"Heul' meinen Song": Mitten im Lied versagt Stephanie Kloß die Stimme

In der zweiten Folge der Jubiläumsstaffel wurde es bei "Sing meinen Song" ziemlich emotional: Clueso setzte mit einem Song von Lea seinem Bruder ein Denkmal. Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß musste sogar mitten im Song tief durchpusten.

Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß wurde bei ihrem Auftritt so emotional, dass sie kurz aufhören musste zu singen. (Bild: RTL / Markus Hertrich)
Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß wurde bei ihrem Auftritt so emotional, dass sie kurz aufhören musste zu singen. (Bild: RTL / Markus Hertrich)

Jubiläum bei "Sing meinen Song": Die erfolgreiche VOX-Show geht dieses Jahr in die zehnte Staffel und zum Geburtstag begrüßt Gastgeber Johannes Oerding einige bekannte Gesichter. Neben Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß, Nico Santos und Clueso ist auch Lea wieder dabei - und um sie drehte sich die zweite Folge. "'Sing meinen Song' hat mich wahnsinnig beeinflusst. Da sind so viele Emotionen, die ich vorher noch nie erlebt habe", schilderte die in Berlin lebende Sängerin zu Beginn. Ob es ihr beim zweiten Mal genauso ging? Spoiler: Die Antwort lautete ja!

Zunächst einmal wurde sich aber gestritten, wer nun der größte Fan von Lea ist. "Lea ist eine meiner absoluten Lieblingskünstlerinnen auf dieser Welt", schwärmte Nico Santos, bevor er mit "Schwarz" den Auftakt machte und direkt für eine Überraschung sorgte: Lea nahm den Song 2021 als Duett mit Rapper Casper auf, weshalb in der VOX-Show beim Rap-Part plötzlich Clueso auf die Bühne stürmte. Während es Lea kaum glauben konnte ("Ihr macht mich fertig"), freute sich Nico Santos über die "perfekte Symbiose".

"Ich bin ja der größte Lea Fan Deutschlands. Wir streiten uns um den Titel", witzelte Rapper Montez anschließend augenzwinkernd in Richtung Nico Santos und sorgte mit "Wenn Du mich lässt" für Begeisterung. "Wenn wieder ein neuer geiler Disney-Film rauskommt, musst du dafür die deutsche Version singen", schwärmte Alli Neumann. "Witzig, dass du das sagst", entgegnete Montez, "weil das ist mein größter Traum!"

In der zweiten Folge der Jubiläumsstaffel von
In der zweiten Folge der Jubiläumsstaffel von "Sing meinen Song" drehte sich alles um die in Berlin lebende Sängerin Lea (rechts). (Bild: RTL / Markus Hertrich)

Clueso dichtet Song um - und begeistert damit Lea

Zwischendurch erzählte Lea von ihrem Werdegang - davon, wie sie angetrunken auf dem Heimweg von einer Party ihren Songwriting-Partner Benny traf. Wie sie ganz klein anfing und eine Show nach der nächsten spielte. "Ich bin im Nachhinein sehr dankbar, dass mein erstes Album nicht gleich in den Top Ten gelandet ist, auch wenn ich damals natürlich tief enttäuscht war", erinnerte sie sich. So habe sie sich ausprobieren und ihren Weg finden können.

Vor drei Jahren, nach ihrer ersten Teilnahme bei "Sing meinen Song", gründete Lea sogar ihr eigenes Label "Treppenhaus Records". "Es gibt immer noch dieses krasse strukturelle Problem, dass Frauen in der Musikbranche weniger gesehen werden, weniger Chancen haben", sagte sie. Mit dem Label wolle die deshalb vor allem Frauen unter Vertrag nehmen, machte aber auch klar: "Wir brauchen die Männer aber als unsere Verbündeten. Es ist hier nicht Männer gegen Frauen." Als Vorgeschmack auf ihr kommendes fünftes Album "Bülowstraße" - ein Konzeptalbum gesungen aus den unterschiedlichen Blickwinkeln junger Menschen, die in Berlin aufwachsen - stellte Lea die Ballade "Sag mir wie" vor.

Clueso dichtete Leas Song
Clueso dichtete Leas Song "Heimweh nach wir" auf sich und seinen Bruder um. (Bild: RTL / Markus Hertrich)

Emotional wurde es, als Clueso mit "Heimweh nach wir" an der Reihe war. Der Song habe ihn an seinen Bruder erinnert. "Mein Bruder und ich haben uns angewöhnt, uns manchmal anzukacken", erzählte er. "Wir haben uns ein paar Mal so heftig gezofft, dass ich ihn gegen die Wand gedrückt habe und er mich - bis wir irgendwann nicht mehr wussten, worum es eigentlich ging." Danach hätten sie sich am Riemen gerissen und seien heute "ein Herz und eine Seele". Gemeinsam mit seinem Bruder dichtete er den Song so um, dass er auf sie beide passte. "Richtig schön, danke", schmachtete Lea nach seinem Auftritt. "Ich habe auch eine Schwester, deswegen konnte ich das genau fühlen."

Stefanie Kloß weint schon, bevor sie singen muss

Noch einen drauf setzte Stefanie Kloß mit ihrer Performance des Songs "Fluss" - ein Stück, mit dem Lea eine zerbrochene Freundschaft verarbeitet hat. "Ich habe das nie verstanden und dieser Freundschaft ganz krass nachgetrauert", erzählte Lea. Kloß habe der Song daran erinnert, was ihre Schwester ihr in die Karte zum 30. Geburtstag geschrieben habe. "Sie schrieb: Das Leben ist wie ein Zug. Menschen steigen ein, begleiten dich, einige bleiben lange, dann steigen sie wieder aus, dafür kommen andere Menschen, die haben vielleicht nur eine Kurzstrecke gebucht, was aber auch schön sein kann. Sich damit abzufinden, dass das vielleicht einfach der Fluss des Lebens ist, ist total schwer."

Was sie an Leas Song so bewundere, sei dass Lea nicht mit Zorn zurückblicke. "Das ist etwas, das ich noch lernen muss und mir für mich wünsche", sagte Kloß und kämpfte da schon mit den Tränen. Als sie den Song dann sang, wurde sie in der zweiten Strophe so emotional, dass sie kurz nicht weitersingen konnte. "Ich bin heute ein bisschen nah am Wasser gebaut", entschuldigte sie sich hinterher.

"Heul meinen Song - da ist es wieder", scherzte Oerding. Doch für Lea war "Fluss" der Song des Abends. "Den Song zu schreiben, war die erste Stufe, das Zerbrechen der Freundschaft zu verarbeiten. Aber heute hat das noch mal so viel in mir bewegt", meinte Lea. Und über ihre Folge resümierte sie: "Ich hätte nicht gedacht, dass es mich noch mal so packen und emotional überrollen kann." Dazu gehörte auch eine schwungvolle Jazz-Neuinterpretation von "Mutprobe", die Alli Neumann auf die Bühne brachte und Johannes Oerdings gefühlvolle Version von "Drei Uhr nachts".

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