Jane Fonda wird 85: "Ich habe keine Angst davor, zu gehen"
Sie hat drei Kinder, zwei Oscars und eine lange Karriere hinter sich: Und auch mit 85 Jahren hat Jane Fonda noch jede Menge zu sagen, vor allem in Sachen Klimaschutz.
Jane Fonda feiert am heutigen 21. Dezember ihren 85. Geburtstag. Dass sie damit den Großteil ihres Lebens hinter sich hat, ist ihr bewusst. Der "Grace and Frankie"-Star sagte jüngst "Entertainment Tonight", dass sie in Bezug auf ihre Zukunft "realistisch" sei, und wisse, dass sie "nicht mehr lange da sein werde".
Traurig scheint sie das nicht zu machen: Die dreifache Mutter und zweifache Oscarpreisträgerin erklärte, sie habe ein "großartiges Leben" gehabt. "Wenn du in mein Alter kommst, solltest du dir besser bewusst sein, wie viel Zeit hinter dir liegt, im Gegensatz zu der, die vor dir liegt. Ich meine, das ist einfach realistisch", so die Schauspielerin und Umweltaktivistin: "Ich habe keine Angst zu gehen, ich bin bereit, ich hatte ein tolles Leben." Sie fügte hinzu: "Nicht, dass ich gehen möchte, aber ich bin mir bewusst, dass es eher früher als später sein wird."
Gute Nachrichten vor dem Geburtstag
Am vergangenen Donnerstag hatte Jane Fonda mit ihren Fans noch eine sehr gute Nachricht geteilt. Auf Instagram schrieb sie: "Bestes Geburtstagsgeschenk aller Zeiten". Und sie berichtete: "Vergangene Woche wurde mir von meinem Onkologen gesagt, dass mein Krebs in Remission ist und ich die Chemo absetzen kann." Sie fühle sich "so gesegnet, so glücklich", fügte sie hinzu. "Ich danke allen, die gebetet und mir gute Wünsche geschickt haben. Ich bin sicher, dass dies eine Rolle bei der guten Nachricht gespielt hat."
Im September hatte Jane Fonda, die in der Vergangenheit schon an Brustkrebs erkrankt war, bekannt gemacht, dass bei ihr ein Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert worden ist. Sie erklärte damals ebenfalls auf Instagram: "Dies ist ein sehr gut behandelbarer Krebs. Achtzig Prozent der Menschen überleben".
Ihren 85. Geburtstag will Fonda mit ihrer Familie feiern, wie sie "Entertainment Tonight" sagte: "Meine Tochter und meine Enkelkinder werden aus Vermont kommen und mein Sohn, seine Frau und ihr Kind, die in Los Angeles leben, sowie ein paar Freunde werden vorbeikommen, und wir werden einfach eine ruhige Zeit haben."
Mit dem Alter scheint sie generell nicht zu hadern. In einem Interview mit "Herald Sun" sagte Jane Fonda : "Es ist viel einfacher, älter zu sein, als jünger zu sein. Es ist so schwer, jung zu sein. Es gibt nichts als Fragen." Zudem erklärte die Fitness-Ikone der 1980er Jahre in der "Vogue": "Ich möchte, dass junge Menschen keine Angst mehr vor dem Älterwerden haben. Was zählt, ist nicht das Alter. Was zählt, ist eure Gesundheit." Sie fügte hinzu, dass ihr Vater an einer Herzkrankheit starb, als er sechs Jahre jünger war als sie jetzt.
Ihre berühmte Familie
Jane Fonda stammt aus einer bekannten Familie. Ihr Vater ist US-Schauspieler und "Früchte des Zorns"-Star Henry Fonda (1905-1982), ihre Mutter, Frances Ford Seymour (1908-1950), ebenfalls eine Prominente ihrer Zeit. Jane Fondas Bruder ist "Easy Rider"-Star Peter Fonda (1940-2019).
Vor ihrer Karriere als Schauspielerin galt Jane Fonda als gefragtes Model, sie erschien zweimal auf dem Cover der "Vogue". In Paris studierte sie zudem einige Monate Kunstgeschichte. Als sie 1958 in die USA zurückkehrte, lernte sie den bedeutenden Schauspiellehrer Lee Strasberg (1901-1982) kennen, ein Treffen, das ihr Leben verändern sollte. Er hätte ihr "echtes Talent" bescheinigt, erinnerte sich Jane Fonda später einmal. Anschließend habe sie nur noch an die Schauspielerei denken können. Anfang der 1960er Jahre startete sie ihre Filmkarriere mit Streifen wie "Auf glühendem Pflaster" oder "Sonntag in New York".
Ihr endgültiger Durchbruch folgte 1965 mit dem Film "Cat Ballou - Hängen sollst du in Wyoming". Danach spielte sie an der Seite von Stars wie Robert Redford (86) und Marlon Brando (1924-2004). Der Film "Barbarella" machte Jane Fonda 1968 schließlich zum Sexsymbol ihrer Zeit. Nur ein Jahr später folgte dann ein erneuter Meilenstein: Ihre Performance in "Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß" gefiel Publikum und Kritikern und brachte ihr eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin ein. Bei der Wahl ihrer Engagements war sie sehr wählerisch, Hauptrollen in "Rosemary's Baby" und "Bonnie und Clyde" soll sie abgelehnt haben.
Ihr erster Oscar
Fonda gewann 1972 ihren ersten Oscar als beste Hauptdarstellerin mit dem Thriller "Klute", in dem sie ein Callgirl spielte. In den Jahren danach engagierte sich der Hollywood-Star vor allem politisch. Erst 1977 feierte sie mit "Julia" und "Das Geld liegt auf der Straße" wieder Erfolge auf der Leinwand. "Coming Home - Sie kehren heim", ein Streifen über die Folgen des Vietnamkriegs, sicherte ihr 1979 dann ihren zweiten Oscar als beste Hauptdarstellerin. Zuvor hatte die Schauspielerin bereits angekündigt, nur noch Filme zu machen, die sich auf wichtige Themen konzentrieren.
Nach dem kommerziellen Erfolg von "Warum eigentlich ... bringen wir den Chef nicht um?" (1980), an der Seite von Lily Tomlin (83) und Dolly Parton (76), ging ein besonderer Wunsch für Fonda in Erfüllung: Sie wollte schon lange mit ihrem Vater zusammenarbeiten, in der Hoffnung, dass dies ihrer angespannten Beziehung helfen würde. In "Am goldenen See" (1981) standen die beiden zusammen mit Katharine Hepburn (1907-2003) vor der Kamera. Sie wurden schließlich das erste Vater-Tochter-Duo, das für seine Rollen im selben Film Oscar-Nominierungen erhielt. Henry Fonda gewann seinen einzigen Oscar als bester Hauptdarsteller, den seine Tochter stellvertretend für ihn entgegennahm, da er krank war. Er starb fünf Monate später.
Sie wurde zum Aerobic-Star
In den 1980er Jahren war Jane Fonda aber nicht nur in zahlreichen Filmen im Kino zu sehen, sie startete auch eine zweite Karriere mit ihren Workout-Videos für zu Hause, die einen Fitness-Boom auslösten. 1982 veröffentlichte sie ihr erstes Trainingsvideo, "Jane Fonda's Workout", das zur meistverkauften VHS des 20. Jahrhunderts wurde.
Nach ruhigeren 1990er Jahren, in denen sie sich aus dem Filmgeschäft zurückgezogen hatte, meldete sich Jane Fonda 2005 auf der großen Leinwand zurück, neben Jennifer Lopez (53) in "Das Schwiegermonster" (2005). Zuletzt war sie unter anderem in dem Film "Book Club - Das Beste kommt noch" und in der Netflix-Serie "Grace and Frankie" zu sehen, in der sie und Lily Tomlin die beiden Hauptfiguren verkörpern.
Mehr als nur Leinwand-Star und Fitness-Ikone
Jane Fonda hat sich Zeit ihres Lebens politisch engagiert, unter anderem für die Bürgerrechtsbewegung und gegen den Vietnamkrieg. In den vergangenen Jahren machten ihre Proteste für den Klimaschutz Schlagzeilen, sie wurde dabei mehrfach in Washington festgenommen.
Jane Fondas Liebesgeschichten
Der Schauspielerin wurden im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Liebesgeschichten mit prominenten Männern nachgesagt. Verheiratet war Jane Fonda dreimal: 1965 gab sie Regisseur Roger Vadim (1928-2000) das Jawort, 1968 kam die gemeinsame Tochter zur Welt. Die Ehe wurde im Jahr 1973 geschieden. Kurz darauf schloss sie das zweite Mal den Bund der Ehe, mit dem Politiker Tom Hayden (1939-2016), aus dieser Beziehung stammt ein Sohn, der 1973 zur Welt kam, 1982 adoptierte das Paar ein weiteres Kind. 1990 ließen sich Hayden und Fonda scheiden. Ehe Nummer drei ging die Schauspielerin 1991 mit TV-Tycoon Ted Turner (84) ein, zehn Jahre später folgte die Scheidung.
Im Jahr 2020 verriet Fonda bei einem virtuellen Auftritt in der "The Ellen DeGeneres Show" über ihr Sexleben: "Ich habe keine Zeit. Ich bin alt und hatte schon so viel davon. Ich brauche es jetzt gerade nicht, weil ich zu beschäftigt bin." Was sie auch mit 85 weiterhin praktiziert, ist aber ihr Workout. Auch wenn das inzwischen langsamer geht, wie sie "Entertainment Tonight" sagte.
Im Video: Verfrühtes Geburtstagsgeschenk: Jane Fondas Krebs geht zurück