Hidden Headlines: Frau rutscht auf Prosciutto aus – und geht vor Gericht

Eine US-Amerikanerin verklagt ein italienisches Restaurant, weil sie angeblich auf einem Stück Schinken ausgerutscht ist und sich dabei verletzt hat.

Delikatesse auf der Gabel, lebensgefährlich auf dem Boden: Prosciutto
Delikatesse auf der Gabel, lebensgefährlich auf dem Boden: italienischer Prosciutto. (Symbolbild: gettyimages)

Eine US-Amerikanerin besuchte mit ihrem Mann ein italienisches Restaurant in Boston. Dabei rutschte sie aus – angeblich auf einem Stück Schinken – und brach sich deshalb ihren Knöchel. Jetzt verklagt sie das Restaurant.

Was ist passiert?

Am 7. Oktober 2022 wollte eine US-Amerikanerin mit ihrem Mann in Boston essen gehen. Sie hatten sich für italienisch entschieden, genauer: das Eataly. Dabei handelt es sich um eine weltweite Handelskette, die nicht nur Lebensmittel verkauft, sondern an ihren Standorten auch Restaurants betreibt, die nach eigenen Angaben "authentische, traditionelle und italienische Küche" anbieten: ein Mix aus Supermarkt, Restaurant und italienischem Food-Court.

Den besuchte laut Presseagentur AP das Paar in Boston im vergangenen Jahr. Laut dem Bericht war die Frau an besagtem Tag gerade auf dem Weg, um im Food-Court verschiedene Schinken zu testen. Dabei trat sie auf ein Stück Prosciutto – typisch italienischer, besonders dünn geschnittener und gepökelter Schinken – und rutschte aus. Sie stürzte zu Boden und brach sich angeblich den Knöchel. Jetzt verklagt sie Eataly.

AP zitiert dazu aus der Anklage, die vergangene Woche an einem Gericht in Boston eingegangen ist: Die Frau habe an durch den Sturz Verletzungen erlitten, damit seien Schmerzen und ein Verlust von Lebensfreude einhergegangen. Zusätzlich seien Kosten für medizinische Versorgung und anschließende Therapien entstanden. Die werden auf mehr als 7.500 US-Dollar beziffert, rund 6.900 Euro. Zusätzlich fordert die Frau Schadenersatz: 50.000 US-Dollar, etwa 46.000 Euro.

Welche Positionen gibt es?

In der Klage steht, dass Eataly fahrlässig gehandelt habe, weil das Unternehmen den Boden nicht ordnungsgemäß gereinigt habe: "Das Restaurant hat die Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Oberfläche des Fußbodens frei von Gefahren ist, die Pflicht, die Räumlichkeiten mit der angemessenen Sorgfalt in einem sicheren Zustand zu halten oder vor solchen gefährlichen Bedingungen zu warnen."

AP hat dazu bei Eataly nachgefragt. Doch bislang gab es keine Antwort. Auch die Klägerin wurde um einen Kommentar gebeten. Doch bislang hat auch sie sich nicht geäußert.

So reagiert die Netzgemeinde

Ganz anders ist das online. Da finden sich hunderte Kommentare zu der Klage, viele bringen dabei wenig Verständnis für die Frau auf: "Das soll doch wohl ein Scherz sein?" Oder: "Was für ein Unfug." Und: "Ich hoffe, sie verliert vor Gericht."

Andere reagieren mit weniger Ernst: "Prosciutto ist eindeutig der am wenigsten rutschige italienische Schinken. Da will jemand nur absahnen." Oder: "Quatsch. Mein Onkel Giovanni legte früher immer Prosciutto auf die nassen Stellen im Geschäft, damit seine Kund*innen nicht ausrutschten." Und: "Niemals! Der Schinken ist unschuldig!"

Diese Leute haben ebenfalls aus kuriosen Gründen geklagt - oder wurden selber verklagt: