Hidden Headlines: Beleidigung auf Restaurant-Rechnung

Eine Angestellte eines australischen Restaurants hat sich offenbar sehr über einen Sonderwunsch ihrer Gäste aufgeregt. Denn beim Zahlen entdeckten diese neben den aufgelisteten Speisen und Getränken eine kleine Beleidigung auf der Rechnung.

Die Besucher*innen eines australischen Restaurants fanden beim Bezahlen eine kleine gemeine Nachricht auf ihrer Rechnung
Die Besucher*innen eines australischen Restaurants fanden beim Bezahlen eine kleine gemeine Nachricht auf ihrer Rechnung. Foto: Symbolbild / gettyimages

Ein Restaurantbesuch zählt für viele zu kleinen Freuden des Alltags. Leckeres Essen, gute Getränke, kurzum, es soll einfach ein schönes Erlebnis sein. Was dabei hinderlich sein könnte: Wenn sich die Bedienung so über eine Bestellung aufregt, dass sie ihrem Ärger auf der Rechnung kundtut.

Warum der ganze Wirbel?

Im australischen Melbourne wollte eine Gruppe Freunde einen schönen Abend im The Cornish Arms verbringen. Laut eigener Darstellung werden dort die besten veganen Speisen aller Pubs der Stadt serviert. Und es gibt eine Weinkarte. Darauf steht unter anderem der Pinot Grigio Terre Forti. Den bestellte jemand aus der Gruppe – allerdings mit einem kleinen Sonderwunsch: Eiswürfel.

Darüber regte sich offenbar eine Bedienung des Restaurants so auf, dass sie sich Luft verschaffen musste und die Kund*innen beschimpfte. Das Problem: Sie tat das nicht hinter vorgehaltener Hand im Kreise ihrer Kolleg*innen, sondern schrieb die Beleidigung auf die Rechnung. Als die Gruppe später zahlen wollte, fand sie folgenden kleinen Hinweis neben dem Weißwein: "Mit Eis – diese verdammten Bogans". Bogan ist ein australischer abwertender Ausdruck für Menschen, die als wenig kultiviert oder gebildet gelten.

So reagiert die Netzgemeinde

Ein Bild der Rechnung wird derzeit vielfach in sozialen Netzwerken geteilt. Angefangen haben könnte es mit einem Reddit-Beitrag, in dem das Foto und dazu folgender Satz gepostet wurde: "Nette Notiz, die ein Restaurant auf der Rechnung eines Freundes hinterlassen hat."

Darunter finden sich mittlerweile über 1.600 Kommentare. Viele schreiben, dass sie sich zum "Team Amelia" zählen – so heißt offenbar die Angestellte des Restaurants, die die Notiz verfasst hat: "Egal, was passiert, ich halte zu Amelia." Oder: "Amelia ist meine Heldin und eine Verfechterin der schönen Dinge des Lebens." Und: "Diese Frau verdient eine Gehaltserhöhung. Sie ist schon jetzt eine Legende."

Der Eis-Zusatz im Wein bringt auch viele Kommentator*innen auf die Palme: "Es ist dort gerade ja nicht mal Sommer. Die Eiswürfel sorgen nur dafür, dass der Wein verwässert wird und nach nichts mehr schmeckt." Oder: "Gib einfach zu, dass du keinen Wein magst und bestell stattdessen einen Cocktail. Daran ist nichts verwerfliches."

Das sind die Hintergründe

Auch die klassischen Medien sind mittlerweile auf die Geschichte aufmerksam geworden, darunter 7News. Der australische Sender hat beim Restaurant nachgefragt und folgende Antwort erhalten: "Die Mitarbeiterin wurde von uns an ihre Verantwortung am Arbeitsplatz erinnert. Die junge Frau hat sich auch persönlich bei der Geschäftsleitung gemeldet und entschuldigte. Sie habe nicht gewusst, dass die Nachricht auf der Quittung der Kund*innen erscheinen würde. Sie hat außerdem eine dreimonatige Bewährungsfrist erhalten."

Weiter heißt es, dass die Notiz in keiner Weise die Werte von The Cornish Arms widerspiegle, und man sämtliche Mitarbeiter*innen schulen und weiterbilden werde, um sicherzustellen, dass alle im Unternehmen aus dem Vorfall lernen. Auch wurde laut dem Pub der Kontakt zu den Kund*innen gesucht, die die Rechnung erhalten haben. Diese wollen, nach einem klärenden Gespräch, demnächst wieder bei The Cornish Arms essen gehen.

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