Hidden Headlines: Thailand plant strenges Cannabis-Gesetz! Was heißt das für Touristen?
Die thailändische Regierung will die Cannabis-Legalisierung rückgängig machen. Touristen sollten im Land schon jetzt lieber Vorsicht walten lassen.
Anderthalb Jahre sind es gerade mal her, dass in Thailand der Cannabis-Konsum legalisiert wurde. Nun vollzieht das Land eine Kehrtwende. Die neue, konservative Regierung will eine härtere Gangart gegen das Rauschmittel einlegen. Das wird nicht nur Auswirkungen auf die gerade aufblühende Cannabis-Industrie haben, sondern auch so manchen Touristen betreffen. Was genau heißt das aber für die Thailand-Urlauber?
Vor der Cannabis-Legalisierung hatte in Thailand eines der strengsten Drogengesetze der Welt gegolten. Allein der Besitz des Rauschmittels konnte zu einer Gefängnisstrafe von bis zu 15 Jahren führen, berichtet das Nachrichtenportal Euronews. Diese Zeit wünscht sich die Achtparteienregierung unter Ministerpräsident Srettha Thavisin von der Pheu-Thai-Partei zwar nicht zurück, mit einer Verschärfung der aktuell geltenden Gesetze will sie dem Cannabis-Konsum dennoch einen Riegel vorschieben. Die Argumente, die sie ins Feld führt: Das Rauschmittel sei gesundheitsschädlich und ihr unkontrollierter Konsum führe zu Missbrauch und Defiziten in der Qualitätskontrolle.
Was gilt schon, was kommt noch?
Für Touristen heißt das: Vorsicht walten lassen im Thailand-Urlaub. Schon jetzt. Denn einige Gesetze sind bereits in Kraft. Das Rauchen von Cannabis an öffentlichen Orten wie Schulen und Einkaufszentren ist ebenso verboten wie der Transport von Samen oder Teilen der Hanfpflanze ins oder aus dem Land. Andere Vorschriften sind Fallstricke aufgrund unklarer Formulierungen. Ab wann zum Beispiel greift der Vorwurf des "öffentlichen Ärgernisses" durch Cannabis-Konsum? Für den Verstoß jedenfalls ist ein Bußgeld von umgerechnet 650 Euro fällig.
Auf unsicherem Terrain bewegt sich auch, wer Cannabis käuflich erwirbt. Produkte mit einem THC-Gehalt von mehr als 0,2 Prozent gelten zwar als Betäubungsmittel, dennoch werden in einschlägigen Geschäften auch stärkere angeboten. Die Kundschaft dürfte allerdings stark beschränkt sein. Legal kann die Produkte nur erwerben, wer eine Lizenz für eine therapeutische Verwendung vorweisen kann.
Vertreibung aus dem Kiffer-Paradies
Mit der Umsetzung weiterer Vorhaben würden Kiffer endgültig aus dem Cannabis-Paradies vertrieben. Denn diese Änderungen sieht der Gesetzentwurf der Regierung laut Euronews vor: Für den Freizeit-Konsum drohen eine Geldstrafe von umgerechnet bis zu 1.560 Euro und eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr. Wer für Cannabis wirbt und das Rauschmittel für den Freizeit-Konsum vermarktet, würde mit einer Geldstrafe von bis zu 2.600 Euro rechnen müssen. Und für den Anbau der Hanfpflanze ohne Lizenz wären ein bis drei Jahre Gefängnis oder ein Bußgeld von 520 bis 7.780 Euro fällig.
Die Gesetzesänderungen zielen in erster Linie auf den Freizeitkonsum von Cannabis, den die Regierung um Thavisin stärker reguliert und kontrolliert wissen möchte. Aber auch der medizinische Konsum des Rauschmittels soll stärker beschränkt werden. Die Maßnahmen haben auch – um ein weiteres Argument der Anti-Cannabis-Befürworter zu nennen – die Tourismus-Branche im Blick. Thailand war zuletzt nicht nur wegen seiner Kultur und Sehenswürdigkeiten, sondern auch aufgrund der laschen Drogengesetze ein begehrtes Reiseziel vieler. Diese Entwicklung will die Politik unterbinden.
Das ist zwar kein Grund, nicht nach Thailand zu reisen, auch nicht für Kiffer, aber ein Grund – und zwar schon jetzt – im Land auf Nummer sicher zu gehen. Lieber im Urlaub auf Kiffen verzichten, als eine Strafe zu riskieren.
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