Hammerschlag gegen Rechts: Neonazi-Gruppe "Hammerskins" in Deutschland verboten
Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser hat die Neonazi-Gruppe „Hammerskins Germany“ verboten. Gleichzeitig durchsuchten rund 700 Polizeibeamte Wohnungen in zehn deutschen Bundesländern von führenden Mitgliedern. In Deutschland zählt die Gruppierung rund 130 Mitglieder. Einige Anhänger sind wegen Gewaltdelikten und illegalen Waffenbesitzes vorbestraft.
„Nach unseren bisherigen Erkenntnissen wurden neben Bargeld auch erhebliche Mengen an rechtsextremistischen Devotionalien sichergestellt“, so die Ministerin.
Die „Hammerskins Germany“ sind nach Angaben des Innenministeriums ein Ableger der 1988 in den Vereinigten Staaten gegründeten „Hammerskins Nation“. Diese spielt eine herausragende Rolle in der rechtsextremen Szene in Europa, trat vor allem mit organisierten Musikveranstaltungen im Untergrund auf.
Rechtsextremes Weltbild festigen
Kernelement der Ideologie der Gruppe ist die Propagierung einer auf der NS-Ideologie basierenden Rassenlehre. Ziel sei es, ihr rechtsextremes Weltbild zu festigen, insbesondere durch Konzerte.
Weltweit bezeichnen sich die Mitglieder dieser Vereinigung als "Brüder", die ihre subkulturelle Lebensweise praktizieren. Die Gruppe verstehe sich auch als Elite der rechtsextremistischen Skinhead-Szene, so das Ministerium.
Enge Zusammenarbiet mit den USA
Im Vorfeld des Verbots hätten Bund und Länder über ein Jahr lang intensiv zusammengearbeitet, sagte Innenministerin Faeser. Man habe eng mit US-amerikanischen Behörden und Ermittlern kooperiert.
Das Verbot der Hammerskins Deutschland ist das 20. Verbot einer rechtsextremen Vereinigung durch das deutsche Innenministerium. "Der Rechtsextremismus bleibt die größte extremistische Bedrohung für die demokratische Grundordnung in Deutschland", sagte Faeser in Berlin.