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Heiße Sommer: Englands Winzer entdecken die Lust am Wein

Großbritannien erlebt einen Sommer mit sehr viel Sonne. Die Trauben im Weinanbaugebiet in Giffords Hall, im Osten Englands, wachsen deshalb besonders schnell.

Und weil heiße Sommer bald zur Norm werden könnten, glauben die Winzerinnen und Winzer im Land, dass sie nicht nur weiterhin gute Schaumweine herstellen, sondern ihr Geschäft möglicherweise vergrößern können. Experten, wie Professor Stephen Dorling von der Universität East Anglia, sehen hier Chancen.

"Unsere Arbeit hat sich auch mit dem Burgund in Frankreich befasst und untersucht, ob es Ähnlichkeiten gibt und wie sich das Klima hier entwickeln könnte, um dem im Burgund gleichzukommen." Die Prognosen würden zeigen, dass sich das Klima in Großbritannien zunehmend für die Produktion von stillem Rotwein eigne, so Prof. Dorling.

Winzerin Linda Howard spürt die Auswirkungen des Klimawandels. Wurden die Trauben in ihrem Weinberg in Giffords Hall sonst immer am 1. Oktober geerntet, waren die Früchte in den vergangenen Jahren bereits Mitte September reif.

"Ich habe gehört, dass es in der Champagne zu warm wird. Dort gibt es traditionell auch kältere Winter als hier", erklärt Howard. Sie glaube, dass die englische Weinindustrie sicherlich eine Zukunft habe. "Ob wir jemals die großen Weinanbaugebiete in Frankreich ersetzen können, weiß ich allerdings nicht."

Bislang war 2018 das Rekordjahr schlechthin für die britische Weinproduktion. In jenem langen und heißen Sommer wurden zum ersten Mal mehr als 15,6 Millionen Flaschen abgefüllt. 2022 könnte das sogar noch getoppt werden.