Handel: Erste regelmäßige Bahnverbindung zwischen China und Polen

Handel: Erste regelmäßige Bahnverbindung zwischen China und Polen

Polen und China haben gerade die erste regelmäßige Eisenbahnverbindung in Betrieb genommen. Sie soll den Handel nicht nur zwischen den beiden Ländern stärken, sondern auch zwischen China und der EU. Waren, die in Warschau ankommen, werden an andere europäische Länder weitervertrieben.

Eine Chance für Polen?

Magdalena Rybicka, Direktorin des Instituts für Asienstudien an der Weichsel-Akademie für Finanzen und Wirtschaft sagte, dass die Eiisenbahnverbindung eine Chance für Polen und die EU sein könnte, mehr Waren nach China zu exportieren.

"Im Moment werden hauptsächlich Haushaltsgeräte, Klimaanlagen und alle Arten von Kleingeräten transportiert, aber später werden auch polnische Produkte nach China gebracht. In Anbetracht der Tatsache, dass neue Handelsabkommen im Zusammenhang mit dem Transport von Hühnern unterzeichnet wurden, ist das ein wichtiges wirtschaftliches Ereignis für Polen, aber auch für die EU, denn es bedeutet, dass wir die Handelszusammenarbeit mit den Chinesen stärken und das sehr unausgewogene Handelsvolumen zwischen Polen und China ausgleichen."

"Die Chinesen sind für uns das zweitwichtigste Land in Bezug auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit, während wir für die Chinesen im Moment ein unbedeutendes Land sind, das wenig nach China exportiert und dort weiter verkauft. Polen ist auch für die EU ein wichtiges Element in der Seidenstraßenverbindung", so Rybicka.

Die Hoffnung auf größere Exporte

Die Entscheidung, eine regelmäßige Eisenbahnverbindung in Betrieb zu nehmen hat zwei Gründe: die steigenden Importe aus China und die Hoffnung auf größere Exporte in dieses Land. Auch andere europäische Länder hoffen, von der Eisenbahnverbindung zu profitieren, zum Beispiel im Bereich der Elektrofahrzeuge.

Radosław Pyffel, Experte für internationale Politik in China und Asien, sagte, Polen sei ein wichtiges Land, wenn es darum geht, Importe zu empfangen und Exporte weiterzuleiten.

"Wir schauen uns die Euro 2024 an und viele der Unternehmen, die dieses Event sponsern, sind Unternehmen aus China. Es zeigt uns also etwas. Ich denke, es zeigt uns etwas Interessantes: dass die chinesischen Unternehmen planen, sich auf dem europäischen Markt zu entwickeln. Sicherlich wird Polen nicht das Zentrum dieses Prozesses sein, ich denke, es wird andere Länder geben, die versuchen werden, Investitionen aus China anzuziehen, insbesondere Ungarn. Aber ich denke, auch Italien und Spanien. Polen ist nur ein Teil dieses Prozesses, und wenn wir zwischen Deutschland und China liegen, denke ich, ist das eine gute Gelegenheit, um Geschäfte zu machen."

Trotz der Kontroversen um die umstrittenen Beziehungen, die China zu Zeiten des Krieges in der Ukraine mit Russland unterhält, wird der Handelsaustausch mit China immer enger. Polens Spannungen mit Belarus könnten sich jedoch als Problem erweisen. Die polnische Regierung schließt eine vollständige Schließung der Grenzen zu ihrem östlichen Nachbarn nicht aus. Denn die Migrationskrise nimmt weiter zu.