Hertha führt viermal und verliert - Schalke nur 1:1
Viermal geführt - und trotzdem verloren. Hertha BSC hat in einem vogelwilden Spiel mit haarsträubenden Abwehrfehlern den zweiten Sieg in der 2. Fußball-Bundesliga verschenkt. Im spektakulären Schlagabtausch mit dem 1. FC Magdeburg unterlag die Mannschaft von Trainer Pal Dardai am Ende mit 4:6 (3:2) und kassierte bereits die vierte Niederlage in dieser Saison. Nach vier Ausgleichstreffern bescherten Mo El Hankouri (68.) und Ahmet Arslan (90.+3) den Gastgebern den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz.
Vor den Magdeburgern liegt Holstein Kiel, das mit dem vierten Sieg zumindest vorübergehend die Tabellenführung übernommen hat. Die Störche gewannen ihr Heimspiel gegen den SC Paderborn mit 2:1 (1:1). Robert Leipertz (12.) hatte die Ostwestfalen zwar in Führung gebracht, doch Tom Rothe (31.) und Steven Skrzybski (61.) mit einem fulminanten Traumtor aus 35 Metern sorgten für die Wende im Spiel.
Neben der Hertha spielt auch der zweite Erstliga-Absteiger bislang eine miserable Saison: Schalke 04 kam nicht über ein 1:1 (0:0) beim bislang überzeugenden Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden hinaus. Tobias Mohr traf für die Königsblauen (54.), der zweite Saisonsieg war zum Greifen nah - in der fünften Minute der Nachspielzeit gelang dann jedoch Max Reinthaler noch der Ausgleich.
Mit dem dritten Sieg in Folge schob sich der 1. FC Kaiserslautern in die erweiterte Spitzengruppe vor. Nach spektakulären zwölf Minuten mit drei Toren in der ersten Hälfte bezwangen die Pfälzer im Duell der Traditionsklubs den 1. FC Nürnberg mit 3:1 (3:1) und kletterten auf den sechsten Tabellenplatz.
Das Team von Trainer Dirk Schuster, das mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet war, ging vor 43.677 Zuschauern durch Richmond Tachie (19.), Tymoteusz Puchacz (26.) und Ragnar Ache (30.) schnell deutlich in Führung. Der Club verkürzte zwar noch vor der Halbzeit durch Lukas Schleimer (37.), konnte die zweite Pleite der neuen Spielzeit aber nicht mehr verhindern. In der Schlussphase sah Nürnbergs Torhüter Christian Mathenia die Rote Karte, als er am eigenen Strafraum den Ball verlor und die Notbremse zog (88.).
In Magdeburg ging es noch turbulenter zu. Das Spiel begann mit der Führung für die Hertha durch Fabien Reese (2.) und dem Ausgleich der Magdeburger durch Silas Gnake (7.). Und so ging es weiter: Die Berliner legten durch Marten Winkler (22.) und Haris Tabakovic (43., nach Videobeweis/55.) drei weitere Male vor, die Gastgeber glichen durch Luca Schuler (37.), Jason Ceka (49.) und Leon Bell Bell (48.) immer wieder aus - und gewannen am Ende sogar noch verdient.