Hidden Headlines: Frau trifft auf Bären – und rettet das Tier

Die Mitarbeiterin eines US-Naturschutzparks hat einem Bärenjungen geholfen, das seinen Kopf in einen Plastikbehälter gesteckt hatte – und sich alleine nicht mehr befreien konnte.

Eine Familie Amerikanischer Schwarzbären
Eine Familie Amerikanischer Schwarzbären. (Symbolbild: gettyimages)

Die Angestellte eines Parks im US-Bundesstaat Pennsylvania ging kürzlich mit einer ungewöhnlichen Rettungsaktion viral. Sie kam einem Schwarzbären zur Hilfe, der seinen Kopf in einen weggeworfenen Plastikbehälter gesteckt hatte und sich dann nicht mehr daraus befreien konnte.

Was ist passiert?

Sarah Lindgren ist Parkmanagerin im Kettle Creek State Park, einem bundesstaatlichen Naturschutzgebiet in Potter County. An einem Abend nach Dienstschluss machte sie sich auf zu Bekannten, um sich um deren Hund zu kümmern. Sie fuhr gerade auf einer Straße durch das Parkgebiet, als sie ein Bärenjunges entdeckte. Das saß unter der Leitplanke und bewegte sich weder vor noch zurück.

Der Grund: Der Kopf des jungen Bärs steckte in einem zusammengedrückten Plastikbehälter fest. Ohne fremde Hilfe konnte sich das Tier nicht befreien. In einem Tiktok, das Lindgren veröffentlicht hat, ist die Rettungsaktion zu sehen. Sie läuft darin auf das Tier zu, das sich nicht rührt und durch den Boden des Plastikbehälters die nahende Frau anschaut.

Lindgren lässt keine Zeit verstreichen und packt sofort mit einer Hand den Behälter. "Los, zieh!", sagt sie an den Bären gerichtet. Nach weniger Versuchen haben es die beiden geschafft und das Tier ist frei. "Ist alles in Ordnung?", fragt Lindgren, während der Bär eingeschüchtert wirkt, nur langsam einen Schritt zurückgeht und dann sitzenbleibt. "Los, du bist frei!", motiviert Lindgren den Bären. Doch das Video endet, bevor sich das Tier bewegt.

In einem begleitenden Text schreibt Lindgren, dass der Bär noch etwa eine Minute benommen dasaß und dann auf den nächsten Baum kletterte, um sich dort und in Sicherheit zu erholen. Sie sei später noch dreimal zu dem Baum gefahren, um nach dem Bären zu sehen, den sie auf etwa acht Monate schätzt. Beim dritten Mal sei er nicht mehr dagewesen. "Ich hoffe, es geht ihm gut", schreibt sie noch.

Das sind die Reaktionen

Die Parkmitarbeiterin hat zu dem Vorfall CNN ein Interview gegeben. Dort sagt sie: "Ich bezweifle, dass der Bär einen weiteren Tag ohne Hilfe überlebt hätte. Er war sehr schwach und dehydriert." Außerdem habe er direkt an einer asphaltierten Straße mit Steilufer zu einem Bach gelegen. "Gut möglich, dass er im Bach ertrunken wäre, wenn sich der Behälter mit Wasser gefüllt hätte oder dass er von einem Auto überfahren worden wäre."

Unter dem Tiktok haben mittlerweile rund 5.500 User*innen kommentiert. Viele schreiben, dass der Bär hoffentlich seine Familie wiederfindet und dass sie nicht hoffen, dass das Jungtier verstoßen wurde.

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Infografik: So viel Plastikmüll exportieren die EU-Länder | Statista
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Andere bedanken sich für den furchtlosen Einsatz Lindgrens: "Toll gemacht!" Oder: "Vielen Dank für den heldinnenhaften Einsatz. Zum Glück war die Bären-Mutter gerade nicht in der Nähe." Und: "Super, dass du dem Kleinen geholfen hast. Und das ist übrigens der Grund, wieso man niemals Müll in der Natur entsorgen sollte."

Das sind die Hintergründe

Der Kettle Creek State Park besteht vor allem aus Wald und einem großen Stausee und beheimatet dort eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Unter anderem nisten dort Weißkopfseeadler und auch mehrere Amerikanische Schwarzbären leben dort.

Außerdem sind im Park zahlreiche Sport- und Erholungsmöglichkeiten gegebenen. Es gibt Mountainbike-Trails, Wanderrouten und Angelplätze. Auch die Jagd ist fast überall erlaubt, genauso wie das Übernachten und Skifahren.