Horror, wohin das Auge blickt: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

Mit "Der Untergang des Hauses Usher" liefert Horror-Experte Mike Flanagan kurz vor Halloween Gruselnachschub bei Netflix. (Bild: Netflix / Eike Schroter)
Mit "Der Untergang des Hauses Usher" liefert Horror-Experte Mike Flanagan kurz vor Halloween Gruselnachschub bei Netflix. (Bild: Netflix / Eike Schroter)

Bis Halloween sind es zwar noch ein paar Wochen, dennoch setzen nicht nur Netlflix und Paramount+ bereits auf gruselige Unterhaltung. Derweil begeistert Brie Larson in einer tollen Apple-Serie. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche bereithält, verrät die Übersicht.

Egal ob "Spuk in Hill House" oder "Midnight Mass": Im Horrorgenre macht Mike Flanagan so schnell niemand etwas vor. Nun meldet sich Gruselexperte kurz vor Halloween mit der neuen Serie "Der Untergang des Hauses Usher" zurück. Was WOW, Prime Video und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

Elizabeth Zott (Brie Larson) macht eine unfreiwillige Karriere im Fernsehen. (Bild: Apple )
Elizabeth Zott (Brie Larson) macht eine unfreiwillige Karriere im Fernsehen. (Bild: Apple )

"Der Untergang des Hauses Usher", Netflix

2018 entwickelte sich "Spuk In Hill House" innerhalb kürzester Zeit zum Publikumsliebling. Kein Wunder, immerhin zeichnet Horror-Profi Mike Flanagan ("Hush", "Ouija: Ursprung des Bösen", "Doctor Sleeps Erwachen") für die Gruselserie verantwortlich. Mit "Midnight Mass" legte der Experte für atmosphärisches Gruselkino wenig später nach. Auch dieses Jahr treibt Flanagan wieder sein Unwesen bei Netflix. Kurz vor Halloween hat der US-Amerikaner eine neue Schock-Serie in petto: "Der Untergang des Hauses Usher" startet am 12. Oktober beim Streaming-Giganten.

Im Mittelpunkt der Schauerstory steht das skrupellose Geschwisterpaar Roderick (Bruce Greenwood) und Madeline Usher (Mary McDonnell). Mit unbarmherzigen Praktiken haben sie ihr Unternehmen Fortunato Pharmaceuticals an die Spitze der Pharma-Branche katapultiert - ungeachtet möglicher Konsequenzen. Ihr Imperium scheint unerschütterlich, bis die mysteriöse Verna (Carla Gugino) droht, ein dunkles Geheimnis zu lüften, das alles ins Wanken bringen könnte.

Anders als Mike Flanagans bisherige Werke ist "Der Untergang des Hauses Usher" aber kein reines Schauermär samt blutiger Tour de Force, sondern setzt auch auf schwarzhumorige Spitzen. Bei der Vorlage vertraut der Serienschöpfer allerdings auf einen echten Klassiker: Die Kurzgeschichte, von der sich Flanagan inspirieren ließ, stammt von niemandem Geringeren als Edgar Allen Poe.

Willkommen zurück im unheimlichen "Pet Sematary": Das Prequel zu "Friedhof der Kuscheltiere", "Bloodlines", erzählt die Vorgeschichte des legendären Horrorschockers. (Bild: 2022 Paramount Players, a Division of Paramount Pictures)
Willkommen zurück im unheimlichen "Pet Sematary": Das Prequel zu "Friedhof der Kuscheltiere", "Bloodlines", erzählt die Vorgeschichte des legendären Horrorschockers. (Bild: 2022 Paramount Players, a Division of Paramount Pictures)

"Eine Frage der Chemie", Apple TV+

Von der kalifornischen Werbetexterin Bonnie Garmus (66) heißt es, dass sie mit etwa 100 Roman-Konzepten scheiterte, ehe ihr spätes Erstlingswerk "Eine Frage der Chemie" in vielen Ländern einer der erfolgreichsten Besteller des Jahres 2022 wurde. Da sich die Streamingbranche so erfolgreiche Stoffe selten entgehen lässt, kommt ab 13. Oktober die achtteilige Serienversion zu Apple TV+.

Fachlich ist Chemie-Genie Elizabeth Zott (Brie Larson) ihren männlichen Forschungskollegen meilenweit überlegen. Anerkennung erhält sie in den 50er-Jahren nicht, dafür wird das spröde Supertalent von Männern und Frauen ihres Umfelds wie ein Freak behandelt. Deshalb verlegt sie sich auf ihr anderes Talent: das Kochen. Zott wird zum Star einer TV-Show, über die sie Hausfrauen in ganz Amerika Chemie über Rezepte beibringt - und ganz nebenbei auch Emanzipation lehrt.

"Eine Frage der Chemie" ist ein etwas auf Erfolg gedrilltes, aber dennoch sehr intelligentes Hollywood-Drama im Serienformat, das einem mit seinem tollen Jazz-Soundtrack und großartigem Schauspiel das Herz aufgehen lässt. Besonders Brie Larson ist mit ihrem facettenreichem Spiel eine absolute Wucht. Diverse Preisnominierungen wären angesichts der phänomenalen Leistung absolut keine Überraschung.

Sadie (Sophie Thatcher) fühlt sich verfolgt. (Bild: 2023 20th Century Studios)
Sadie (Sophie Thatcher) fühlt sich verfolgt. (Bild: 2023 20th Century Studios)

"Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines", Paramount+

Willkommen zurück im unheimlichen "Pet Sematary" - so lautet in bewusster Falschschreibung der Originaltitel des "Friedhofs der Kuscheltiere", der auf den Roman-Klassiker von Stephen King zurückgeht. Nun gibt es mit "Bloodlines" bei Paramount+ (ab sofort verfügbar) einen Prequel-Film, der das Augenmerk auf die Vorgeschichte lenkt und angeblich auf einem unveröffentlichten Kapitel aus Kings Feder beruht.

Im Zentrum steht der Jugendliche Jud Crandall (Jackson White), der im Originalfilm von 1989 als Nachbar der Familie Creed zu sehen ist. Er entschied sich zur Flucht aus der Provinz. Doch nun kehrt er zusammen mit seiner Freundin zurück in seinen Heimatort Ludlow in Maine, den er im Jahr 1969 hinter sich ließ. Prompt knallt ihm eine Krähe vor die Windschutzscheibe, und auf einer verlassen wirkenden Straße lauert ihm ein räudiger Hund auf. Es geht wieder um die uralten Schreckgestalten und die dunklen Familiengeheimnisse. Rasch fließt auch ziemlich viel Blut.

Horrormeister Stephen King verarbeitete in "Friedhof der Kuscheltiere" eigene Erlebnisse und schrieb sich die Erfahrung, beinahe seinen eigenen Sohn verloren zu haben, von der Seele: Der Kinofilm aus dem Jahr 1989 fiel entsprechend drastisch aus. Er gilt als stilbildend für das Horror-Genre. Auch das Remake aus dem Jahr 2019 war durchaus beliebt. Über den Prequel-Film findet der Horrormeister King derweil nur lobende Worte: "Das Drehbuch erlaubt sich ein paar Freiheiten, es ist aber eine tolle Story."

Frasier Crane (Kelsey Grammer) ist wieder da. (Bild: 2023 CBS Studios Inc.)
Frasier Crane (Kelsey Grammer) ist wieder da. (Bild: 2023 CBS Studios Inc.)

"The Boogeyman", Disney+

"Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" Im angelsächsischen Raum wäre das Pendant dazu die Frage nach dem "Boogeyman". Ein Gespenst, mit dem man gerne kleine Kinder schreckt, vor allem diejenigen, die nicht artig waren. Manchmal versteckt sich der Boogeyman (auch bekannt als Butzemann, Bugimann oder Mummelmann) unterm Bett, häufig auch im Schrank. Wie genau er aussieht? Das weiß niemand so genau. Im Frühjahr 2023 aber zeigte er sich im US-Horrorfilm "The Boogeyman", der ab 11. Oktober bei Disney+ zum Gruseln einlädt.

Sehen kann ihn zunächst nur das kleine Mädchen Sawyer (Vivien Lyra Blair). Da sei etwas in ihrem Zimmer, flüchtet sie sich eines Nachts zu ihrer älteren Schwester Sadie (Sophie Thatcher). Die Teenagerin aber hört gar nicht richtig zu. "Es gibt so etwas wie Monster nicht. Du musst erwachsen werden!" Man schickt Sawyer zu einer Psychologin, erklärt ihr, dass das alles nur in ihrem Kopf sei. Derweil macht sich der alleinerziehende Vater Will (Chris Messina) Vorwürfe: Hat er die Kinder vernachlässigt? Denkt Sawyer sich deshalb so seltsame Dinge aus?

Was ist real, was nur eingebildet? Aus dieser Unklarheit heraus kreiert Regisseur Rob Savage einen Gänsehaut-Film, der durchaus geschickt mit Schockeffekten und weiteren Horror-Elementen spielt. Und kleine Kinder, das ist nichts Neues, machen gruselige Filme oft noch furchteinflößender. Als Vorlage für das Drehbuch zu "The Boogeyman" diente, man hätte es ahnen können, eine alte Kurzgeschichte von Stephen King.

"Frasier", Paramount+

37 Emmy-Siege bei 107 Nominierungen: Die Zahlen sprechen bei der Serie "Frasier" für sich. Bis "Game of Thrones" den Serienmarkt eroberte, war die Erfolgssitcom die Fiction-Produktion mit den meisten Emmy-Triumphen. Zwischen 1993 und 2004 avancierte der exzentrische Titelheld und Psychologe Frasier Crane (Kelsey Grammer) samt seiner Radiosendung in elf Staffeln zum Publikumsliebling.

Nach knapp 20 Jahren Pause holt Paramount+ die Serie - erneut mit Kelsey Grammer in der Hauptrolle - am 13. Oktober zurück auf die Bildschirme. Statt in Seattle wagt Frasier in Boston einen Neuanfang. Dazu gehört auch sein Sohn Freddy (Jack Cutmore-Scott). Der ist mittlerweile Anfang 30 und hat sein Studium beendet, um Feuerwehrmann zu werden. Von der Rückkehr seines entfremdeten Vaters hält er gar nichts. Doch das ungleiche Duo muss sich in der Serie von Mitschöpfer James Burrows wohl oder übel annähern.