Hidden Headlines: Kein Zutritt für Polizisten im Dienst!

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Ein kalifornisches Bistro verwehrt Polizisten im Dienst den Service – weil im Restaurant striktes Waffenverbot herrscht. Die Polizeigewerkschaft von San Francisco ist darüber nicht erfreut.

Zwei Polizisten in Uniform beim Essen in einem amerikanischen Restaurant.
So wie diese beiden Polizisten beim gemütlichen Frühstück in einem amerikanischen Diner sitzen, wird es im Bistro "Reem's California" wohl nie wieder aussehen. Denn Polizisten im Dienst werden dort nicht bedient. (Symbolbild: Getty Images)

Das Reem’s California, eine auf arabische Backwaren und Gerichte spezialisierte Bistrokette, hatte bislang vor allem wegen seines leckeren Streetfoods und bestem arabischem Espresso von sich reden gemacht. Doch seit ein paar Tagen ist alles anders. Denn in einer Filiale der Bistrokette in San Francisco wurde einem Polizisten im Dienst der Service verweigert. Der Grund: Im Restaurant sind keine Waffen erlaubt.

An sich eine konsequente Regel, mit der die Betreiber nach eigenen Angaben "ein sicheres Umfeld für unser Personal und unsere Kunden" schaffen und erhalten wollen. Und doch kam das temporäre Hausverbot nicht nur bei dem betroffenen Polizisten schlecht an, sondern auch bei der Polizeigewerkschaft der kalifornischen Großstadt.

"KEINE POLIZISTEN ERLAUBT. Das ist die bestätigte Politik der Bäckereikette Reem's. Einem unserer Beamten wurde am vergangenen Wochenende die Bedienung verweigert, weil er eine Uniform trug", heißt es in einem Post der Vereinigung auf der Social-Media-Plattform X. Und weiter: "Reem's bestätigt, dass sie niemanden bedienen, der bewaffnet ist und eine Uniform trägt. Dies gilt vermutlich auch für Angehörige des US-Militärs."

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Mit letzterer Aussage berührt die Gewerkschaft einen wunden Punkt, der mit dafür verantwortlich sein könnte, weshalb die Wellen um das Zutrittsveto auch außerhalb der Polizeicommunity so hoch schlagen: Denn (auch berentete) Mitglieder des US-Militärs sind in der Bevölkerung hoch angesehen und erhalten vielerlei Vorteile und Rabatte.

Und doch dürfte diese Kritik am Wesentlichen vorbei gehen: Denn Reem’s California geht es ganz offensichtlich nicht um die Tätigkeit des Betroffenen, sondern um die im Dienst mit sich geführte Waffe, wie das Unternehmen in einem Instagram-Post darlegt:

"Reem's engagiert sich sehr für die Förderung der sozialen und ethnischen Gerechtigkeit in unseren Gemeinden. Dazu gehört auch die Förderung eines sicheren Umfelds für unsere Mitarbeiter und Kunden. In einer Zeit, in der Waffengewalt zunimmt – insbesondere gegen People of Color, Jugendliche und queere Menschen – glauben wir, dass die Beibehaltung einer strikten Politik des Waffenverbots in unserem Restaurant für mehr Sicherheit sorgt." So der Wortlaut des Posts, den die Kette mit hinzugefügtem Dank für die Unterstützung veröffentlicht hat.

Die Reaktionen: Viel Zuspruch – aber auch politisch motivierte Kritik

Mit über 2.750 Likes erhielt der Post viel Zuspruch, in den Kommentarspalten häuft sich jedoch auch Kritik, die in vielen Fällen auf politischen Überzeugungen fußt: "Genau wegen dieser Attitüde ist San Francisco in dem Zustand, in dem es gerade ist …", schreibt etwa ein*e Nutzer*in. "Ich bin sicher, dass die Kriminellen sich an Ihre Regeln halten werden", heißt es höhnisch von anderer Stelle. Und auch diese*r Kommentator*in ist nicht begeistert: "Haltet die Politik aus eurem Business heraus. Und ruft bloß nie die Polizei um Hilfe."

Reem’s California lässt sich indes von der Kritik nicht beirren – führte aber im Gespräch mit dem Lokalmagazin Mission Local die bestehenden Regeln konkreter aus: Demnach sind Angehörige der Polizei weiterhin im Lokal willkommen – wenn sie unbewaffnet sind. "Die Richtlinie gilt für bewaffnete Beamte, und wir lassen die Polizisten wissen, dass sie in unserer Einrichtung willkommen sind, wenn sie nicht im Dienst und unbewaffnet sind", heißt es in der Erklärung.

Bei der Polizeigewerkschaft kann das Restaurant dennoch wohl keinen Blumentopf mehr gewinnen: "Wir fordern sie auf, sich zu ihrer diskriminierenden Politik zu bekennen und ein Schild aufzustellen, damit wir wissen, dass wir in ihrem Etablissement kein Geld ausgeben sollten – weder im Dienst noch außerhalb", so die Gewerkschaft auf der Plattform X.

VIDEO: Auf Fällen wie diesem fußt die Kritik des Reem's California