Hidden Headlines: Mann baut 8 Jahre lang Eiffelturm aus Streichhölzern - und wird nach Enttäuschung doch noch belohnt
Acht Jahre baute ein Mann an einem mehr als sieben Meter hohen Eiffelturm aus Streichhölzern. Sein Ziel: Ein Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde. Doch die Juroren lehnten ab. Aber jetzt gibt es eine Wendung...
Update: Tatsächlich hat Guinness World Records nach einer erneuten Beurteilung beschlossen Richard Plaud den Rekord doch zu geben. In einem Statement heißt es dazu, man habe zuvor "zu überzogen" bewertet. Nachdem man mehr über die Techniken der Streichholzmodell-Bauer erfahren habe und auch im Vergleich zu anderen Rekorden, wäre dieser Schritt nun die einzig richtige Entscheidung.
Weiter heißt es: "Aus diesem Grund freuen wir uns Richard den Guinness World Records-Titel zu verleihen. [...] Ich hoffe, dass er unsere verspäteten Glückwünsche von uns allen von GWR für sein beeindruckendes Bauwerk annimmt - und seinen neuen Guinness World Records-Titel." Zudem kündigte die Organisation an, die Regeln künftig anzupassen.
Eiffelturm aus 700.000 Streichhölzern und 23 Kilogramm Klebstoff
Nicht Stein auf Stein, sondern Hölzchen um Hölzchen: In mühevoller Kleinarbeit erschuf der französische Modellbauer Richard Plaud ein sehenswertes Kunstwerk. Er baute den Eiffelturm aus Streichhölzern nach. 7,19 Meter ist der hoch, mehr als 700.000 Streichhölzer und 23 Kilogramm Klebstoff waren dafür nötig. Acht Jahre und insgesamt 4200 Stunden bastelte Plaud an seinem Modell. Fertiggestellt hatte er es 27. Dezember vergangenen Jahres zum 100. Todestag von Gustave Eiffel, dem Bauingenieur, nach dem der Turm benannt ist.
Mit seiner Arbeit wollte der Franzose den bisherigen Weltrekord von Toufic Daher aus dem Libanon toppen, der einen Eiffelturm aus Streichhölzern mit einer Höhe von 6,52 Metern baute.
Richter erschienen noch nicht mal persönlich
Doch die Richter von Guinness World Records mit Sitz in London lehnten seinen Rekordversuch ab, ohne sich die Mühe zu machen, das Bauwerk persönlich in Augenschein zu nehmen. "Die Richter des Guinness-Buches haben ihr Urteil gefällt, ohne meinen Turm wirklich gesehen zu haben", schreibt Plaud auf seinem Instagram-Account.
Die Richter disqualifizierten den Modellbauer, weil die Streichhölzer, aus denen der Turm gebaut wurde, nicht kommerziell erhältlich waren. Das hätten sie laut der Richtlinien aber sein müssen, um den Rekordversuch anzuerkennen.
Weil es dem 47-Jährigen zu mühsam war, die Streichhölzer für sein Bauwerk aus kleinen Schachteln zu holen und dann die Schwefel-Köpfe zu entfernen, hatte er einen Hersteller gebeten, ihm die Hölzchen pur und in großen Mengen zu verkaufen.
"Ein bisschen wie Weihnachten"
"Die Fabrik stimmte zu, es mir in großen Mengen in 15-Kilo-Kisten ohne Schwefel zu verkaufen. Als ich sie öffnete, war es ein bisschen wie Weihnachten", sagt er der Zeitung LeParisien.
Es sei immer ein Kindheitstraum von ihm gewesen, diesen Rekord aufzustellen. Und den gibt er so schnell nicht auf. Mit den Rechnungen der Streichholzfabrik könne beweisen, dass es sich um echte Streichhölzer handelt.
Seine weniger als 60 Kilogramm schwere Konstruktion hat er sofort abgebaut und in Holzkisten gelagert. Nun hoffe er sein Werk wenigstens bei den Olympischen Spielen in Paris ausstellen zu dürfen, sagte er der Zeitung.
Es gibt doch noch eine Chance
Aber vielleicht gibt es auch noch Hoffnung auf den Weltrekord, wie der NBC News berichtet.
Denn auf Nachfrage hat Guinness World Records dem amerikanischen Nachrichtensender mitgeteilt, dass man bei der Beurteilung von Plauds Rekordversuch möglicherweise etwas "unbeholfen" gewesen sei und alles noch einmal überprüfen werde.
"Es ist die Aufgabe unseres Aufzeichnungsmanagementteams, die Beweise gründlich und sorgfältig zu prüfen, um sicherzustellen, dass die Wettbewerbsbedingungen für alle, die einen Guinness-Weltrekordtitel anstreben, gleich sind. Aber es sieht so aus, als wären wir bei diesem Antrag etwas ungeschickt gewesen", sagte Mark McKinley, Direktor der zentralen Aufzeichnungsdienste von Guinness dem Sender.
Nun wolle man erneut Kontakt mit Richard Plaud aufnehmen, um zu sehen, was getan werden kann.
VIDEO: Olympia-Medaillen enthalten Stück des Eiffelturms