"Herzblatt"-Stimme Susi Müller: Darum zog es sie nie vor die Kamera

Susi Müller gilt als die "erotischste Stimme Deutschlands" und wurde als Sprecherin des Formats "Herzblatt" bekannt. Nun ist sie bei "Dating Game" erneut als Off-Stimme zu hören. (Bild: SAT.1)
Susi Müller gilt als die "erotischste Stimme Deutschlands" und wurde als Sprecherin des Formats "Herzblatt" bekannt. Nun ist sie bei "Dating Game" erneut als Off-Stimme zu hören. (Bild: SAT.1)

Die einst bekannteste Stimme Deutschlands ist zurück: Susi Müller ist auch bei der Neuauflage des "Herzblatts" bei SAT.1 wieder mit dabei.

Die "erotischste Stimme Deutschlands" ist zurück: Viele kennen Susi Müller als Off-Stimme der Fernsehsendung "Herzblatt", in der sie bis 2005 aus dem Hintergrund die Antworten der Kandidaten zusammenfasste. In der neuen SAT.1-Show "Dating Game" ist sie erneut die Sprecherin.

Im Jahr 1987 wurde Susi Müller vom niederländischen Showmaster Rudi Carrell entdeckt, der sie für seine damalige Flirt-Show "Herzblatt" (ARD) als Sprecherin engagierte. Dadurch erlangte die heute 60-Jährige große Bekanntheit in Deutschland. Zumal es keine anderen Dating-Formate im deutschen Fernsehen gab. "Da haben mehrere Generationen zusammen geschaut", erinnert sich Susi Müller im Interview mit SAT.1. "Sie verbinden damit bestimmte Phasen ihres Lebens. Das ist wie bei Kultsongs, die einen ein Leben lang begleiten." Nun kehrt die Mutter eines Sohnes als Sprecherin zurück: Am Montag, 13. Februar, 20.15 Uhr, wird die neue SAT1.-Sendung "Dating Game" ausgestrahlt - ganz im Stil von "Herzblatt".

Warum solche Formate weiterhin ankommen? "Die Sendung funktioniert, ohne dass da jemand halbnackt auf dem Stuhl sitzt oder Spinnen und anderes Getier essen muss. Man muss nicht irgendwelche Kletterwände bezwingen oder sich durch merkwürdige Prüfungen quälen." Auf diese Kriterien zu verzichten "und die Kandidaten und ihre Emotionen in den Mittelpunkt zu stellen, macht die Sendung charmant und zeitlos", sagt Susi Müller.

"Die Sendung funktioniert, ohne dass da jemand halbnackt auf dem Stuhl sitzt oder Spinnen und anderes Getier essen muss. Man muss nicht irgendwelche Kletterwände bezwingen oder sich durch merkwürdige Prüfungen quälen", erklärt Susi Müller. (Bild: SAT.1 Gold / Johanna Brinkmann)
"Die Sendung funktioniert, ohne dass da jemand halbnackt auf dem Stuhl sitzt oder Spinnen und anderes Getier essen muss. Man muss nicht irgendwelche Kletterwände bezwingen oder sich durch merkwürdige Prüfungen quälen", erklärt Susi Müller. (Bild: SAT.1 Gold / Johanna Brinkmann)

"Ich brauche für meine Stimme kein Botox"

Nachdem "Herzblatt" im Jahr 2005 eingestellt wurde, nahm sie weiterhin Aufträge "als Sprecherin" entgegen. "Von Werbespots bis zu Bedienungsanleitungen oder als Stimme für Navigationsgeräte" sei alles dabei gewesen. Vor die Kamera habe es sie nie gedrängt, sagt Susi Müller: "Als Schauspielerin, die ja ihr Gesicht zeigen muss, wird es mit zunehmendem Alter häufig schwierig. Wenn du da deine Fältchen nicht verjüngst, siehst du ganz schön alt aus", erklärt sie gegenüber SAT.1. "Ich brauche für meine Stimme kein Botox oder Hyaluronsäure."

Dennoch habe sie nichts gegen Schönheitsoperationen. "Jeder darf und muss das natürlich für sich selbst entscheiden. Wenn man mit sich zufrieden ist, dann strahlt man das ja auch aus und muss nicht nachhelfen", erläutert die gebürtige Karlsruherin ihren Standpunkt. "Aber viele meinen, sie müssten das Altern unbedingt aufhalten. Ich finde es anstrengend und auch schade, wenn man in so einen Sog gerät und diesen ganzen Schönheitswahn mitmacht." Vielmehr sollten die Menschen das Älterwerden entspannter angehen.

Dabei bezieht sie sich auf ihren Entdecker Rudi Carrell. "Das Tolle bei ihm war, dass er nach fünf Jahren gesagt hat: So, die Sendung bekommt jetzt mal einen neuen Moderator. Er konnte abgeben und wusste, wann es Zeit ist, mit etwas aufzuhören und anderen das Feld zu überlassen. Diese Fähigkeit fehlt vielen, die nicht loslassen können."

Das Format "Dating Game" ist wie die "Herzblatt" aufgebaut und wird von Jörg Pilawa moderiert. (Bild: SAT.1 / Marc Rehbeck)
Das Format "Dating Game" ist wie die "Herzblatt" aufgebaut und wird von Jörg Pilawa moderiert. (Bild: SAT.1 / Marc Rehbeck)

"Die habe ich vor vier Jahren wiederentdeckt"

Ihr persönliches Herzblatt hat Müller gefunden - ihre Jugendliebe. "Die habe ich vor vier Jahren wiederentdeckt. Wir hatten immer Kontakt zwischendurch, auch wenn da mal längere Zeiträume dazwischen lagen. Sich als Freunde treu zu sein, heißt nicht, dass man täglich miteinander telefoniert oder sich ständig sieht." In den vergangenen Jahren habe jeder "seine Erfahrungen gesammelt".

Für ihre berufliche Zukunft hat sie bereits konkrete Pläne. Sie "werde nach wie vor als Sprecherin arbeiten. Und ich male auch schon sehr lange und habe beschlossen, demnächst eine kleine Galerie zu eröffnen. Ich würde da auch gern Malkurse anbieten für kleine und große kreative Menschen."

Im Rahmen der "SAT.1 Kult-Show-Wochen" belebt der Sender drei Kult-Formate aus. Neben "Dating Game" sind die Gameshow "Die Pyramide" (Montag, 6. Februar, 20.15 Uhr) und "Jeopardy!" (Montag, 20. Februar, 20.15 Uhr) zu sehen.

In "Dating Game" suchen Singlemänner und -frauen nach ihrer großen Liebe. Dabei werden sie von einer Wand getrennt und sehen sich erst zum Schluss. (Bild: SAT.1 / Julia Feldhagen)
In "Dating Game" suchen Singlemänner und -frauen nach ihrer großen Liebe. Dabei werden sie von einer Wand getrennt und sehen sich erst zum Schluss. (Bild: SAT.1 / Julia Feldhagen)