John Waters: Mainstream ist endlich schockierend
John Waters ist der Meinung, dass Mainstream-Hollywood-Filme genauso schockierend sind wie seine ekligen Kultklassiker.
Der bahnbrechende 77-jährige Regisseur machte sich 1972 mit der schwarzen Komödie ‚Pink Flamingos‘ einen Namen, in der die verstorbene Dragqueen Divine echte Hundefäkalien aß.
Der Filmemacher erzählte gegenüber ‚Variety‘, dass er glaubt, dass selbst Mainstream-Hollywood-Filme so schockierend geworden sind wie seine alte Arbeit: „Das war Stuntarbeit! S*** essen war die ultimative Stuntarbeit. Es ging darum, Dinge zu zeigen, die Hollywood nicht zeigen würde, und das ist nicht mehr der Fall. Jetzt zeigen sie alles. Sogar Steven Spielberg. Der Anfang von ‚Saving Private Ryan‘ – ich meine, voller Blut.“
John fügte aber hinzu, dass Hollywood noch weiter gehen werde. Er denkt, dass die Trans-Repräsentation eines der wenigen Tabus ist, die jetzt noch erforscht werden müssen. Auf die Frage, was seiner Meinung nach die nächste Generation tun kann, um die Menschen zu schockieren, sagte er: „Die ganze trans/nicht-binäre Sache geht allen auf die Nerven, links und rechts. Jetzt haben sie sich einen neuen Weg einfallen lassen, um beide Seiten nervös zu machen. Der Gedanke war immer: Wie weit können wir gehen, um lustig zu sein? Lenny Bruce fing damit an... Er ging ins Gefängnis, weil er F*** gesagt hat und jetzt ist F*** im Fernsehen. Ist es für irgendjemanden erfrischend, dass die Zensoren jetzt eher links als rechts sind?“