Jauch will WWM-Kandidatin noch im Studio verkuppeln - die windet sich vor Scham
"Wer wird Millionär?" als Kuppelshow? Günther Jauch wollte eine Kandidatin vom Single-Dasein befreien. Die junge Frau dagegen fand Jauchs Ambitionen als Partnervermittler eher peinlich. Kein Wunder: Der Moderator wollte sie direkt mit einem Joker zusammenbringen.
Sandra Sengl aus dem bayerischen Manching arbeitet im Employment Management. Ihren Job sollte sie dem Moderator "auf Deutsch erklären". Sengl übersetzte für Jauch, sie sei "dafür zuständig, die Jobs an den Mann zu bringen, die richtigen Leute zu finden". Günther Jauch dagegen wollte die Kandidatin selbst an den richtigen Mann bringen, denn er wusste: "Sie sind ja Single - und jetzt im Fernsehen ..." Sandra Sengl freute sich nicht wirklich über dieses Outing: "Um Gottes willen!", rief sie, als würde sie ahnen, dass es peinlich werden könnte.
Befragt nach ihrer Wunschliste für den idealen Mann gab sie zu: "Die ist lang, die kann man eigentlich nicht erfüllen." Tattoos mag sie ebenso wenig wie Raucher. Blonde lange Haare auch nicht, außer es würde sich um Rúrik Gíslason handeln. Da würde sie "auch ein Auge zudrücken", erklärte sie dem amüsierten Publikum im Studio. Der ideale Mann müsse ihr ein "bisschen Freilauf lassen und auch ein bisschen strenger mit mir sein, auch mal dagegenreden", berichtete sie.
Günther Jauch klopft sich nach eigenem Witz auf die Schenkel
Ihre Mutter sei verzweifelt, weil sie so wählerisch sei, gab Sandra Sengl zu. "Denn Sie wissen aus eigener Erfahrung: Das mit dem Traummann, das klappt ja nie?", fragte Jauch die mitgereiste Mutter der Kandidatin. "Mhm, nicht so", sagte diese leise. Für Jauch ein Schenkelklopfer im wahrsten Wortsinn. Er lachte beim Gedanken, der Vater von Sandra Sengl würde diese wenig romantische Aussage seiner Gattin mitbekommen.
Online-Dating sei nichts für sie, erklärte Sandra Sengl. "Da weiß ich ja gar nicht, ob das stimmt, was da steht", erklärte die Kandidatin. "Also auf nach Manching", forderte Günther Jauch die Single-Männer vor dem Fernseher auf. "Ich bin gespannt, was demnächst passiert", entgegnete Sandra Sengl. "Ich sage Ihnen, was demnächst passiert", behauptete Günther Jauch. Er meinte die 4.000 Euro Frage. Den ersten Joker hatte Sengl bereits verbraucht. Nun benötigte sie die zweite Hilfestellung.
"Eine private Frage: Sind Sie tätowiert?"
"Was haben 2002 in Deutschland rund 7.500 über 49-Jährige erstmals gemacht, während es 20 Jahre später über 41.000 waren?" Zur Wahl standen: heiraten, in Urlaub fliegen, zum Zahnarzt gehen, im Internet surfen. Der Publikumsjoker zeigte, dass 33 Prozent im Studio Antwort A für am glaubwürdigsten hielten und 59 Prozent Antwort D. Sandra Sengl wollte sichergehen und schob den Zusatzjoker hinterher.
Der junge Mann, der sich im Saal erhoben hatte, stellte sich als Junior-Controller bei einer Tageszeitung vor und war sich sicher, dass "heiraten" gesucht sei. "Ich weiß, es ist ein bisschen riskant, sich hier gegen die Gesamtpublikumsmehrheit zu stellen", gab er zu. Doch hielt er die Altersgruppe für fit in Sachen Online-Medienkompetenz, würde aber beobachten, dass "immer mehr Ältere sich noch mal trauen". Sandra Sengl traute sich auch - und vertraute ihm.
Jauch versuchte sich erneut wenig subtil als Partnervermittler. "Eine private Frage: Sind Sie tätowiert?", erkundigte er sich beim Zusatzjoker. Das Publikum amüsierte sich bestens. Der Joker war zwar nicht tätowiert, aber vergeben. "Ich versuche alles", wendete sich Jauch an die Kandidatin. Nach der Werbepause sorgte Jauch für Spannung: "Welches Wort hat er übersehen? 'Erstmals'", erklärte der Moderator und erinnerte daran, dass der Joker in seiner Argumentation vom erneuten Heiraten gesprochen hatte. Doch Jauch wollte es nur spannend machen: Die Antwort war richtig.
So spielten die weiteren Kandidaten
16.000 Euro wert: "Fibrome ...?" sitzen auf der Haut, perlen im Sektglas, machen Plastik biegsam, fressen Laubbäume kahl. Eine gute Freundin konnte als Telefonjoker nicht helfen. Sandra Sengl kapitulierte und ging mit 8.000. Ihre Vermutung wäre richtig gewesen: "sitzen auf der Haut". Vielleicht folgt dem Pech im Spiel ja nach der TV-Ausstrahlung das Glück in der Liebe ...
Überhangkandidatin Marietta Siebert erspielte 125.000 Euro. Der pensionierte Hamburger Polizist Frank Schmidt ging mit 64.000 Euro. Philipp Lellau aus Trittau in Schleswig-Holstein überschritt zum Ende der Sendung die 1.000-Euro-Marke und darf kommende Woche weiterspielen.