Hidden Headlines: Lieben Menschen ihre Hunde mehr als ihre Katzen? Studie gibt Antwort
Hund oder Katze – zu welchem Tier können Menschen eine größere emotionale Bindung aufbauen? Laut einer Studie gibt es Unterschiede, die sich auch danach richten, in welchem Land die Tierhalter leben.
Sind Sie ein Hunde- oder Katzenmensch? Oder vielleicht sogar beides? Das beliebteste Haustier der Deutschen ist laut Statista eindeutig die Katze. 2022 lebten rund 15,2 Millionen Katzen in deutschen Haushalten. Hunde brachten es mit 10,6 Millionen auf fast ein Drittel weniger.
Aber gibt es auch Unterschiede, wie sehr Menschen eine der beiden Tierarten lieben können? Das wollten Wissenschaftler der Universität Kopenhagen im Rahmen einer Studie herausfinden und befragten Tierhalter in Dänemark, Österreich und dem Vereinigten Königreich.
Fast ein Viertel der Befragten halten Hunde und Katzen
Insgesamt wurden 2117 Personen befragt, darunter 844 Hundebesitzer, 872 Katzenbesitzer und 401 Besitzer, die sowohl Hunde als auch Katzen besaßen. Die Wissenschaftler wollten wissen, wie sehr sie sich um Ihre Tiere kümmern, wie sie sie pflegen und was sie bereit sind, finanziell, etwa für die tierärztliche Versorgung, für ihre Hunde und Katzen zu investieren.
Bereits im Vorfeld hatte es Untersuchungen zu diesem Thema gegeben, die aber häufig nicht repräsentativ waren oder mögliche kulturelle Unterschiede nicht berücksichtigten. Deshalb beschloss das Wissenschaftlerteam unter der Leitung von Dr. Peter Sandøe von der Universität Kopenhagen, weitere Untersuchungen durchzuführen.
Hunde haben laut Studie einen höheren Stellenwert
"Wir und andere haben herausgefunden, dass Menschen bereit sind, viel weniger für ihre Katzen auszugeben als für ihre Hunde", sagte Sandøe, Erstautor der Studie in Frontiers in Veterinary Science. "Wir wollten herausfinden, ob Katzen irgendwann denselben hohen Stellenwert haben könnten wie Hunde heute."
Den Ergebnissen der neuesten Untersuchung zufolge, kümmern sich Menschen in allen drei Ländern mehr um ihre Hunde, als um ihre Katzen. Sie hatten höhere Bindungswerte für ihre Hunde, versicherten ihre Hunde häufiger, erwarteten allgemein mehr Behandlungsmöglichkeiten für Hunde und würden für diese Behandlungen mehr bezahlen.
Auffällige Unterschiede zwischen den Ländern
Die Studie förderte auch zu Tage, dass Menschen, je nachdem, in welchem Land sie leben, eine Tierart mehr oder weniger favorisieren. Im Vereinigten Königreich war die Präferenz für Hunde "nur gering", in Österreich ausgeprägter und in Dänemark sehr ausgeprägt.
"Während sich die Menschen in allen Ländern mehr um ihre Hunde kümmern als um ihre Katzen, variiert das Ausmaß der Unterschiede zwischen den Ländern erheblich", so Sandøe. "Es scheint daher kein universelles Phänomen zu sein, dass sich Menschen viel weniger um ihre Katzen kümmern als um ihre Hunde. Wir vermuten stattdessen, dass der Unterschied wahrscheinlich von kulturellen Faktoren abhängt, einschließlich der Frage, ob die Tiere viel Zeit mit ihren Besitzern im Haus verbringen."
Dass die Briten oft als eine Nation von Katzenliebhabern dargestellt würden, habe sich durch die Studie bestätigt. "Die Dänen haben noch einen langen Weg vor sich, aber vielleicht schaffen sie es irgendwann."
So werden Hund und Katze beste Freunde
Sicher ist es keine Seltenheit, dass Hunde Katzen jagen oder Katzen die Krallen ausfahren, wenn ihnen Hunde zu nahe kommen. Dass sich die beiden Tierarten meist nicht auf Anhieb verstehen, liegt unter anderem auch an ihrer Körpersprache.
Während Hunde oft mit dem Schwanz wedeln, tun das Katzen nur, wenn sie nervös und im Angriffsmodus sind. Katzen schnurren, wenn sie sich wohl fühlen, Hunde knurren dagegen, wenn sie warnen wollen. Und auch der Augenkontakt führt zu Missverständnissen. Hunde verstehen direktes, langes in die Augen schauen als Bedrohung und bei Katzen ist es ein Zeichen der Zuneigung.
Aber trotz alledem ist es möglich, die beiden Tierarten aneinander zu gewöhnen. Das auf Tierbedarf spezialisierte Unternehmen Fressnapf gibt in einem Youtube-Video Tipps, wie Hund und Katze Freunde werden können:
Demnach ist es wohl am einfachsten, beide Tierarten als Jungtiere zusammenzuführen. Aber auch ältere Hunde und Katzen können sich an neue Artgenossen gewöhnen. Neben ein paar ausgeklügelten Tricks hilft da vor allem aber: Geduld und ganz viel Liebe.