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Hat sich in einer Kirche in Connecticut ein Wunder ereignet?

Ein Wunder soll sich in einer Kirche in Connecticut ereignet haben. Nun befasst sich eine Behörde der römisch-katholischen Kirche mit dem Fall.

In einem Hostienkelch wie diesem, auch Ziborium genannt, sollen sich während einer Kommunion in einer Kirche in Connecticut die Hostien vervielfältigt haben. Die Zeugen, darunter auch der Priester der Kirche, sind sicher: Es war ein Wunder. (Symbolbild: Getty Images)
In einem Hostienkelch wie diesem, auch Ziborium genannt, sollen sich während einer Kommunion in einer Kirche in Connecticut die Hostien vervielfältigt haben. Die Zeugen, darunter auch der Priester der Kirche, sind sicher: Es war ein Wunder. (Symbolbild: Getty Images)

Hat sich in einer katholischen Kirche im US-Bundesstaat Connecticut Anfang März wirklich ein Wunder ereignet? Ob der Vorfall wirklich rational unerklärlich ist und also ein Fingerzeig Gottes bedeutet, sollen nun Experten einer vatikanischen Behörde klären.

Das angebliche Wunder soll sich am 5. März in der St. Thomas Church in Thomaston, Connecticut ereignet haben. Wie die US-Zeitung Hartford Courant berichtet, stellte ein "Laie", der bei einer Kommunion ausgeholfen hatte, während der Zeremonie eine Vermehrung der sich in einem Ziborium befindlichen Hostien fest. Bis dahin sei die Person der Ansicht gewesen, im Gefäß wären nicht genügend Hostien vorhanden.

"Gott hat sich im Ziborium vervielfältigt", wird der Priester von St. Thomas Church, Joseph Crowley, von der US-Zeitung New York Post zitiert. "Es ist wirklich cool, wenn Gott diese Dinge tut, und es ist wirklich cool, wenn wir erkennen, was er getan hat."

Was steckt hinter dem angeblichen Wunder?

Hat sich Gott wirklich am Sonntag, dem 5. März den Kirchenanwesenden offenbart? Oder ist das Ereignis rational doch fassbar? Laut der Zeitung Hartford Courant befasst sich derzeit das Dikasterium für die Glaubenslehre mit dem Thema, eine Behörde der römisch-katholischen Kirche, zu deren Aufgaben es gehört, die Kirche vor Häresien zu schützen.

Mit dem Fall hatte sich zuvor schon das Erzbistum Hartford beschäftigt, bevor er zur weiteren Untersuchung an das Dikasterium übergeben wurde. "Berichte von angeblichen Wundern wie das in Thomaston erfordern eine Überweisung an das Dikasterium für die Glaubenslehre in Rom", erklärt der Sprecher der Erzdiözese, David Elliott, gegenüber Hartford Courant.

Sunday mass in Saint Philippe du Roule catholic church, Paris. (Photo by: Philippe Lissac/Godong/Universal Images Group via Getty Images)
Symbolbild: Philippe Lissac/Godong/Universal Images Group via Getty Images

Als Wunder gelten Ereignisse, die den Naturgesetzen und aller menschlichen Erfahrung widersprechen und deshalb einer unmittelbaren Einwirkung einer göttlichen Macht oder übernatürlicher Kräfte zugeschrieben werden. Dazu gehören auch Wunderheilungen, durch die schwer erkrankte Menschen auf unerklärliche Weise genesen.

Wunder haben es schwer

Um als Wunder von der katholischen Kirche anerkannt zu werden, muss das entsprechende Geschehen Prüfungen durch verschiedene Instanzen bestehen. Dazu gehört neben den genannten auch die "Beobachtungsstelle für Erscheinungen und Mystische Phänomene im Zusammenhang mit der Gestalt der Jungfrau Maria", die von der päpstlichen Akademie Pontificia Academia Mariana Internationalis eingerichtet wurde und die am 15. April ihre Arbeit aufgenommen hat.

Trotz hoher Hürden erkennt der Vatikan immer wieder Wunder an. Wie den Fall von Floribeth Mora Diaz. Die Hausfrau aus Costa Rica soll 2011 auf posthume Fürsprache von Johannes Paul II. bei Gott von einer schweren Krankheit geheilt worden sein. Ein lebensbedrohendes Aneurysma verschwand, nachdem die vierfache Mutter die Fernsehübertragung von Karol Wojtyłas Seligsprechung gesehen hatte.

Auch die plötzliche Gesundung von Marie Simon-Piere ist ein von der katholischen Kirche bestätigtes Wunder. Die französische Ordensfrau war bis 2005 an Parkinson erkrankt. Nachdem ihre Mitschwester tagelang den wenige Wochen zuvor verstorbenen Johannes Paul II. um Fürsprache auf ihre Heilung angerufen hatten, verschwanden die Symptome der Schüttellähmung vollständig.