Israel: 200 000 in Tel Aviv gegen die Justizreform

Am 17. Wochenende in Folge ist es in Israel zu Protestkundgebungen gegen die geplante Justizreform gekommen. Allein an der Hauptveranstaltung in Tel Aviv nahmen rund 200 000 Menschen teil. Wegen des anhaltenden Widerstands hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu das Vorhaben vor rund einem Monat vorerst aufgeschoben.

„Jede Woche. Um zu demonstrieren, um von der Regierung zu fordern, dass dies ein demokratisches Land bleibt. Ohne Demokratie haben wir kein Gesundheitssystem, keine Gerechtigkeit. Und der ganze zionistische Traum wird scheitern. Ich bin hier und ich werde jede Woche hier sein, bis die Regierung stürzt", sagte ein Demonstrant.

Am Donnerstag beteiligten sich rund 100 000 Menschen an einer Demonstration für die Reform. Diese soll unter anderem den Einfluss des Obersten Gericht des Landes zurückfahren und dem Parlament die Möglichkeit geben, Urteile mit einfacher Mehrheit aufheben zu können.

Netanjahu wird vorgeworfen, die Reform sei auf ihn zugeschnitten, da gegen ihn seit Jahren wegen des Verdachts der Bestechlichkeit, des Betrugs und der Untreue ermittelt wird.