Nach heißem Endspurt: Verstappen gelingt Revanche

Max Verstappen sichert sich nach einem spannenden Endspurt beim Großen Preis der Emilia-Romagna (hier im LIVETICKER zum Nachlesen) seinen fünften Saisonsieg und baut damit die Führung in der Weltmeisterschaft weiter aus. Lange Zeit sah es nach einer entspannten Sonntagsfahrt für den Niederländer aus, kurz vor Ende des Rennens wurde es dann aber doch nochmal eng, als McLaren-Pilot Lando Norris Runde für Runde Zeit auf den 26-Jährigen gut machte.

Gemischte Gefühle bei Red Bull

Am Ende rettete Verstappen beim Europa-Auftakt der Formel 1 einen Vorsprung von sieben Zehnteln ins Ziel. Der dreimalige Weltmeister hatte zwischendurch größte Mühe, eine Strafe zu vermeiden - schon früh im Rennen erhielt er eine Verwarnung für das häufige Überschreiten der Track Limits. „Dafür musste ich hart arbeiten“, funkte der Red-Bull-Pilot nach der Zieldurchfahrt gleich zweimal an seine Box.

Von der Pole-Position ins Rennen gegangen, behauptete er seine Führung nach dem Start, setzte sich Schritt für Schritt ab und fuhr schnell so viel Vorsprung heraus, dass der hinter ihm platzierte Norris das DRS nicht nutzen durfte. Erst in der finalen Phase des Rennens schmolz der zwischenzeitliche Vorsprung von sieben Sekunden plötzlich zusammen.

„Auf den harten Reifen war es schwierig, die Reifen zu managen. Die letzten zehn Runden waren einfach Vollgas, aber das ist schwierig, wenn die Reifen nicht mehr richtig arbeiten“ berichtete Verstappen im Siegerinterview.

Noch zu Beginn des Wochenendes gab es Zweifel an einem erneuten Sieg des Dominators der vergangenen Jahre. Am Freitag hatte er noch große Probleme mit seinem Boliden, doch am Ende gelang dem Weltmeister die Wende.

Bei seinem Teamkollegen Sergio Perez sah das anders aus: Nach einem Crash im dritten Freien Training und dem Aus in Q2 im Qualifying reichte es im Rennen nur für Platz acht. Damit musst der Mexikaner auch Platz zwei in der Fahrerwertung an Charles Leclerc abgeben.

Formel 1: McLaren verpasst nächsten Triumph

Norris, der Verstappen vor zwei Wochen beim Rennen in Miami noch hinter sich ließ und seinen ersten Karriere-Sieg in der Formel 1 feierte, verpasste nach dem Duell mit Verstappen seinen zweiten Erfolg in Serie.

„Es tut weh, das zu sagen, aber ich glaube, ein oder zwei Runden mehr, dann hätte ich ihn gehabt“, zeigte sich der Brite dementsprechend zunächst etwas enttäuscht, gab aber auch zu: „Es ist immer noch überraschend, sagen zu können, dass es frustrierend ist, nicht gewonnen zu haben.“

Sein Teamkollege Oscar Piastri, der im Qualifying die Pole nur knapp verpasste, dann aber um drei Startplätze zurück auf Position fünf strafversetzt wurde, schaffte es mit Rang vier knapp nicht aufs Podium.

Tifosi feiern Ferrari-Podium

Ferrari blieb unterdessen der erste Rennsieg in Imola seit 2006 verwehrt. Die Scuderia hatte ein großes Update-Paket mit zum Heimspiel gebracht, doch Norris und Verstappen erwiesen sich als zu stark. Leclerc, der an diesem Wochenende von einem neuen Renningenieur betreut wurde, lieferte sich zwar zwischenzeitlich ein Duell um Platz zwei mit dem McLaren-Fahrer, musste nach einem Fahrfehler 15 Runden vor Schluss dann allerdings in der Endphase des Rennens abreißen lassen.

Letztendlich wurde es Platz drei für den Monegassen, der damit sein erstes Podium auf dem historischen Autodromo Enzo e Dino Ferrari feierte. „Es sieht gut aus für den Rest der Saison. Es ist unglaublich hier auf dem Podium zu stehen in Imola vor den Tifosi“, bilanzierte er im Anschluss, während die italienischen Fans lautstark die Nationalhymne anstimmten.

Carlos Sainz wurde Fünfter vor den beiden Mercedes-Fahrern Lewis Hamilton und George Russell. Die Silberpfeile fuhren beim 300. Grand Prix des Teams weitestgehend ein einsames Rennen. Die Top 10 komplettierten Lance Stroll (Aston Martin) und Yuki Tsunoda (Racing Bulls).

Hülkenberg geht leer aus

Nico Hülkenberg hat eine weitere Punkteplatzierung hingegen knapp verpasst. Der einzige deutsche Pilot im Feld ging von Platz zehn aus in das erste Imola-Rennen seiner Karriere, konnte diese Position allerdings nicht ganz halten, obwohl er sich beim Start noch um zwei Plätze verbessern konnte. Am Ende überquerte er die Ziellinie auf Position elf.

„Wir hatten einfach nicht genug Speed, über eine Runde ging das besser“, urteilte Hülkenberg im Interview mit Sky. Sein Teamkollege Kevin Magnussen schaffte es ebenfalls nicht in die Punkte, fuhr nach einem enttäuschenden Qualifying aber immerhin noch auf Rang 12.

Lang auf die nächste Chance warten müssen die Haas-Piloten allerdings nicht, denn das nächste Traditionsrennen steht schon vor der Tür: Am kommenden Wochenende reist der F1-Zirkus für das achte Saisonrennen in Monaco. Für Verstappen geht es dann um den 60. Karriere-Sieg. Das Wochenende in Italien zeigte allerdings auch, dass von McLaren wieder Gegenwehr zu erwarten ist.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)