Heftige Kämpfe um Bachmut: Nur noch ein Schlupfloch Richtung Westen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eingeräumt, dass sich die Lage in der Frontstadt Bachmut weiter kompliziert hat. Gleichzeitig erneuerte Selenskyj seine Bitte um mehr Waffenlieferungen, Flugabwehrgerät und Kampfflugzeuge aus westlichen Ländern.

Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sprach von einer russischen Taktik der Zermürbung und totalen Zerstörung. Sie räumte ein, dass die russischen Truppen zahlenmäßig überlegen sind. Für einem möglichen Rückzug stehe nur noch eine Straße in Richtung Westen zur Verfügung. Selenskyj bezeichnete die Verteidiger von Bachmut als wahre Helden.

Der ukrainische Soldat Yuriy sagte in einem Gefechtsstand in Bachmut: "Die Russen können nicht in größeren Gruppen angreifen wie in Soledar, wo es Gruppen von bis zu 50 Soldaten gab. Normalerweise greifen sie in Formationen von 10 Mann an. Das sind reguläre Truppen, die ihre Gefallenen und Verwundeten abtransportieren. Darüber sind sie besorgt."

Yellen-Besuch: USA überweisen Finanzhilfe

Bei einem Überraschungsbesuch in Kiew ist US-Finanzministerin Janet Yellen von Selenskyj empfangen worden. Dabei sagte sie eine Milliarde US-Dollar an neuer Finanzhilfe zu. Insgesamt haben die USA somit knapp 50 Milliarden US-Dollar an die Ukraine überwiesen.

In Genf befasste sich der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen mit dem russischen Angriffskrieg.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und ihre französische Amtskollegin Catherine Colonna kritisierten Berichte über systematische Verschleppungen ukrainischer Kinder nach Russland als abscheulich.

Colonna sagte in ihrer Rede: "Russland fügt dem ukrainischen Volk unsägliches Leid zu. Es gibt massive und weit verbreitete Übergriffe gegen Zivilisten, Tötungen, Massenvergewaltigungen, vorsätzliche Angriffe auf Krankenhäuser, Schulen, Entbindungsstationen, Zwangsumsiedlungen, Deportation von Kindern."

Am kommenden Donnerstag wird eine Rede des stellvertretenden russischen Außenministers Sergei Rjabkow vor dem UN-Menschenrechtsrat erwartet.