Heinz Strunk erobert den Ballermann: Das sind die Streaming-Tipps der Woche
Heinz Strunk startet in "Last Exit Schinkenstraße" bei Prime Video als Party-König durch, Disney+ schickt Loki auf eine widerwillige Zeitreise und Lupin plant bei Netflix seinen letzten Coup. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche bereithält, verrät die Übersicht.
Mit Mitte 50 beruflich nochmal neu durchstarten? Klingt gewagt. Doch Torben (Marc Hosemann) und Peter (Heinz Strunk) wagen es trotzdem - und zwar auf dem Ballermann: "Last Exit Schinkenstraße" versammelt bei Prime Video Stars wie Mickie Krause, HP Baxxter, Charly Hübner und Bjarne Mädel zu einem humorigen Serienspaß. Was Netflix, Prime Video und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.
"Last Exit: Schinkenstraße", Prime Video
Heinz Strunk weiß, wovon er spricht. Zwölf Jahre hat der Hamburger Komiker (Studio Braun) und Literat ("Der goldene Handschuh") als professioneller Tanzmusiker gearbeitet. Mit der sechsteiligen Amazon-Serie "Last Exit Schinkenstraße" (ab 6. Oktober) geht das 61-jährige Multitalent nun eine Schamstufe weiter und spielt mit "Die Discounter"-Star Mark Hosemann ein arbeitslos gewordenes Tanzmusik-Duo, das sich mit Mitte 50 noch mal vornimmt, an Mallorcas Ballermann mit Stimmungshits durchzustarten.
Natürlich ist der schräge, überdrehte Humor Strunks nicht jedermanns Sache. Dennoch ist "Last Exit Schinkenstraße" ein großer Wurf. Schon allein deshalb, weil Humor hier ganz anders und durchaus fordernder als in üblichen deutschen Comedy-Zusammenhängen verhandelt wird. Dabei zeigt die mit ungeheurem Sprachwitz garnierte Serie brillant die Höhen und Tiefen des kommerziellen Party- und Musikgeschäftes. Dann nämlich, wenn die beiden Hamburger "Loser" es rund um die Schinkenstraße mit den Schlüpfrigkeits-Hits ihrer Kunstfigur Pierre Panade krachen lassen.
Auf ihrem Weg treffen die beiden Helden dabei zahlreiche Gaststars: Mickie Krause (als er selbst), HP Baxxter von Scooter sowie die Schauspielstar-Kollegen Charly Hübner, Bjarne Mädel und Katharina Wackernagel. Heinz Strunk hat alle Stimmungslieder der Serie selbst verfasst und man kann - egal wie man sie findet - eines über diesen "Soundtrack" sagen: Die Ohrwurmmelodien gehen einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf.
"Loki", Staffel 2, Disney+
Der Gott des Schabernacks bringt mit viel Kawumm und grandiosem Quatsch das Marvel-Universum wieder so richtig durcheinander: Immerhin gibt es jetzt einen Namen für das, was Loki im Multiverse widerfährt. Er leidet unter einer Zeitzerrung. Der asgardische Quälgeist wird in der zweiten Staffel seiner eigenen Marvel-Serie ab 6. Oktober beim Streamingdienst Disney+ durch Vergangenheit und Gegenwart gezerrt und kann nichts dagegen tun.
Irgendwann jedenfalls müssen sich Raum und Zeit wieder normalisieren. Daran haben nicht zuletzt Loki (Tom Hiddleston) und sein Zeitagentur-Chef Mobius (Owen Wilson) ein Interesse. Denn was Loki auf schmerzhafte Weise auf seinen unfreiwilligen Zeitreisen erfährt: Es steht nichts zwischen der Welt und ihrer kompletten Zerstörung. Zumindest nicht mehr viel. Verhindern lässt sich die Apokalypse nur, wenn Loki als ein Mann der Tat und Mobius, der es vorzieht, mit Intellekt und Bedacht vorzugehen, zusammenarbeiten - in einer Detektivgeschichte, die sie auf hübschen Ausflügen in historische Settings führt.
Das ist zwar alles ziemlich verwirrend, aber dem Publikum gefällt's. Die erste Staffel von "Loki" ist die meistgesehene Marvel-Serie auf Disney+ und Teil des großen Multiverse-Erzählbogens, den die Comic-Schmiede mit den aktuellen Kinofilmen und TV-Serien spannt.
"Bargain", Paramount+
So hatte sich No Hyung-Soo (Jin Sun-Kyu) das Rendez-Vous mit Park Joo-Young (Jun Jong-Seo) nicht vorgestellt: Die Schöne behauptet eine 18 Jahre alte Oberschülerin zu sein - und Hyung-Soo wollte sich eine Liebesnacht mit der angeblichen Jungfrau erkaufen. Stattdessen erwacht er kurz darauf festgeschnallt auf einer Bahre: Joo-Young arbeitet für ein kriminelles Syndikat, das auf Organhandel spezialisiert ist und ist drauf und dran, bei einer Auktion seine Organe zu verhökern.
Unterbrochen wird das bizarr-gruselige Spektakel von einem katastrophalen Erdbeben, dass das Gebäude in Schutt und Asche legt. Das verheerende Unglück mischt die Karten neu: Unter den Trümmern beginnt zwischen den Verschütteten ein erbitterter Kampf ums Überleben ...
Als sich für Regisseur und Autor Jeon Woo-Sung ("The Promise") die Gelegenheit bot, aus seinem gefeierten Kurzfilm "Bargain" eine Serie zu machen, griff er zu. Das ebenso schonungslose wie schwarzhumorige Survival-Drama schlägt eine härtere Gangart an, als viele Mainstream Korea-Importe. Als Hauptdarsteller stolpert der unter anderem aus Netflix' koreanischer Zombie-Serie "Kingdom" bekannte Jin Sun-Kyu durch das unerwartete Battle-Royal, an seiner Seite Shooting-Star Jun Jong-Seo als knallharte Park Joo-Young und K-Drama Frauenschwarm Chang Ryul.
"Lupin", Staffel 3, Netflix
Die Romane um den Meisterdieb Arsène Lupin waren die Inspiration für zahlreiche Filme - dann wurde dessen Potenzial auch bei Netflix bekannt. Anfang 2021 erschien schließlich die französische Serie um einen charmanten Gentleman-Gauner beim Streamingriesen: Omar Sy, bekannt aus Kino-Hits wie "Ziemlich beste Freunde" und "Monsieur Chocolat", spielt den Kriminellen Assane Diop alias Lupin, der den Tod seines Vaters rächen möchte und dafür spektakuläre Coups plant.
Nun ist Diop zurück - und fühlt sich sehr einsam. Zur Erinnerung: Am Ende der zweiten Staffel von "Lupin" ließ er seine Frau und seinen Sohn zurück, um ihrer Sicherheit willen. Doch ohne seine Familie hält es der Gauner nicht aus - und schlägt ihnen in den neuen Folgen vor, weit weg von Paris ein neues Leben zu beginnen. Alles könnte so einfach sein, wären da nicht Assanes alte Feinde, die den Plänen des Meisterverbrechers einen Streich durch die Rechnung machen. Zu sehen gibt es insgesamt sieben neue Episoden ab 5. Oktober bei Netflix.
"After Everything", Prime Video
Vier Bücher hat US-Autorin Anna Todd über die komplizierte und manchmal auch ziemlich toxische Beziehung von Tessa und Hardin geschrieben. Nach den drei Verfilmungen "After Passion" (2019), "After Truth" (2020) und "After Love" (2021) hätte die Geschichte mit "After Forever" auch filmisch enden können. Stattdessen entschieden sich die Macher, noch einen fünften Teil zu produzieren: "After Everything" (Regie und Buch: Castille Landon) erscheint im Gegensatz zu den vorangegangenen Filmen nicht im Kino, sondern ist ab 3. Oktober exklusiv bei Prime Video abrufbar.
Im Zentrum steht erneut Draufgänger Hardin Scott (Hero Fiennes Tiffin), der nach der Trennung von Tessa (Josephine Langford) zusätzlich unter einer Schreibblockade leidet. Um aus dem Teufelskreis auszubrechen, beschließt Hardin nach Portugal zu reisen, um sich bei Nathalie (Mimi Keene) für alte Fehler zu entschuldigen. Doch wird dieser Schritt auch die erhoffte Wirkung zeigen? Wie die Vorgänger verspricht auch "After Everything" viel Drama, große Gefühle und eine ordentliche Portion Erotik. Nach dem Film soll es ein Prequel, basierend auf dem Roman "Before Us", sowie ein neu erdachtes Sequel geben.