Hidden Headlines: Schule in Halle hat ein Klopapier-Problem

Eine Schule in Halle will eine Lösung für ihr anhaltendes Vandalismus-Problem gefunden haben: Die Schüler sollen ihr eigenes Klopapier mitbringen.

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Toiletten werden in Schulen häufig verwüstet - hat eine Schule in Halle jetzt die Lösung gefunden? (Symbolbild: Getty Images)

Das haben die Schüler einer Schule in Halle von ihrem "unverantwortlichen" Verhalten: Nachdem sie die Toiletten der Einrichtung wiederholt verwüstet hatten, hat ihnen die Schulleitung das Toilettenpapier gestrichen. Dieses müssen sie nun selber mitbringen.

"In den letzten Monaten wurden unsere Toiletten immer wieder Ziel unverantwortlichen Vandalismus", teilte Stephan Wussow, Leiter der kooperativen Gesamtschule "Ulrich von Hutten" laut der Rundfunkanstalt MDR Sachsen-Anhalt in einem Schreiben an die Eltern mit.

Fast täglich seien Toilettenpapier-Rollen dazu benutzt worden, die Becken zu verstopfen, so der Schuldirektor weiter. Teilweise sei das Papier nass gemacht und aus dem Fenster gerollt worden.

Aufs Klo mit eigenem Toilettenpapier

Nun hat die Schule die Reißleine gezogen. Eltern seien dazu angehalten, ihren Kindern eigenes Klopapier mitzugeben, heißt es weiter in dem Schreiben, das dem MDR vorliegt. Allenfalls für den "Notfall" stünde den Schülern im Sekretariat eine Ration zur Verfügung.

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Die Schulleitung der Gesamtschule "Ulrich von Hutten" in Halle sieht sich gezwungen, den Schülern das Toilettenpapier zu rationieren. (Symbolbild: Getty Image)

"Durch die Rationierung des Toilettenpapiers erhoffen wir uns, den Missbrauch von Ressourcen zu minimieren und die Toiletten für alle Schülerinnen und Schüler offen zu halten", so Wussow. Das sei zwar "keine ideale Lösung", man hoffe aber, den Vandalismus so eindämmen zu können.

Nach einem Bericht der Webseite Du bist Halle hatte die KGS Hutten zuletzt wegen Vandalismus' einige Toiletten schließen müssen. Im letzten Schuljahr hätte es nur vier offene WC-Kabinen gegeben.

Vandalismus – nur ein Problem

Vandalismus ist nur ein Problem, mit dem deutsche Schulen zu kämpfen haben, ein anderes ist der teils eklatante Lehrkräftemangel. Laut einer Umfrage unter den Kultusministerien aller 16 Bundesländer sind im laufenden Schuljahr bundesweit insgesamt 14.466 Vollzeitstellen für Lehrer unbesetzt.

Negativer Spitzenreiter ist demnach Nordrhein-Westfalen mit 6.715 fehlenden Lehrern. Mit weitem Abstand folgen Niedersachsen (1.760 vakante Stellen) und Berlin, wo 1.400 Kräfte gebraucht werden. Einzig Bayern und Saarland haben kein Lehrerdefizit zu beklagen. Zur Situation in Hessen lagen zum Zeitpunkt der Erhebung keine Daten vor.

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