Holocaust: Zweite Generation nach Überlebenden hält Erinnerung wach

Das Gelände des ehemaligen deutschen Vernichtungslager Auschwitz in Polen. Kaum ein Ort steht so sehr für die Verbrechen des deutschen Nationalsozialismus. Genau 79 Jahre nach der Befreiung des Lagers hält die inzwischen zweite Generation nach den Überlebenden die Erinnerung wach.

Katarzyna Warman ist die Tochter eines Holocaust-Überlebenden. Sie sagt: "Sechs Millionen Juden wurden vernichtet und ich möchte nicht, dass sie einen leeren Raum hinterlassen. Diesen Raum möchte ich mit Erinnerungen füllen. Es fing damit an, dass sie nicht in Parks gehen durften, dass sie nicht arbeiten durften, keine Menschen anderer Religionen heiraten." Es habe mit ganz kleinen Schritten begonnen. "Und diese Schritte führten zum Holocaust.

Aus Sicht des Exekutiv-Vizepräsidenten des Internationalen Auschwitz-Komitees, Christoph Heubner, ist der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar für die Überlebenden ein Tag der Trauer, der Sorge und der Empörung. "Sie erleben diesen Tag im Gedenken an ihre ermordeten Familienangehörigen auch in dem Bewusstsein, dass erneut menschenfeindlicher und antisemitischer Hass in vielen Ländern Europas wuchert und allzu oft gerade junge Menschen vergiftet."

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Daher ist der 27. Januar in Deutschland seit 1996 offizieller Gedenktag für die Opfer des Holocaust und seit 2005 auch internationaler Gedenktag.