Hobby-Schatzsucher findet riesigen Römer-Goldschatz

Das nennt man Anfängerglück: Mit einem simplen Metalldetektor versuchte sich ein Brite als Schatzsucher -  und spürte schon bei seinem ersten Ausflug in die Hobby-Archäologie  rund 160 römische Goldmünzen auf. Wissenschaftler sprechen von einem historischen Fund - dem zweitgrößten in Großbritannien. Die seltenen Münzen sind vermutlich mehr als 120.000 Euro wert.

Es war ein „Garrett Ace 150“, ein Einsteigergerät, das David Sewell dem namentlich nicht bekannten Schatzsucher für 135 Britische Pfund (rund 165 Euro) in seinem Fachgeschäft verkaufte. Ein Metalldetektor für Kinder, die gerne Nachwuchs-Archäologen spielen. Wochen später kehrte der anonyme Käufer in das Geschäft „Hidden History“ in Berkhamsted zurück – mit einer Überraschung im Gepäck. Denn der Mann legte Sewell 40 Solidi auf den Tresen: seltene römische Goldmünzen aus dem vierten Jahrhundert, und fragte: „Was mache ich damit?“

Sewell wusste, was er vor sich hatte: „Sie bestehen aus 22 karätigem Gold, sind unbeschädigt und kamen aus der Erde, als wären sie gerade geprägt worden.“ Er rief sofort bei den zuständigen Behörden an und holte sich die Erlaubnis, an der Fundstelle nördlich der Stadt St. Albans in Südengland weiter zu suchen. Mit leistungsstärkeren Detektoren fand er zusammen mit Experten aus dem örtlichen Museum 119 weitere Solidi.

Ein Fund von historischer Bedeutung, wie die Zeitung Daily Mail schreibt: die zweitgrößte Menge von römischen Goldmünzen, die je in Großbritannien gefunden wurde. Die Münzen steckten über 15 Meter verstreut im Waldboden. „Es ist interessant, dass dort keine anderen Artefakte lagen, keine Broschen“, sagte David Sewell der Daily Mail. Seltsam sei auch, dass ein so wertvoller Schatz nicht in einem Gefäß aufbewahrt wurde.

„Gold Solidi waren extrem wertvolle Münzen”, erklärt David Thorold, Kurator am Verulamium Museum in St. Albans gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press. „Sie wurden nicht gehandelt oder bei normalen Anlässen getauscht. Sie wurden nur für große Geschäfte benutzt, etwa um Land oder Schiffsladungen von Waren zu kaufen.“ Thorold vermutet, dass die Goldmünzen als Opfer für die Götter vergraben wurden, oder um sie vor Räubern zu verstecken.

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Derzeit liegt der Fund bei Experten vom British Museum in London. Sie sollen die Münzen untersuchen und ihren Wert schätzen. Jede der Münzen könnte zwischen 400 (knapp 500 Euro) und 1000 Pfund (rund 1200 Euro) wert sein. Ob der anonyme Amateur-Schatzsucher einen Teil davon bekommt, ist noch unklar.


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