Hape Kerkeling zurück im Urlaubsparadies: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

RTL verpasst Hotel-Animateur Edwin Öttel (Hape Kerkeling, Mitte) eine Frischzellenkur. (Bild: RTL)
RTL verpasst Hotel-Animateur Edwin Öttel (Hape Kerkeling, Mitte) eine Frischzellenkur. (Bild: RTL)

Hape Kerkeling sorgt im Revival eines 90er-Kultfilms für Furore im Urlaubsparadies. Derweil widmet sich WOW einem der bekanntesten deutschen Influencer: Jeremy Fragrance. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche bereithält, verrät die Übersicht.

Knapp 30 Jahre nach der Erstausstrahlung von "Club Las Piranjas" kehrt Hape Kerkeling als Animateur Edwin Öttel zurück: In der gleichnamigen Miniserie (RTL+) gilt es, die Traumhochzeit von Sohn Björn (Ben Münchow) zu verhindern. Ob das klappen kann? Was Netflix, Prime Video und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

Sky begleitet Jeremy Fragrance im Rahmen einer Dokureihe. (Bild: Sky Deutschland / Frank Rossbach)
Sky begleitet Jeremy Fragrance im Rahmen einer Dokureihe. (Bild: Sky Deutschland / Frank Rossbach)

"Club Las Piranjas", RTL+

Im "Club Las Piranjas" begeisterte Hape Kerkeling als Animateur Edwin Öttel Touristen und TV-Publikum gleichermaßen. 28 Jahre nach der Erstausstrahlung der gleichnamigen Fernsehkomödie wird die Geschichte nun als Miniserie weitererzählt: Vier Folgen von "Club Las Piranjas" sind ab 19. Oktober bei RTL+ abrufbar und setzen etliche Jahre nach dem Ende des Fernsehfilms an.

Edwin Öttel (Hape Kerkeling) ist inzwischen Manager der Schlagersängerin Lilly de Jung (Andrea Sawatzki). Doch das Geschäft läuft schlecht, und auch sonst kennt Edwin die Sonnenseiten des Lebens nur noch vom Hörensagen. Als er seinem tristen Dasein ein Ende setzen will, klingelt in allerletzter Sekunde das Telefon: "Hier ist Renate, deine Ex-Chefin, deine Ex-Bettgenossin", tönt es aus der Leitung. Nach Edwins Weggang habe sie den Club Las Piranjas geschlossen und auf Mauritius einen neuen eröffnet, erzählt Renate (Judy Winter). Die Leitung liegt beim gemeinsamen Sohn Björn (Ben Münchow). Doch Björn hat kein Händchen fürs Geschäft, viel schlimmer: Er hat sich auch noch in eine Vietnamesin (Trang Le Hong) verguckt. Da Renate im Sterben liegt, soll Edwin an ihrer Stelle die Hochzeit verhindern. Schafft er es, erbt er die Hälfte vom Club.

"Club Las Piranjas" bietet kurzweilige Comedy, die sich selbst nicht zu ernst nimmt. Der großartig schreckliche Soundtrack und das fantastische Ensemble, zu dem auch Rick Kavanian, Karin Lischka, Isabell Polak und Matthias Lamp (in seiner letzten Rolle) zählen, tun ihr Übriges zu dem heiteren Serienvergnügen.

Drei Jahrhunderte, vier Jahre - und immer dieselbe Leiche: Auf dieser ungewöhnlichen Prämisse baut die neue Netflix-Krimiserie "Bodies" (ab 19. Oktober) auf. (Bild: Netflix / Matt Towers)
Drei Jahrhunderte, vier Jahre - und immer dieselbe Leiche: Auf dieser ungewöhnlichen Prämisse baut die neue Netflix-Krimiserie "Bodies" (ab 19. Oktober) auf. (Bild: Netflix / Matt Towers)

"Jeremy Fragrance - Power Baby!", WOW

Er schreit in die Kamera, riecht an Passanten und erzählt seinen Followern, dass er ein halbes Kilo Parmesan auf einmal gegessen hat: Jeremy Fragrance schafft es, in aller Munde zu sein - egal wie. Spätestens seit "Promi Big Brother" 2022 ist auch die deutsche Fernsehlandschaft auf den Parfüminfluencer aufmerksam geworden. Mit seinem weißen Anzug, seinen einarmigen Liegestützen und seiner exzentrischen Art sticht er direkt ins Auge - kuriose Selbstgespräche inklusive. Doch wer ist dieser Mann eigentlich?

Auf Social Media ist der 34-Jährige, der bürgerlich Daniel Sredzinski heißt, seit Jahren ein Star und gewährt Einblicke in seinen luxuriösen Lifestyle. Bekannt wurde er vor allem durch seine Videos über Parfüms, nun will er in den USA durchstarten. Trotz seiner Präsenz im Internet bleibt der Mann hinter Fragrance ein Rätsel. Nun soll eine Doku-Reihe Licht ins Dunkel werfen: "Jeremy Fragrance - Power, Baby!" (ab 16. Oktober, WOW) offenbart auch Facetten des Privatmanns hinter der Kunstfigur, die der Öffentlichkeit bisher verborgen blieben.

Lisa (Mina-Giselle Rüffer) passieren im Alltag merkwürdige Dinge, die enorme physische Kräfte freisetzen.  (Bild: ZDF und © Jan Hromadko /Bavaria Fiction GmbH 2022)
Lisa (Mina-Giselle Rüffer) passieren im Alltag merkwürdige Dinge, die enorme physische Kräfte freisetzen. (Bild: ZDF und © Jan Hromadko /Bavaria Fiction GmbH 2022)

"Bodies", Netflix

Multiversen sind in heutigen Filmen und Serien überall zu finden. Da passt die Idee der britischen Netflix-Serie "Bodies" (ab 19. Oktober) bestens dazu: In Folge eins des achtteiligen Werks lernt man vier Londoner Polizeiermittler kennen. Die junge Mutter DS Hasan (Amaka Okafor) arbeitet in einem schmutzigen und gewaltbereiten London des Jahres 2023. Ihr neuester Fall ist die nackte Leiche eines Mannes, der in einer unscheinbaren Seitengasse der Metropole aufs Pflaster drapiert wurde.

Danach kommt es zu einem Schnitt der Zeit, aber keinesfalls des Raums: DI Hillinghead (Kyle Soller) findet im Jahre 1890 dieselbe Leiche am selben Ort. Und auch DS Whiteman (Jacob Fortune-Lloyd) trifft auf diesen Toten, auch wenn seine Ermittlungen 1941 durch deutsche Bombenangriffe auf London im Zweiten Weltkrieg erschwert werden. Außerdem untersucht DC Maplewood (Shira Haas) den Fall im London des Jahres 2053.

"Bodies" sortiert sich zwischen Sci-Fi-Gedankenexperiment, Ermittlerkrimi und Charakterdrama ein. Schade ist jedoch, dass die persönlichen Geschichten der Ermittler und ihrer epochentypischen Probleme ein wenig blass bleiben.

Jeremiah (Tommy Lee Jones) bangt um seine wirtschaftliche Existenz. (Bild: 2022 Amazon Content Services LLC)
Jeremiah (Tommy Lee Jones) bangt um seine wirtschaftliche Existenz. (Bild: 2022 Amazon Content Services LLC)

"Was wir fürchten", ZDFmediathek

Mit der Inszenierung von Geistern und Gespenstern tut man sich hierzulande traditionell schwer. Nun soll die sechsteilige Miniserie "Was wir fürchten" (ab 20. Oktober in der ZDF-Mediathek) Vorurteile gegen das Übersinnliche beseitigen helfen.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Teenagerin Lisa (Mina-Giselle Rüffer). Nach einer schweren psychischen Erkrankung hat sie mit ihrer Mutter Franka (Marie Leuenberger) die Großstadt verlassen und ist in den Schwarzwald gezogen, wo Franka als leitende Polizeibeamtin arbeiten wird. Ein Jahr vor Lisas erstem Schultag am neuen Gymnasium hat sich dort ein tragischer Vorfall ereignet. Wohl eine Art Amoklauf, an den nun gedacht werden soll. Nicht nur das traumatische Ereignis, welches rund um die Schule immer noch präsent ist, macht Lisa das Ankommen schwer. Visionen mit durchaus physischer Wucht können das Mädchen jederzeit in ihrem Alltag überfallen: Sie sieht unter anderem tote Wesen.

"Was wir fürchten" beginnt als deutsches Schul- und Jugend-Drama mit recht vielen Klischees. Auch die Gruseleffekte, welche der Handlung periodisch beigemischt werden, erfinden das Genre-Rad alles andere als neu, sind aber stimmungsvoll. An Komplexität und Fahrt gewinnt die Serie, wenn die Konversionstherapie, der sich der homosexuelle Schüler Simon (Paul Ahrens) auf Geheiß seiner strenggläubigen Eltern (Peter Jordan, Brigitte Urhausen) unterziehen soll, thematisiert wird. Am Ende fügen sich die Fäden der zunehmend komplexen Handlung recht clever zusammen.

"The Burial", Prime Video

Oscar-Glanz bei Prime Video: Im Filmdrama "The Burial" (ab 13. Oktober) geben sich mit Tommy Lee Jones und Jamie Foxx zwei Oscar-Gewinner die Ehre. Seit Jahrzehnten führt Bestattungsunternehmer Jeremiah (Jones) ein Familienunternehmen. Doch nun droht ihm nach einem missglückten Handschlagdeal das Worst-Case-Szenario: die Insolvenz. Zwar zieht er im Vertragsstreit mit Milliardär Raymond Loewen (Bill Camp) vor Gericht, doch die Chancen auf einen Sieg im klassischen David-gegen-Goliath-Fall stehen nicht hoch.

Optimismus verbreitet einzig Jermiahs Anwalt Willie Gary (Foxx), der auf derlei Underdog-Fälle spezialisiert ist - und noch nie vor Gericht verloren hat. Furchtlos nimmt es Willie nicht nur mit der 500 Millionen Dollar schweren Firma von Loewen, sondern auch mit der ehrgeizigen Anwältin Mame Downes (Jurnee Smollett) - Spitzname "die Python" - auf.

Das Justizdrama "The Burial" (Regie: Maggie Betts, Drehbuch: Doug Wright) basiert auf wahren Ereignissen und ist inspiriert von Jonathans Harrs gleichnamigem Roman. Spannend inszeniert enthüllt der Existenzkampf von Bestattungsunternehmer Jeremiah schon bald viel mehr als nur den Kampf ums wirtschaftliche Überleben. Das überzeugende Filmdrama setzt sich auch mit Korruption, Alltagsrassismus und der Ausbeutung unterer Klassen auseinander.