Hidden Headlines: Riesen-Hamsterrad im Meer führt zu Verhaftung

Ein Mann versuchte in einem selbst gebauten Hamsterrad von Florida nach London über den Atlantik zu laufen. Die US-Küstenwache stoppte ihn - doch einfach war das nicht.

Die Küstenwache von Florida stoppte das Hamsterrad vor der Küste. (Symbolbild: REUTERS/Marco Bello)
Die Küstenwache von Florida stoppte das Hamsterrad vor der Küste. (Symbolbild: REUTERS/Marco Bello)

Mehr als 7000 Kilometer wollte der Marathonläufer Reza Baluchi zu Fuß über den Atlantik zurücklegen. Dafür hat sich der 44-Jährige ein riesiges Hamsterrad gebaut, in dem er von der Küste Floridas bis nach London laufen wollte.

Die US-Küstenwache stoppte den Mann auf seinem selbst gebauten Schiff 70 Seemeilen östlich von Tybee Island, Georgia, wie verschiedene US-Medien wie Fox 35 berichten.

Demnach hatten die Beamten drei Tage lang versucht, Baluchi aus seinem Gefährt zu bergen, das sie für die Reise als zu unsicher einstuften.

Video zeigt Baluchi bei seiner Aktion

In einem Video, in dem Baluchi sich selbst bei seiner waghalsigen Aktion filmt, ist zu sehen, dass sein Hamsterrad aus einem Metallgestell besteht, an dem er mit unterschiedlichen Seilen und Schnüren viele Bojen befestigt hat, um es über Wasser zu halten.

In dem Video zeigt der Marathonläufer seine Ausrüstung und klettert auch auf das "Dach" der Konstruktion, das er als sein Penthouse bezeichnet.

Baluchi bewaffnete sich mit einem Messer

Als die US-Küstenwache zu dem 44-Jährigen stieß, hatten die Beamten zunächst danach gefragt, ob sein Gefährt registriert sei, heißt es in dem Bericht zur Strafanzeige gegen Baluchi.

Der Mann habe angegeben, dass er auf dem Weg nach London sei und sein sogenannter Hydro Pod registriert sei, habe dann aber das entsprechende Papier nicht finden können.

Da die Beamten sein Schiff für unsicher erachteten, erklärten sie ihm, er müsse die Reise abbrechen. Daraufhin habe er sich mit einem 30 Zentimeter langen Messer bewaffnet und gedroht, Selbstmord zu begehen, wenn die Offiziere versuchen würden, ihn von seinem Schiff zu entfernen. Später drohte er laut dem Bericht der Küstenwache damit, sich mit einer Bombe selbst in die Luft zu sprengen.

Anmerkung der Redaktion: Suizidgedanken sind häufig eine Folge psychischer Erkrankungen. Letztere können mit professioneller Hilfe gelindert und sogar geheilt werden. Wer Hilfe sucht, auch als Angehöriger, findet sie etwa bei der Telefonseelsorge unter der Rufnummer 0800 – 1110111 und 0800 – 1110222. Die Berater sind rund um die Uhr erreichbar, jeder Anruf ist anonym und kostenlos.

Bombenentschärfungsexperte als Verstärkung

Die Beamten informierten den 44-Jährigen auch über den bevorstehenden Hurrikan und forderten zudem einen Bombenentschärfungsexperten als Verstärkung an.

Am darauffolgenden Tag habe der Mann zugegeben, dass die Bombe ein Schwindel war. Danach gelang es den Beamten schließlich, Baluchi sicher von seinem Schiff zu bergen.

Ich werde meinen Traum niemals aufgeben.Reza Baluchi

Baluchi ist Wiederholungstäter

Laut der Strafanzeige wurde Reza Baluchi in der Vergangenheit wegen ähnlicher Aktionen schon in den Jahren 2014, 2016 und 2021 aufgegriffen.

Fox 35 sagte er: "Ich werde meinen Traum niemals aufgeben. Sie stoppen mich vier oder fünf Mal, aber ich gebe nie auf."

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