Der junge Vogel aus Charlottenburg

Die Geschichte von Giacomo Vogel, Besitzer des Cafés „What do you fancy love“, ist die einer Patchwork-Familie . Ein Spaziergang.

Der Gedanke vor unserem Treffen liegt unweigerlich beim Vater, natürlich. Dabei sieht Giacomo Vogel gar nicht aus wie sein Vater. Keine Zahnlücken, keine Glatze wie der Schauspieler Jürgen Vogel, der durch Filme wie "Die Welle" , "Ein Freund von mir" oder " Keinohrhasen" bekannt ist. Nein, der heutige Spaziergangs-Gast Giacomo Vogel hat ein südländisches Gesicht. Das liegt daran, dass der Schauspieler nicht sein leiblicher Vater ist. Deshalb ist dies die Geschichte einer Patchworkfamilie, bei der alle mithalfen, in Charlottenburg etwas aufzubauen. Davon wird dieser Spaziergang erzählen. Aber kommen wir doch erst einmal zur ersten Begegnung mit Giacomo Vogel.

Als Treffpunkt hat er sein Café "What do you fancy love?" in der Knesebeckstraße bestimmt. Es ist morgens und jetzt schon fast 30 Grad. Ich schlängele mich an den vielen Gästen vorbei an die Theke und frage die Frau an der Saftpresse nach dem Chef des Ladens. Sie zeigt neben sich. Dort stehen zwei sportliche Männer und eine schlanke Frau in schwarzen T-Shirts und unterhalten sich. Keiner sieht auf den ersten Blick aus wie der Chef. "Der in der Mitte ist Giacomo", sagt die Frau an der Saftpresse und zeigt auf den Mann mit gegelten Haaren und kurzer Hose.

Er stellt sich mit seinem Vornamen vor. Das passt irgendwie zu diesem Café, dessen Wände mit Marvel-Comics beklebt sind. Und mit nackten Frauen. Bereits mit 22 Jahren hat Giacomo Vogel zusammen mit seinem Bruder Ritchie sein erstes Café eröffnet. Jetzt ist er 27 und Geschäft...

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