eine Waffenproduktionsstätte der militanten Organisation Islamischer Dschihad in Gaza sowie Waffenlager seien getroffen worden.

+++ Militärsprecher: Israel evakuiert Ortschaften am Rande von Gaza +++

Die israelische Armee evakuiert angesichts des Kriegs mit der im Gazastreifen herrschenden Hamas-Organisation die israelischen Ortschaften im Grenzgebiet. Tausende von Menschen sollten an andere Orte in Israel gebracht werden, sagte der israelische Armeesprecher Richard Hecht am Sonntag. Die Armee erklärte das Gebiet um den Küstenstreifen herum zum Sperrgebiet. Es gebe noch acht Punkte im Süden des Landes, wo nach möglichen Angreifern gesucht werde, sagte Hecht. Der Sperrzaun zum Gazastreifen sei an 29 Stellen durchbrochen worden, diese seien inzwischen alle unter Kontrolle. Man greife aus der Luft potenzielle neue Angreifer an diesen Punkten an.

Bei der verheerenden Großattacke der Hamas, die von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, waren am Samstag nach Medienberichten rund 300 Israelis getötet worden. Etwa 1600 wurden verletzt. Viele schweben noch in Lebensgefahr. Es wurden auch viele Israelis in den Gazastreifen verschleppt, darunter Frauen, Kinder und alte Menschen. Wie viele genau, kann die Armee nicht sagen.

Palästinenser feiern an einem zerstörten israelischen Panzer am Zaun des Gazastreifens (Bild: Hassan Eslaiah/AP/dpa)
Palästinenser feiern an einem zerstörten israelischen Panzer am Zaun des Gazastreifens (Bild: Hassan Eslaiah/AP/dpa)

«Wir werden nach dieser unmenschlichen Attacke sehr hart gegen die Hamas vorgehen», sagte der Militärsprecher. «Dies ist ein furchtbarer Morgen.» Laut Militär sind unter den Toten auch 26 Soldaten und Soldatinnen, darunter auch ein Vize-General und ranghohe Kommandeure.

Hecht sagte, man werde vor Angriffen auf Hamas-Ziele im Gazastreifen Anweisungen an die dortige Bevölkerung geben, «um Kollateralschaden zu vermeiden». Es werde aber keine Evakuierung aus dem Palästinensergebiet geben. «Wir werden ihnen sagen, geht in den Norden, geht in den Süden, geht in den Osten.»

Zu einer möglichen Bodenoffensive sagte der Sprecher, alle Optionen seien auf dem Tisch. Die Grenzübergänge in den Gazastreifen seien von Hamas zerstört worden. «Wir haben es nicht eilig, sie wieder zu öffnen.»

+++ Mindestens 250 Tote in Israel bei Großangriff aus Gaza +++

Bei den Angriffen aus dem Gazastreifen auf Israel sind mindestens 250 Menschen getötet worden. Das berichteten mehrere israelische Medien am Samstag unter Berufung auf medizinische Kreise. Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums wurden mindestens 1452 Menschen verletzt. Mehrere Israelis wurden in den Gazastreifen verschleppt, wie ein Armeesprecher sagte - darunter auch Soldaten. Eine Zahl der Entführten nannte er nicht.

Als Reaktion auf die massiven Attacken mit Tausenden Raketen beschoss die israelische Luftwaffe Ziele der Hamas im Gazastreifen. Dabei starben mindestens 242 Menschen und knapp 1700 wurden verletzt, wie das Gesundheitsministerium im Gazastreifen bekannt gab. Israels Armee beschuldigte die Hamas, ihre militärischen Mittel bewusst inmitten ziviler Objekte in Gaza zu platzieren.

(Grafik: dpa/A. Brühl)
(Grafik: dpa/A. Brühl)

Wegen der Raketenangriffe heulten in Städten Israels immer wieder die Warnsirenen. Auch in Tel Aviv und Jerusalem war Alarm zu hören. Das Militär rief die Einwohner der südlichen und zentralen Landesteile auf, in geschützten Bereichen zu bleiben. Verteidigungsminister Joav Galant erklärte eine besondere Sicherheitslage im Umkreis von bis zu 80 Kilometern vom Gazastreifen.

+++ Netanjahu: Werden Hamas in Gaza besiegen - Krieg wird «Zeit brauchen» +++

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel eine harte Reaktion im Gazastreifen angekündigt. «Wir werden alle Orte, an denen die Hamas organisiert ist und sich versteckt, in Trümmerinseln verwandeln», sagte Netanjahu am Samstagabend in einer Ansprache. Bewohner des Gazastreifens forderte er auf: «Flieht jetzt von dort, denn wir werden überall und mit all unserer Kraft handeln». Israel werde Rache für diesen schwarzen Tag nehmen. Die Hamas wird von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Gleichwohl kündigte Netanjahu lange andauernde Kampfhandlungen an. «Dieser Krieg wird Zeit brauchen», sagte Netanjahu. «Es liegen noch herausfordernde Tage vor uns.»

+++ Brandenburger Tor mit israelischer Flagge angestrahlt +++

Das Brandenburger Tor ist am Samstagabend als Solidaritätsbekundung in den Farben der israelischen Flagge angestrahlt worden. Laut einer Sprecherin der Berliner Senatsverwaltung sei das auf Wunsch des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU) geschehen. «Der Terrorismus wird niemals siegen», so Wegner. «Israel ist nicht allein, Berlin und die ganze freie Welt stehen fest an Israels Seite. Jetzt gilt: Besonnenheit, Entschlossenheit und Zusammenhalt.»

Die Israelische Flagge wird am Rande des Festival of Lights als Solidaritätsbekundung auf das Brandenburger Tor projiziert (Bild: Fabian Sommer/dpa)
Die Israelische Flagge wird am Rande des Festival of Lights als Solidaritätsbekundung auf das Brandenburger Tor projiziert (Bild: Fabian Sommer/dpa)

Israel wird seit Samstagmorgen von der Hamas angegriffen. Mit Stand Samstagabend wurden bisher mindestens 200 Menschen in Israel getötet, mehr als 1100 seien verletzt worden, hieß es. Im Gazastreifen sollen bis zu diesem Zeitpunkt etwa 240 Menschen gestorben und weitere 1700 verletzt worden sein.

+++ Bericht: Israel tötet zehn Angreifer in Sderot +++

Israelische Einsatzkräfte haben nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige an einer Polizeistation getötet. Wie die Nachrichten-Webseite Ynet am frühen Sonntagmorgen unter Berufung auf die Polizei berichtete, seien nach einem etwa 20-stündigen Gefecht «etwa zehn bewaffnete Terroristen neutralisiert» worden. Die Polizeistation sei wieder unter Kontrolle gebracht worden, hieß es. Die Angreifer hätten sich verschanzt gehabt und das Feuer eröffnet.

Die etwa 30 000 Einwohner zählende Stadt Sderot im Süden Israels liegt unweit des nördlichen Gazastreifens. Vom Gazastreifen aus hatte die islamistische Hamas am Samstag überraschend Großangriffe gegen Israel begonnen. Das israelische Militär antwortete mit massiven Vergeltungsschlägen. Die Kämpfe dauerten in der Nacht weiter an.

+++ Israel will islamistische Hamas um Jahre zurückbomben +++

Israel hat als Reaktion auf die überraschenden Großangriffe der islamistischen Hamas im Gazastreifen vernichtende Schläge gegen die palästinensische Organisation beschlossen. Ziel sei, die militärischen und regierungstechnischen Kapazitäten der Hamas und des Islamischen Dschihad so zu zerstören, «dass sie für viele Jahre nicht mehr in der Lage und bereit sind, die Bürger Israels zu bedrohen und anzugreifen», gab das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts am frühen Sonntagmorgen bekannt. Unter anderem wurde beschlossen, die Einfuhr von Strom-, Brennstoff- und Warenlieferungen in den Gazastreifen abzuschneiden.

«Wir beginnen einen langen und schwierigen Krieg, der uns durch einen mörderischen Angriff der Hamas aufgezwungen wurde», wurde Netanjahu zitiert. Die erste Phase ende jetzt mit der «Vernichtung des größten Teils der feindlichen Kräfte, die in unser Gebiet eingedrungen sind», hieß es nach der Sitzung des Sicherheitsrats. Zugleich habe man eine Offensivphase eingeleitet, die ohne Einschränkung solange fortgesetzt werde, bis die Ziele erreicht seien. «Wir werden die Sicherheit der Bürger Israels wiederherstellen und wir werden siegen», hieß es.

+++ Verteidigungsaktion «Iron Swords» - Israel zieht Reservisten ein +++

Das Land wurde nach Militärangaben auch offiziell in Kriegsbereitschaft versetzt, Tausende Reservisten wurden einberufen. Die israelische Armee nannte ihre Verteidigungsaktion «Iron Swords» (Eisenschwerter). Netanjahu nannte diese Ziele für die Operation gegen die Hamas:

- «Das Gebiet von den feindlichen Truppen zu säubern, die eingedrungen sind». Die Hamas werde einen «immensen Preis» zahlen.

- Es sei wichtig, weitere Fronten zu sichern, «damit niemand den Fehler begeht, in diesen Krieg einzutreten». Israels Armee sichert vor allem die Nordgrenze aus Sorge vor einem möglichen Angriff der libanesischen Hisbollah-Miliz.

+++ International große Solidarität mit Israel +++

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), die Regierungen Italiens, Spaniens, Frankreichs und Großbritanniens sowie die Europäische Union verurteilten die Angriffe aufs Schärfste. Die Vereinigten Staaten stellten sich klar an die Seite Israels. Der UN-Generalsekretär äußerte Entsetzen über die Angriffe. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen trifft sich am Sonntag zu einer Sondersitzung.

Der Iran hingegen gratulierte der Hamas und sprach von einem «Wendepunkt» des bewaffneten Widerstands gegen Israel. Der Irak betonte seine Unterstützung für das palästinensische Volk.

Das Außenministerium in Kairo teilte mit, Ägypten bemühe sich intensiv um eine Beruhigung der Lage.

Auch Saudi-Arabien forderte ein sofortiges Ende der Eskalation, warnte aber vor einer «Entziehung der legitimen Rechte des palästinensischen Volkes». Das sunnitische Königreich gilt als wichtige Schutzmacht der Palästinenser. Gleichzeitig laufen derzeit Gespräche zwischen dem Ölstaat und Israel unter US-Vermittlung über eine mögliche Normalisierung ihrer Beziehungen. Dies könnte Experten zufolge folgenreiche Veränderungen in der Region auslösen.

+++ Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen in Berlin +++

Die Polizei verstärkte den Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen in Berlin, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr. Die Gefährdungsbewertungen für solche Einrichtungen werden demnach laufend aktualisiert und Schutzmaßnahmen erhöht, wo dies erforderlich sei. «In Berlin ist der Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen heute bereits verstärkt worden.»

Jüdische Einrichtungen müssten jetzt besonders geschützt werden, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die auch Spitzenkandidatin der hessischen SPD ist, bei einer Wahlkampfveranstaltung in Marburg. «Und auch dafür stehe ich persönlich ein, aber auch die Innenminister aus allen Bundesländern.» Der israelische Botschafter Ron Prosor warnte im Interview der Deutschen Presse-Agentur am Samstag vor Angriffen auf Einrichtungen auch in Deutschland.

Vertreter der Opposition und Ampelkoalition forderten rasche Entscheidungen über Finanzhilfen an Palästinenser. Zugleich werden Bundesregierung und die EU aufgefordert, den Kurs gegenüber Iran zu verschärfen.

+++ Weniger Flüge von Europa nach Israel +++

Die Schweizer Lufthansa-Tochter Swiss stellte ihren Flugverkehr nach Israel ab Samstagabend wegen Sicherheitsbedenken ein. Die Lufthansa strich bis einschließlich Montag alle Flüge nach Tel Aviv. Das Schweizer Außenministerium rät von Reisen nach Israel ab.