Indien: Modi weiht umstrittenen Hindu-Tempel mit blutiger Geschichte ein

In Indien beherrscht das Thema seit Tagen die Medien. Die wichtige Hindu-Wählerschaft soll Modi zu einer dritten Amtszeit in Folge verhelfen.

Die heilige Stätte, die sich noch im Bau befindet, steht auf den Überresten der Babri-Moschee aus dem 16. Jahrhundert. In den 90er Jahren löste der Abriss der Moschee blutige Unruhen aus, bei denen 2.000 Menschen, überwiegend Muslime, starben.

Regierungschef Modi löst mit der Einweihung des Tempels ein altes Versprechen an die radikalen Hindu-Nationalisten ein, die Moschee stand nach ihrem Glauben an dem Geburtsort der hinduistischen Gottheit Ram. Der politische Arm dieser Hindu-Nationalisten war der Vorläufer der heutige Regierungspartei BJP von Ministerpräsident Nadrenda Modi.

Die BJP ist im bevölkerungsreichen Norden stark und im Süden weniger populär. Über 200 Millionen Muslime leben in Indien.

Im Jahr 2019 stufte der Oberste Gerichtshof Indiens in einer umstrittenen Entscheidung die Zerstörung der Moschee als "eklatanten Verstoß" ein, überließ das Gelände jedoch den Hindus und bot den Muslimen ein alternatives Grundstück an.