Juice Jacking: Warum man sein Handy nie am Flughafen laden sollte

Sogar das FBI warnt regelmäßig davor

Wer am Flughafen sein Smartphone an einer der öffentlichen Dockingstationen auflädt, könnte unter Umständen Opfer von Cyberkriminellen werden. (Bild: Getty Images)
Wer am Flughafen sein Smartphone an einer der öffentlichen Dockingstationen auflädt, könnte unter Umständen Opfer von Cyberkriminellen werden. (Bild: Getty Images)

Wenn man am Flughafen auf seinen Flieger wartet, schießen einem viele Gedanken durch den Kopf. Hab ich alles eingepackt? Hab ich Flugtickets und Reisepass dabei? Hoffentlich bekomme ich den Anschlussflug. Hab ich den Herd ausgeschaltet? Woran die wenigsten denken werden, ist, beim Aufladen des Handys Opfer von Cyberkriminellen zu werden.

Das Szenario kennt jeder, der schon mal geflogen ist. Das Gepäck ist abgegeben, den Sicherheitscheck hat man auch hinter sich gebracht und nun wartet man aufs Boarding und den Abflug. Viele vertreiben sich die Zeit damit, sich in einem der vielen gastronomischen Betrieben noch einen Kaffee oder etwas zu Essen zu genehmigen und dabei sein Handy oder Tablet an einer der Steckdosen oder den öffentlichen Dockingstationen aufzuladen, damit man während des Fluges Musik hören oder einen runtergeladenen Film ansehen kann. Doch dies kann unter Umständen böse Folgen haben.

Juice Jacking: Sogar das FBI und die FFC warnen regelmäßig davor

Aktuell kursieren im Internet wieder zahlreiche Video, die davor warnen, seine elektronischen Geräte an öffentlichen Steckdosen aufzuladen, da dadurch Cyberkriminelle möglicherweise an persönliche Daten kommen könnten.

Zwar gibt es aktuell keinen konkreten Anlass dazu, dennoch warnen das amerikanische Federal Bureau of Investigation (FBI) und die Federal Communications Commision (FCC) potenzielle Opfer regelmäßig vor dieser Art des Datendiebstahls, dem sogenannten "Juice Jacking". Darunter versteht man einen Cyberangriff auf Smartphones, Tablets, Laptops oder andere mobile Geräte über die Stromzufuhr.

Anteil der befragten Internetnutzer, die eine wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität sehen, in Deutschland in den Jahren 2019 bis 2023. (Quelle: Bitkom)
Anteil der befragten Internetnutzer, die eine wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität sehen, in Deutschland in den Jahren 2019 bis 2023. (Quelle: Bitkom)

Auf der FCC-Website wird auf ein mögliches Risiko hingewiesen: "Cybersicherheits-Experten warnen davor, dass Kriminelle Malware auf öffentliche USB-Ladestationen laden können, um böswillig auf elektronische Geräte zuzugreifen, während diese aufgeladen werden."

Juice Jacking: So kann man sich vor Datenklau schützen

Das FBI warnt zudem vor manipulierten Ladekabeln, die etwa mit Absicht zurückgelassen oder via angeblicher Werbeaktionen an potenzielle Opfer verteilt werden. So ähnelt das O.MG-Elite-Kabel einem handelsübliches Lightning-Kabel von Apple, beinhaltet aber neben einem Speicherchip auch ein Wi-Fi-Modul zum Erstellen eines Hotspots, über den sich Kriminelle Zugriff zum Smartphone verschaffen können.

Aus Sicherheitsgründen empfehlen FBI und FCC, stets nur das eigene Ladegerät oder die eigene Powerbank samt eigenem Kabel zu verwenden. Zudem sollten nur Ladekabel zum Einsatz kommen, die keine Datenverbindungen unterstützen. Erscheinen nach dem Anschließen des Ladekabels auf dem Smartphone-Display die Meldungen "Daten austauschen" und "nur laden", sollte man stets die letztere Variante wählen. Wird man gefragt, ob man "diesem Computer vertrauen" möchte, sollte man stets "nicht vertrauen" auswählen, das Mobilgerät wird dennoch geladen.