Hidden Headlines: Warum Trump fast nie eine Coronamaske trug - ist das der wahre Grund?

Donald Trump
Eine Gesichtsmaske wollte Donald Trump auch während der Hochphase der Pandemie nicht tragen. Den Grund dafür hat nun eine ehemalige Mitarbeiterin des Weißen Hauses verraten. (Bild: Getty Images)

Donald Trump galt lange Zeit als einer der größten prominenten Masken-Gegner. Ein neues Buch enthüllt nun, warum der Ex-Präsident sogar auf dem Höhepunkt der Pandemie fast nie eine Maske trug.

Donald Trump hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er kein Fan von Masken ist. So verspottete er 2020 den Journalisten Jeff Mason auf einer Pressekonferenz öffentlich, weil dieser eine Maske trug. Er verhöhnte aus auch seinen damaligen Herausforderer im Präsidentschaftswahlkampf Joe Biden. Biden trete "mit der größten Maske auf, die ich je gesehen habe", spottete Trump damals. Dass Trump selbst offenbar aus einem äußerst banalen Grund auf das Tragen von Masken verzichtete, hat nun Cassidy Hutchinson, eine ehemalige Beraterin Trumps im Weißen Haus und engste Vertraute des damaligen Stabschefs Mark Meadows, in ihrem Buch "Enough" enthüllt. Laut Hutchinson ging es dem damaligen Präsidenten vor allem um sein Make-up.

"Ich trage dieses Ding nicht"

Wie der "Guardian" berichtet, beschreibt Cassidy Hutchinson in ihrem Buch unter anderem einen Besuch Trumps in der Maskenfabrik "Honeywell" im Jahr 2020. Dort erschien der damalige Präsident ohne Maske, obwohl das Werk Masken produzierte. Zu dieser Zeit hatte die WHO die Verbreitung des Coronavirus bereits als Pandemie ausgerufen. Laut Hutchinson soll Trump vor der Veranstaltung in der Fabrik eine weiße Maske ausprobiert und dann die Mitarbeiter*innen nach ihrer Meinung gefragt haben. "Ich schüttelte langsam den Kopf. Der Präsident zog die Maske ab und fragte, warum ich der Meinung sei, dass er sie nicht tragen sollte", schreibt Hutchinson. "Ich zeigte auf die Bänder der N95-Maske, die ich in der Hand hielt. Als er die Bänder seiner Maske betrachtete, sah er, dass sie mit Bronzer beschmiert waren." Daraufhin soll Trump gepoltert haben: "Warum hat mir das niemand gesagt? Ich trage dieses Ding nicht." Offenbar wollte der Präsident vermeiden, dass sein Make-up in Mitleidenschaft gezogen wird. Oder sollte niemand bemerken dass er bei öffentlichen Auftritten stark geschminkt war?

Millionen Menschen folgten Trumps Beispiel

Hutchinson schreibt weiter: "Die Presse kritisierte ihn, weil er keine Maske trug, ohne zu wissen, dass seine tiefe Eitelkeit ihn dazu veranlasst hatte, Masken abzulehnen - und Millionen seiner Fans folgten diesem Beispiel." Trump weigerte sich während der Pandemie wiederholt, eine Maske zu tragen und spielte zudem die gefährlichen Auswirkungen des Virus herunter. Der Ex-Präsident gilt bis heute als Verfechter zahlreicher Verschwörungstheorien über das Virus.

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Über Cassidy Hutchinson und ihr Buch "Enough"

Cassidy Hutchinson arbeitete während der Amtszeit von Donald Trump im Weißen Haus. Sie galt als loyale Mitarbeiterin der Trump-Administration und stieg schnell auf. Im Alter von 23 Jahren wurde sie vom damaligen Stabschef Mark Meadows als rechte Hand ausgewählt. „Ich war nicht mit allem einverstanden, was die Regierung tat, aber ich sah es als Chance, meinem Land und dem Präsidenten zu dienen“, sagte Hutchinson in einem Interview mit People. Mit der Zeit entfernte sich Hutchinson ideologisch immer weiter von Trump und seinem inneren Kreis.

Im Juni 2022 wurde Cassidy Hutchinson einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als sie vor dem Untersuchungsausschuss zu den Ereignissen vom 6. Januar 2021 im Kapitol aussagte. Laut ihrer Aussage wusste Präsident Trump im Voraus von möglichen Gewaltausbrüchen an diesem Tag und plante trotz der Bedenken seiner Sicherheitskräfte, selbst zum Kapitol zu fahren. Er wusste, dass die Demonstranten bewaffnet waren.

In ihrem Buch "Enough" beschreibt sie ihren Weg von einer loyalen Trump-Anhängerin zur Hauptzeugin in der Untersuchung des Sturms auf das Kapitol.

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