Irland am Limit: Riesen-Andrang an Asylbewerbern, aber kaum Wohnungen

Irland am Limit: Riesen-Andrang an Asylbewerbern, aber kaum Wohnungen

Irland kämpft schon seit Jahren gegen das unterbesetzte Gesundheitssystem und den Wohnungsmangel. Der Zustrom von Asylbewerbern hat die Lage noch weiter verschlimmert. Letzten Monat erst räumte die Polizei in Dublin Obdachlosenzelte im Stadtzentrum. Asylbewerber, die nirgendwo anders hin konnten, hatten sie dort aufgestellt.

Es kann eigentlich nicht mehr schlimmer werden.

Gary Murphy, Professor für Politik an der Dublin City University, sagte: "Es kann eigentlich nicht mehr schlimmer werden. Es gibt einen Wohnungsmangel im Staat und eine erhebliche Zuwanderung, die nun irgendwie aufeinanderprallen, und die Regierung versucht, damit umzugehen."

Fast 14.000 Erwachsene und Kinder in Irland sind obdachlos

Etwa 256.000 Wohnungen fehlen dem Land. Nach den jüngsten Zahlen des Zentralamts für Statistik waren im März dieses Jahres 13.866 Erwachsene und Kinder in Irland obdachlos - ein Anstieg von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Viele stellen sich die Frage, ob das Land überhaupt Kapazitäten hat, Migranten aufzunehmen.

"Es ist eine ziemlich komplizierte Frage, warum man nicht mehr Häuser bauen kann. Einige der Hauptprobleme sind: A) die Planung, B) die Grundstückspreise und C) die Arbeitskräfte zu bezahlen", erklärte Murphy.

Es gibt Menschen, die seit zehn Jahren auf eine Sozialwohnung warten.

"Es gibt Menschen, die seit zehn Jahren auf eine Sozialwohnung warten. Was sie dann hören, sind diese Geschichten, manchmal zweifelhaft, meistens zweifelhaft, denke ich, von Flüchtlingen, die vor ihnen eine Wohnung bekommen. Das gibt dem Rechtspopulismus sicherlich Antrieb."

Bis jetzt ist in Irland noch kein Politiker an der Macht, der sich gegen die Einwanderung aussprechen würde. Die Europawahlen werden zeigen, ob sich das so bleibt.