Heftige Klatsche! Eintracht im eigenen Stadion zerlegt
Kein Alonso, kein Problem: Meister Bayer Leverkusen hat inmitten seiner römischen Woche den Nimbus der Unbesiegbarkeit gewahrt. Die abgezockte Werkself gewann ohne ihren gesperrten Erfolgstrainer mit 5:1 (2:1) bei Eintracht Frankfurt und blieb auch im 48. Saisonspiel ungeschlagen. Voller Selbstvertrauen soll nun im Halbfinale der Europa League am Donnerstag das 2:0-Polster aus dem Hinspiel gegen die AS Rom verteidigt werden.
Danach fehlen nur noch die Spiele gegen Bochum und Augsburg zur ersten Saison eines Teams in der Bundesliga ohne Niederlage. Granit Xhaka (12.), Patrik Schick (44.), Exequiel Palacios (58., Foulelfmeter), Jeremie Frimpong (77.) und Victor Boniface (89.) sorgten für den ersten Auswärtssieg am Main seit sechs Jahren.
Frankfurt ließ trotz des Treffers von Hugo Ekitike (32.) den ersten Matchball zum Einzug in die Europa League liegen, doch ein Dreier aus den letzten beiden Spielen würde zur Fixierung von Platz sechs reichen.
„Bis zum 3:1 war es gefühlt offen“, sagte Eintracht-Keeper Kevin Trapp. „Wir hatten eine Riesenchance, dass wir in Führung gehen. Aber das 3:1 hat uns gekillt.“
„Das ist ein brutales Ergebnis“, sagte Coach Dino Toppmöller. „Leider waren die Schlüsselmomente gegen uns. In einer guten Phase von uns machen sie das 3:1, das war der Killer.“
Dennoch verlor Toppmöller nicht den Mut fürs Saisonfinale: „Das fühlt sich heute nicht gut an, aber wir wollen nächste Woche in Gladbach den 6. Platz mit einem Sieg absichern.
Xhaka: „Sehr nah, etwas Spezielles zu erreichen“
Auf der anderen Seite war Granit Xhaka - wen wundert‘s - überaus zufrieden mit dem Spiel. „Wir sind jetzt sehr nah, etwas Spezielles zu erreichen. Wir haben das auch ohne den Trainer sehr gut gemacht“, sagte Xhaka bei DAZN.
Leverkusen gelang der erste Sieg in Frankfurt nach zuletzt fünf teils heftige Klatschen am Main. „Endlich ist der Fluch nach fünf Jahren gebrochen“, sagte der Ex-Frankfurter Keeper Lukas Hradecky, der auf einen Fortbestand der Super-Serie hofft „Der Lauf geht weiter, hoffentlich noch fünf Spiele lang.“
Xabi Alonso musste nach vier Gelben Karten die Partie von der Tribüne aus verfolgen, wurde an der Seitenlinie von seinem Co-Trainer Sebastian Parrilla vertreten. Er habe deshalb „keine Sorgen“, betonte Alonso. Die Rotation in der Startelf hatte ohnehin er selbst veranlasst, so gab es gleich acht Wechsel. Florian Wirtz und Alejandro Grimaldo standen gar nicht im Kader.
Marmoush als Frankfurts Chancentod
Die neue Formation um Startelf-Debütant Arthur hatte vor 58.000 Zuschauern keinerlei Anlaufschwierigkeiten, Xhaka schlenzte den Ball aus 20 Metern traumhaft ins Eck. Die Werkself spielte mit einer Selbstverständlichkeit, als würde die A-Elf auf dem Platz stehen. Lediglich die Chancenverwertung passte nicht: Erst rettete Willian Pacho auf der Linie gegen Palacios (21.), dann parierte Kevin Trapp stark gegen Jonas Hofmann (31.).
Von Frankfurt kam nach vorne zunächst nichts, doch mit dem ersten Torschuss fiel der Ausgleich: Ekitike köpfte freistehend eine Halbfeldflanke von Fares Chaibi gegen die Laufrichtung von Lukas Hradecky ein. Und plötzlich traute sich die Eintracht mit Ball was zu, drängte den Meister in die Defensive. Doch während Omar Marmoush allein vor dem Tor drüber schoss (42.), blieb Schick auf der Gegenseite nach einem Konter eiskalt.
Nach dem Wechsel vergab erneut Marmoush einen Hochkaräter (47.), ehe Palacios per Foulelfmeter nach Zupfer von Niels Nkounkou gegen Nathan Tella den Vorsprung ausbaute. Die Eintracht rannte nun mit viel Risiko an, Leverkusen lauerte mit dem eingewechselten Boniface auf Konter.