Nach "Hart aber fair"-Ausbootung zieht Frank Plasberg beruflichen Schlussstrich

Frank Plasberg (rechts) übergab "Hart aber fair" an Louis Klamroth und verlor die Talkshow danach komplett. (Bild: WDR/Ansager & Schnipselmann/Julia Feldhagen)
Frank Plasberg (rechts) übergab "Hart aber fair" an Louis Klamroth und verlor die Talkshow danach komplett. (Bild: WDR/Ansager & Schnipselmann/Julia Feldhagen)

Der Verlust von "Hart aber fair" wiegt schwer für Frank Plasbergs Produktionsfirma Ansager & Schnipselmann. Nun zieht der ehemalige ARD-Polit-Talker einen Schlussstrich: Produzent will er überhaupt nicht mehr sein, "Journalist und Presenter" hingegen schon.

Nicht nur vor der Kamera prägte Frank Plasberg viele Jahre das deutsche Fernsehen. Seit rund 20 Jahren war der Talker auch hinter den Kulissen mit seiner Produktionsfirma Ansager & Schnipselmann aktiv. Doch die Firma, die der Moderator gemeinsam mit Jürgen Schulte betrieb, wird zum Jahresende das operative Geschäft einstellen. Das bestätigte Plasberg gegenüber dem Branchenportal "DWDL.de". "Alles hat seine Zeit", wird der 66-Jährige zitiert. Er habe "keine Allergie gegen Fernsehstudios entwickelt - nur selber produzieren möchte ich nicht mehr".

Hintergrund der Entscheidung dürfte unter anderem der Verlust der Talkshow "Hart aber fair" sein. 2001 hatte Plasberg die Sendung erstmals moderiert, zunächst im WDR-Fernsehen. Ab 2005 fungierte er durch die neu gegründete Ansager & Schnipselmann GmbH als Produzent in eigener Sache.

Auf seinen Rückzug als Moderator zum Jahresende 2022 folgte für Plasberg eine unliebsame Überraschung: Sein von ihm selbst ausgesuchter Nachfolger Louis Klamroth hatte sich mit seiner Firma Florida Factual um die Produktion der Sendung beworben und von der ARD den Zuschlag erhalten. Plasberg kommentierte dies in Interviews mit einiger Bitterkeit.

Frank Plasberg führte über 20 Jahre durch "Hart aber fair" im WDR-Fernsehen und im Ersten. (Bild: WDR / Stephan Pick)
Frank Plasberg führte über 20 Jahre durch "Hart aber fair" im WDR-Fernsehen und im Ersten. (Bild: WDR / Stephan Pick)

Rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen

Vom Aus für Ansager & Schnipselmann sind laut "DWDL.de" rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Unklar sei die Zukunft anderer Formate, die bislang von der Produktionsfirma realisiert werden, darunter "Was kann der Mensch? - Die Hirschhausen-Show", "Frag doch mal die Maus" sowie die jüngst erfolgreich gestartete NDR/WDR-Politshow "Die 100 - was Deutschland bewegt" mit "Tagesthemen"-Anchor Ingo Zamperoni.

In den Ruhestand wird sich Frank Plasberg ungeachtet der Unternehmensauflösung nicht verabschieden. Bei der von Jürgen Schulte geführten Firma klarlogo will der langjährige "Hart aber fair"-Gastgeber "in Zukunft gerne mitwirken - als Journalist oder Presenter".