HSV-Boss benennt kurzfristigen Walter-Nachfolger
Nach dem Aus von Trainer Tim Walter beim Zweitligisten Hamburger SV haben sich die Vereinsverantwortlichen im Rahmen einer Pressekonferenz erstmals zur Entlassung Walters geäußert.
„Die Entscheidung fiel mir definitiv nicht leicht“, sagte HSV-Vorstand Jonas Boldt am Montagmittag in Hamburg über den finalen Impuls zur Entlassung, der aber auch eine Begründung lieferte. „Wir wollen die Situation, die wir geschaffen haben, nicht einreißen lassen. Aber wir haben die Gefahr gesehen, dass das aus dem Ruder läuft“, urteilte Boldt, der die „entfachte Euphorie in Hamburg gefährdet“ sieht.
„Es ist eine allgemeine Verunsicherung entstanden, auf den Rängen, auf dem Platz, vielleicht auch im Umfeld“, meinte Boldt und nannte ein neues Ziel: Ruhe und Stabilität reinbringen. Zudem erklärte Boldt, dass die „Berg und Talfahrt uns nicht guttut“.
Polzin erhält Vertrauen von Boldt
Auch über den kurzfristigen Nachfolger Merlin Polzin gab Boldt Auskunft: „Wir werden jetzt keinen 180-Grad-Wechsel vollziehen. Deshalb haben wir die Entscheidung um Merlin getroffen, der seit dreieinhalb Jahren dabei ist und eine super Entwicklung gemacht hat und die Mannschaft gut kennt - umgekehrt auch.“
Beim Spiel gegen Hansa Rostock am Samstag (Samstag, 13 Uhr im LIVETICKER) wird Polzin, Co-Trainer unter Walter, als Interimslösung auf der HSV-Bank Platz nehmen. Das bestätigte Boldt, der von Polzin „voll überzeugt ist“, aber auch aufgrund der fehlenden Erfahrung Polzins auch die Mannschaft in der Pflicht nahm.
„Im Fußball kann es sehr schnell in eine positive Richtung gehen, deshalb legen wir keinen Zeitrahmen fest“, nahm Boldt Druck aus der Trainersuche, dennoch „werden wir uns überlegen, was mittel-und langfristige Lösungen sein können“.
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Mögliche Namen für die Walter-Nachfolge kommentierte Boldt am Montag nicht. „Natürlich kennen wir den Markt gut und wissen, was auf dem Markt ist und was wir wollen“, sagte Boldt. Man werde intern wie extern „weitere Gespräche führen“ und parallel überlegen, „welche Möglichkeiten in der Realität wirklich existieren, den HSV weiter nach vorne zu bringen und nicht was irgendwo als Name rumgeistert und vielleicht gar nicht umsetzbar ist und am Ende vielleicht gar nicht passen könnte.“
Walter-Aus nach zweieinhalb Jahren
Der Hamburger SV hatte sich am Montagmorgen von Cheftrainer Walter getrennt. Bereits am Freitagabend im Heimspiel nach der 3:4-Niederlage gegen Hannover 96 wurde die Kritik an Walter, der noch einen Vertrag bis Saisonende hat, größer.
Im Jahr 2024 holte der HSV sechs von zwölf möglichen Punkten, kassierte in vier Spielen neun Gegentore und liegt in der Tabelle auf dem Relegationsrang drei, zwei Zähler vor Greuther Fürth auf Platz vier.
Auf die dann folgenden Klubs von Hannover 96 und Paderborn hat der HSV drei Punkte Vorsprung. Walter war seit Juli 2021 Trainer der Rothosen.
Am kommenden Spieltag gastiert der HSV im Nordderby bei Hansa Rostock.