Joko Winterscheidt verrät verblüffenden Abi-Schnitt - und verliert dann seine Show

Joko Winterscheidt ließ sich überreden, seinen Abiturnotendurchschnitt zu verraten. Es kostete ihn etwas Überwindung. (Bild: ProSieben / Florida TV / Julian Mathieu)
Joko Winterscheidt ließ sich überreden, seinen Abiturnotendurchschnitt zu verraten. Es kostete ihn etwas Überwindung. (Bild: ProSieben / Florida TV / Julian Mathieu)

 

Schöne Erkenntnis eines launigen ProSieben-Show-Abends: Man kann auch mit ganz, ganz dürftigem Abi-Schnitt was werden im Leben. Weniger schöne Erkenntnis für Joko Winterscheidt: Den Moderatorenjob bei "Wer stiehlt mir die Show?" hat er zum ersten Mal in dieser Staffel verloren.

Der unbändige Ehrgeiz von Joko Winterscheidt, seine Show zu verteidigen, macht den Reiz von "Wer stiehlt mir die Show?" zu keinem geringen Teil aus. Zugleich kann jener Ehrgeiz einer den Unterhaltungszweck erfüllenden Absicht auch im Wege stehen. Hätte der Formaterfinder auch in Ausgabe 3 obsiegt, wäre die aktuelle WSMDS-Staffel womöglich in eine gefährliche Gleichförmigkeit geglitten. Diesmal jedoch konnte die Joko-Dominanz durchbrochen werden. Der 44-Jährige wird in der kommenden Woche nur als Kandidat und Herausforderer zu erleben sein. Fast wirkte er am Ende darüber selbst ein wenig erleichtert.

Ausgerechnet seinem langjährigen engen Freund gelang der Coup. In der Auftaktsendung hatte Matthias Schweighöfer noch bisweilen unkonzentriert und überfordert gewirkt. In Folge 2 lief es schon deutlich besser. Nun kämpfte, quizzte und kalauerte sich der auch in Hollywood gefragte Filmstar erneut ins von Katrin Bauerfeind moderierte Final-Duell. Und siehe da: Der 42-Jährige wusste von der Tiramisu-Bedeutung ("Zieh mich hoch") über Baseball-Fachwissen (es wirft: der "Pitcher") ausnahmslos alles. Und vor allem setzte er seine zuvor erspielten Münzen goldrichtig ein.

Für Matthias Schweighöfer (Mitte) lief es in Folge 3 von
Für Matthias Schweighöfer (Mitte) lief es in Folge 3 von

 

"Wenn ich das nicht wüsste, würden meine Eltern nie wieder mit mir reden"

Die Frage "Wer ist neben Erich Honecker in dem Motiv 'Der Bruderkuss' dargestellt?" war für den gebürtigen Mecklenburger ein Heimspiel. "Ich komm' ja aus dem Osten. Wenn ich das nicht wüsste, würden meine Eltern nie wieder mit mir reden." Denn: "Meine Eltern haben sehr geweint, als die Mauer fiel, das war ein krasser Moment." Schweighöfer schrieb korrekt Leonid Breschnew auf und setzte eine Spiel-Münze, um Joko Winterscheidts andernfalls verborgen gebliebene Antwort aufzudecken. Der hatte fälschlich auf den früheren Sowjet-Ministerpräsidenten Nikita Chruschtschow getippt. Kein Punkt für ihn.

Menschen stehen vor einer Projektion, die zeigt, wie der ehemalige sowjetische Staatschef Leonid Breschnew seinen ostdeutschen Amtskollegen Erich Honecker küsst, auf der East Side Gallery, dem größten verbliebenen Teil der ehemaligen Berliner Mauer, in Berlin, Deutschland, 4. November 2019. Am 9. November Deutschland wird 1989 den 30. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer begehen. REUTERS/Fabrizio Bensch TPX-BILDER DES TAGES

Den Vorsprung rettete Schweighöfer ins Ziel. Sehr sicher sogar. Der brasilianische Mix aus Kampfsport und Tanz heißt Capoeira. Das wisse er sicher, triumphierte Schweighöfer schon vor der Auflösung. Seine Freundin, die Schauspielerin Ruby O. Fee, sei schließlich Brasilianerin. "Dadurch ist das Ding jetzt vorbei."

Weniger Spielglück hatte zuvor Hazel Brugger. Die Schweizer Komikerin schied wie in der Vorwoche als Erste aus. Ihr folgte in einer knappen Entscheidung die Wildcard-Kandidatin nach, die Hamburger Projektmanagerin Nimul. Florian David Fitz scheiterte danach auch deshalb, weil er in einer Zockerrunde allzu großes Risiko eingegangen war.

Das Lachen sollte Joko Winterscheidt noch vergehen. Den Moderationsjob bei WSMDS ist er fürs Erste los. (Bild: ProSieben / Florida TV / Julian Mathieu)
Das Lachen sollte Joko Winterscheidt noch vergehen. Den Moderationsjob bei WSMDS ist er fürs Erste los. (Bild: ProSieben / Florida TV / Julian Mathieu)

 

Joko Winterscheidt und Matthias Schweighöfer waren keine Abi-Überflieger

Ermutigend dürfte sich der abermals launige ProSieben-Abend auf all jene Zuschauerinnen und Zuschauer ausgewirkt haben, die keine Schulüberflieger waren oder sind. Bereits in Spielrunde 1 hatte sich Joko Winterscheidt breitschlagen lassen, seinen Abiturnotenschnitt zu verraten.

Man verstand auch sofort, warum es ihn Überwindung kostete: "3,7", murmelte der Star-Moderator. "What!?", schallte es wenig zurückhaltend von den Kandidatenplätzen. Im Anschluss offenbarte auch Matthias Schweighöfer seinen Abi-Schnitt: 3,4 (wenn man die geräusperte Aussprache richtig verstand). Schweighöfer solidarisierte sich mit dem Gastgeber: "Wir waren da ähnlich, aber aus uns ist was geworden."

Was unter der Ägide von Matthias Schweighöfer in der kommenden Woche (Sonntag, 26. November, 20.15 Uhr, ProSieben) aus "Wer stiehlt mir die Show?" wird, bleibt einstweilen eine spannende Frage. Wie alle Gewinner darf er als Moderator die Sendung nach Lust und Laune umgestalten. Unter Hollywoodniveau wäre man bei dem so erfolgreichen Schauspieler, Produzenten und Regisseur fast enttäuscht.

Katrin Bauerfeind moderierte wie üblich das Final-Duell. Damit alle die Regeln verstehen, hatte sie diesmal Schaubilder vorbereitet. (Bild: ProSieben / Florida TV / Julian Mathieu)
Katrin Bauerfeind moderierte wie üblich das Final-Duell. Damit alle die Regeln verstehen, hatte sie diesmal Schaubilder vorbereitet. (Bild: ProSieben / Florida TV / Julian Mathieu)