Insektenpulver in Lebensmitteln: Was Verbraucher wissen sollten

Grillen in Fertiggerichten und Getreidekäfer als Fleischersatz? Was eklig klingt und in vielen Teilen der Welt schon längst Alltag ist, wurde jetzt offiziell in der EU zugelassen. Sogenanntes Insekten-Food darf künftig Lebensmitteln beigemischt werden.

Insekten gibt es künftig in immer mehr Lebensmitteln. (Symbolbild: Getty Images)
Insekten gibt es künftig in immer mehr Lebensmitteln. (Symbolbild: Getty Images)

Zugegeben: Insekten auf dem Teller sind für die meisten noch immer ein sehr gewöhnungsbedürftiger Gedanke. Dabei gibt es für mutige Gaumen längst spezielles Insekten-Food im Handel, etwa Snacks aus getrockneten Heuschrecken. Nun hat die EU eine Erweiterung der Lebensmittelverordnung beschlossen. Heißt: Ab dem 24. Januar 2023 dürfen neben Heuschrecken und Mehlwürmern auch Grillen und Getreideschimmelkäfer verarbeitet werden.

Viel Proteine und Omega 3

Was die Nährstoffe angeht, gibt es an den Tierchen nichts auszusetzen. Im Gegenteil: Insekten enthalten teilweise mehr Protein als Rind- oder Hühnerfleisch. Außerdem sind sie eine gute Quelle für die wichtigen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Auch ihre Ökobilanz ist sehr gut und macht Insekten-Food in der Zukunft zu einem wichtigen Bestandteil unserer Ernährung.

Heißt das also jetzt, dass überall zerkleinerte Insekten drin sein können? Keine Sorge: Insekten-Food ist noch ein kleines Nischenprodukt. Die Beimischung ist natürlich kennzeichnungspflichtig. Meistens wird sie sogar explizit zur Bewerbung der Produkte hervorgehoben, da die Nachfrage sehr überschaubar ist. Außerdem sind die Produkte mit Insekten relativ teuer in der Herstellung.

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Eine allgemeine Bezeichnung für die Beimischungen existiert übrigens noch nicht. In der Zutatenliste sind die Insekten dann etwa als “teilweise entfettetes Pulver aus Acheta domesticus (Hausgrille)“ aufgeführt.

Allergiker sollten genau auf die Zutatenliste achten

Auch wichtig zu wissen: Insekten gelten nicht als Allergene. Wer hier gefährdet ist und Insekten-Food probieren will, sollte ganz genau auf die Zutatenliste achten. Bei Allergien gegen Krebs- oder Schalentiere sowie Hausstaubmilben wird vom Verzehr von Heuschrecken und Co. abgeraten.

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