Hidden Headlines: Ungarin designt coolen Schmuck aus recycelten Fahrradreifen
Diese Schmuckdesignerin hatte es satt, dass überall so viel Müll produziert wird. Dann kam ihr eine clevere Idee, wie sie cooles Design und Recycling miteinander verbinden könnte.
Schon lange hatte sich die gebürtige Ungarin Laura Zabo mit dem negativen Umwelteinfluss der Müllproduktion beschäftigt. Als sie 2015 eine Zeit lang in Afrika lebte, fiel ihr auf, wie kreativ die Menschen dort neue Dinge aus alten Gummireifen erschufen. Als sie wieder zurück nach London zog, beschloss sie, sich selbst mit Upcycling zu beschäftigen.
Durchsetzen gegen die Zweifler
Die Idee war schnell geboren: Zabo wollte individuelle Schmuckstücke aus alten Fahrradschläuchen designen. Sie begann, mit Ohrringe, Armreifen und Ketten aus Gummi zu experimentieren. Allerdings traf sie in England auf reichlich Skepsis in ihrem Umfeld. Niemand traute ihr zu, buchstäblich aus Müll Geld zu machen. Zunächst verkaufte sie ihre Stücke auf Londoner Straßenmärkten in Greenwich und Spitalfields. Den großen Sprung gab es für ihr kleines Startup allerdings ausgerechnet in der Pandemie. Denn während des Lockdowns verlagerte Zabo ihr Geschäft online und verkaufte den Gummi-Schmuck über eine Website, die sich auf handgemachtes Design spezialisiert hatte.
"Das Tolle am Upcycling ist, dass das Grundmaterial umsonst ist", sagt Zabo gegenüber "Caters News". "Ich gehe einfach herum und sammele es bei lokalen Fahrradgeschäften ein."
Inzwischen kann sie von ihrem Schmuck gut leben. Sie verdiene bis zu 5.000 Pfund im Monat, umgerechnet etwa 5.740 Euro, verriet sie gegenüber Caters. Doch der monetäre Erfolg ihrer Business-Idee ist nicht der einzige Vorteil. "Ich hatte auch einige Monate, in denen ich nichts verdient habe, von Reis gelebt habe und Geld von meiner Familie borgen musste", so Zabo. "Es war hart aber ich wollte es wirklich schaffen und damit einen Unterschied in der Welt machen."
Viele Leute hätten sie zunächst ausgelacht, als sie ihnen die ersten Schmuckstücke gezeigt habe. "Aber ich habe ein selektives Gehör und habe solche Dinge einfach nicht beachtet. Ich habe nicht auf sie gehört und bin meiner Leidenschaft gefolgt."
Upcycling sei dafür besonders gut geeignet, weil man zunächst wenig Geld für die Materialien investieren müsse. "Was Werkzeug angeht habe ich vielleicht 35 Pfund investiert und damit nun schon Tausende verdient." Die Menschen seien schon allein deshalb interessiert an ihrem Design, weil es anders sei, als alle gewöhnlichen Schmuckstücke. "Die Leute sind immer überrascht, weil das Material so einzigartig ist und durch die Bemalung wirklich transformiert wird." Diese positiven Reaktion seien ein echter "Selbstbewusstseins-Boost" sagt Zabo, die den Herstellungsprozess von ihrem Schmuck auch auf Instagram zeigt.
Aber auch in ihrem Alltag hat die Beschäftigung mit Müll und Recycling sie verändert. Sie kaufe kaum noch etwas, was massenproduziert sei. "Man wirft auch weniger Dinge weg, weil man über Müllproduktion nachdenkt und welche negativen Folgen sie hat." Auch ihrer mentalen Gesundheit hat die kreative Arbeit gut getan. Dies will sie nun weitergeben: "Ich versuche jetzt, meine Techniken mit anderen Menschen zu teilen und ihnen auch zu helfen, mit Upcycling Geld zu verdienen."
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