Nach Hungertod in israelischer Haft: Massiver Raketenbeschuss aus Gaza

Nach dem Tod eines Anführers der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad ist es zu einem massiven Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen auf Israel gekommen.

Die Witwe des Anführers rief zuvor noch zum Frieden auf

Chader Adnan war nach einem 87-tägigen Hungerstreik in einem israelischen Gefängnis ums Leben gekommen. Adnans Witwe Randa Musa hatte noch versucht, die steigende Anspannung zu beruhigen:

"Wir wollen kein Blutvergießen. Wir wollen keine Vergeltung für den Märtyrertod des Scheichs. Wir wollen nicht, dass jemand Raketen feuert, die anschließend Gaza treffen. Der Scheich hat das Äußerste erreicht, was er sich gewünscht hat."

Rund 22 Flugkörper seien auf israelische Städte abgefeuert worden, so das israelische Militär. Vier Raketen seien vom Flugabwehrsystem Iron Dome abgefangen worden, 16 weitere auf offenem Gelände gelandet. Bereits kurz nachdem der Tod Adnans publik geworden war, wurden die ersten drei Raketen aus Gaza gefeuert. Die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad hatte zuvor angekündigt, Vergeltung zu verüben.

Fünf Menschen wurden bei den Raketenangriffen verletzt

Nach Angaben von Sanitätern wurden mindestens drei ausländische Staatsbürger auf einer Baustelle verletzt, einer davon schwer. Die israelische Polizei berichtete von zwei weiteren Verletzten, die wegen Angstzuständen behandelt wurden. Die Bewohner:innen wurden dazu aufgerufen, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten.

Adnan ist der erste palästinensische Gefangene Israels, der durch einen langen Hungerstreik verstorben ist. Der 44-Jährige wurde im Februar wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in einer Terrororganisation sowie Unterstützung von Terror und Hetze festgenommen und ohne Anklage inhaftiert.