"James Webb"-Teleskop: Solche Aufnahmen von Sternen haben Sie noch nie gesehen

Das Weltraumteleskop Webb der US-amerikanischen Weltraumagentur NASA feiert sein erstes Jubiläum seit Beginn des Forschungsbetriebs vor einem Jahr. Gefeiert hat die NASA mit sensationellen Nahaufnahmen von etwa 50 Sternen im Moment ihrer Geburt. Die Aufnahme zeigen 50 Baby-Sterne in einem 390 Lichtjahre entfernten Wolkenkomplex. Ein Lichtjahr entspricht fast 9,7 Billionen Kilometer.

Die Region ist relativ klein und ruhig, aber voll von leuchtenden Gasen, Wasserstoffstrahlen und sogar dichten Staubwolken mit den zarten Anfängen von noch mehr Sternen.

Alle jungen Sterne scheinen nicht größer als unsere Sonne zu sein. Laut den Wissenschaftlern bietet die atemberaubende Aufnahme die bisher beste Sicht auf die kurze Phase im Leben eines Sterns.

"Es ist wie ein Blick darauf, wie unser eigenes System vor Milliarden von Jahren ausgesehen hätte, als es sich bildete", sagte NASA-Programmwissenschaftler Eric Smith.

Der Wolkenkomplex, auch als Rho Ophiuchi bekannt, ist das der Erde am nächsten gelegene Sternentstehungsgebiet. Da sich auf den Fotos keine Sterne im Vordergrund befinden, kommen die Details umso mehr zur Geltung, sagte die NASA.

Was Teleskop Webb noch vor sich hat: Die Astronomen hoffen, Einblick in die frühesten Sterne und Galaxien des Universums zu bekommen, während sie den Kosmos nach Hinweisen auf Leben auf Planeten außerhalb unseres Sonnensystems durchforsten. "Wir haben noch keinen einzigen gefunden", sagte Smith. "Aber die Mission läuft ja auch erst seit einem Jahr."

"James Webb", das bislang größte und leistungsfähigste Teleskop, das je ins All gebracht wurde, war am 25. Dezember 2021 an Bord einer Ariane-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana gestartet - nachdem es zuvor Kostenexplosionen und immer neue Verschiebungen gegeben hatte.

Das Teleskop ist nach einem früheren Nasa-Chef benannt, der die Behörde in den für die Raumfahrt wichtigen 60er Jahren leitete. Die Weltraumagenturen der USA, Kanadas und Europas kooperieren bei dem Projekt.