Henning Baum zu Angriffen auf die Feuerwehr: "Wir alle sollten uns fragen, ob wir wirklich genug dagegen tun"
In der vierten Ausgabe der RTL-Doku-Reihe "Einsatz für Henning Baum" geht der Schauspieler als Auszubildender zur Feuerwehr. Im Interview spricht Henning Baum über die großen Probleme des Berufsfelds.
Angriffe auf Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr sind keine Seltenheit. Das weiß auch Henning Baum: Seit 2021 wirft der inzwischen 51-jährige Schauspieler in der lose gezeigten Doku-Reihe "Einsatz für Henning Baum" einen Blick hinter die Kulissen systemrelevanter Berufe. Nach Polizei, Bundeswehr und Rettungsdienst zieht es den gebürtigen Essener nun als Auszubildenden zur Berufsfeuerwehr in Hamburg: "112 Inside Feuerwehr" ist am Donnerstag, 16. Mai, 20.15 Uhr, bei RTL zu sehen. Im Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau findet er klare Worte für all diejenigen, die die Feuerwehrleute in einen Einsatz locken, um sie anschließend anzugreifen.
"Dieser Mob tut das mit Lust, filmt sich dabei und brüstet sich damit im Internet", kritisiert Baum im Interview. Die Konsequenzen belasteten nicht nur die betroffenen Feuerwehrleute, sondern auch die Gesellschaft: "Die Gesellschaft muss sich klarmachen, was da passiert", fordert Baum. Politik und Staatsanwaltschaft sollten sich das Problem ansehen: "Wir alle sollten uns fragen, ob wir wirklich genug dagegen tun. Denn das ist nicht die Gesellschaft, in der wir leben wollen."
"Wer bei der Feuerwehr arbeitet, hat im Grunde gleich mehrere Berufe"
Doch es gibt noch weitere Probleme, mit denen sich die Feuerwehr konfrontiert sieht. Neben der Ressourcenknappheit betrifft das vor allem den Personalmangel: "Es fehlen Leute, die auch wirklich eingestellt werden können", erklärt Baum. Der Beruf an sich sei vielfältiger als gedacht: "Wer bei der Feuerwehr arbeitet, hat im Grunde gleich mehrere Berufe: Wer früher zur Feuerwehr gegangen ist, hatte meist schon einen Handwerkberuf erlernt. Darauf wurde dann die Ausbildung bei der Feuerwehr gesetzt, also alles, was mit Brandbekämpfung und den spezifischen Aufgaben einer Feuerwehr zu tun hat. Darüber hinaus sind alle Feuerwehrleute auch noch Rettungssanitäter und einige Notfallsanitäter, haben also eine dreijährige Ausbildung abgeschlossen. Das heißt, sie sind in der Notfallmedizin hoch qualifiziert."
Doch wie könnte erreicht werden, dass sich mehr junge Menschen für den Beruf interessieren? Baum ist sich sicher: "Irgendwelche Sprüche oder Spielereien sind da jedenfalls fehl am Platz. Der Feuerwehrmann muss das aus einem inneren Antrieb heraus tun. Das sind auch keine Leute, die als Erstes nach einer Work-Life-Balance schreien. Mit der Haltung braucht man da gar nicht anzutanzen."