Hitlergruß-Vorwurf: Anklage gegen Melanie Müller erhoben
Für Melanie Müller (34) wird es ungemütlich. Die im Video festgehaltenen Szenen eines Konzerts im September 2022 haben ein juristisches Nachspiel, denn auf ihnen sieht es so aus, als habe die Sängerin mehrfach den Hitlergruß gezeigt.
Was geschah beim Konzert in Leipzig?
Nachdem bereits ihre Wohnung durchsucht worden war, hat die Staatsanwaltschaft Leipzig jetzt Anklage erhoben. Ihr wird das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen vorgeworfen. Ob die Anklage zugelassen wird und es zu einem Hauptverfahren kommt, entscheidet das Amtsgericht Leipzig. 'Bild' zitiert einen Polizeisprecher: "Der Angeschuldigten liegt zur Last, in der Nacht vom 17. auf den 18. September 2022 in Leipzig als Sängerin auf einer Veranstaltung öffentlich von der Bühne aus mehrfach den so genannten 'Hitlergruß' in Richtung des Publikums gezeigt zu haben."
Melanie Müller distanzierte sich
Ein Vorwurf, den Melanie Müller immer wieder abgestritten hat. Sie sprach den Vorfall wenige Tage nach Bekanntwerden in ihrer Instagram Story an. Es habe tatsächlich "Gejohle mit eindeutig rechtsradikalem und nationalsozialistischem Gedankengut" gegeben. "Nachdem es bei meinem Song zu weiteren Rufen dieser Art gekommen ist, habe ich den Auftritt sofort abgebrochen…Ich habe sofort darauf hingewiesen, dass solche Äußerungen zu unterlassen sind." Später veröffentlichte sie ein Statement: "Ich möchte nochmal drauf hinweisen, dass ich mit rechtsradikalen Sachen wirklich nichts zu tun habe, habe den Auftritt auch wirklich abgebrochen und mehrere schlaflose Nächte gehabt in der Hoffnung, dass mir das nicht auf die Füße fällt." Auch für Melanie Müller gilt die Unschuldsvermutung.
Bild: Paul Zinken/picture-alliance/Cover Images