Insgesamt 40 Auftritte: Karl Lauterbach ist "Talkshow-König" 2021

Mit insgesamt 40 Auftritten war Karl Lauterbach der häufigste Talkshow-Gast 2021. (Bild: INA FASSBENDER / POOL / AFP via Getty Images)
Mit insgesamt 40 Auftritten war Karl Lauterbach der häufigste Talkshow-Gast 2021. (Bild: INA FASSBENDER / POOL / AFP via Getty Images)

Auch in diesem Jahr hat der Branchendienst "Meedia" die offiziellen Gästelisten der großen Polit-Talkshows von ARD und ZDF ausgewertet. Dabei ging der Neu-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) als klarer Sieger hervor.

Wenn man dem frisch gewählten Bundesgesundheitsminister eine Sache nicht vorwerfen kann, dann ist es die Scheu vor der Öffentlichkeit: Sage und schreibe 40 Mal war der SPD-Politiker Karl Lauterbach in den vergangenen zwölf Monaten in einer der großen Polit-Talkshows von ARD und ZDF zu Gast. Laut dem Branchendienst "Meedia" ist er damit der unangefochtene "Talkshow-König" des Jahres 2021. Dies geht aus der neusten Auswertung der Gästelisten von "Anne Will", "Hart aber fair", "Maybrit Illner", "Maischberger. Die Woche" und "Markus Lanz" hervor.

Allein in den wöchentlichen Sendungen "Anne Will", "Hart aber fair", "Maybrit Illner" und "Maischberger. Die Woche" kam der 58-Jährige auf insgesamt 29 Auftritte. Dies sind 15 mehr als noch im vergangenen Jahr, wo er sich Platz eins mit dem einstigen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) teilte. Auf Platz zwei der Gesamtwertung 2021 folgt der neue Finanzminister Christian Lindner (FDP) mit 14 Auftritten. Platz drei teilen sich mit je elf Auftritten die "Spiegel"-Journalistin Melanie Amann und der neue Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen). Insgesamt waren in den vier wöchentlichen Talkshows insgesamt 373 unterschiedliche Personen zu Gast. Dies sind 51 weniger als im Jahr 2020.

Lauterbach führt auch in vielen Einzelwertungen

Bei "Anne Will" setzte man im vergangenen Jahr vor allem auf die Kompetenz von Christian Lindner: Mit insgesamt sechs Einladungen war der 42-Jährige der häufigste Gast in der am Sonntagabend im Ersten ausgestrahlten Sendung. Dahinter folgten Habeck, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und seine Mecklenburg-vorpommersche Amtskollegin Manuela Schwesig (SPD) mit jeweils fünf Auftritten. Die Lieblingsgäste bei "Hart aber fair" (montags, das Erste) waren Karl Lauterbach und der CSU-Generalsekretär Markus Blume mit jeweils vier Auftritten. Bei "Maischberger. Die Woche" (mittwochs, das Erste) führte Lauterbach mit sieben Auftritten die Gästeliste an. Auf Platz zwei folgte die Journalistin Dagmar Rosenfeld mit fünf Auftritten. Und auch bei "Maybrit Illner" (donnerstags, ZDF) stand Lauterbach mit 14 Auftritten an der Spitze, gefolgt von Lindner mit sechs.

Die Gästelisten der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" wurden wie in den vergangenen Jahren separat ausgewertet. Da diese Sendung im Gegensatz zu den übrigen dreimal wöchentlich ausgestrahlt wird, würde das Gesamtergebnis sonst verfälscht. Auf Platz eins der häufigsten Gäste landete hier der "Welt"-Journalist Robin Alexander mit zwölf Auftritten. Direkt dahinter folgte Lauterbach mit elf Einladungen. Auf Platz drei landete die Ethikrat-Vorsitzende Alena Buyx mit neun Auftritten.

Corona bleibt das dominante Thema

Und auch die Themen der insgesamt 108 Ausgaben von "Anne Will", "Hart aber fair" und "Maybrit Illner" wurden analysiert: Mit ganzen 63 Sendungen lag dabei erneut die Corona-Pandemie auf Platz eins. Deutlich abgeschlagen folgten der Wahlkampf und die Bundestagswahl (15), sowie die Sondierungs- und Koalitionsverhandlungen (7). Über andere Themen wie die Klimakrise (4) sowie die Wohnungs- und Sozialpolitik (je 2) wurde hingegen kaum gesprochen.

Zuletzt fiel in der Auswertung auf, dass Politikerinnen und Politiker deutlich mehr Auftritte bekamen als im vergangenen Jahr. Grund dafür dürfte wohl die Bundestagswahl und die anschließende Regierungsbildung gewesen sein. Vergleicht man die einzelnen Parteien, so waren die Akteurinnen und Akteure von CDU/CSU (109 zu 93), SPD (95 zu 82), Grünen (59 zu 32), FDP (44 zu 28) und AfD (7 zu 6) häufiger als 2020 zu Gast. Seltener kamen Politiker und Politikerinnen der Linke (13 zu 19) vor.