Junger Mann mit Down-Syndrom für „Tor des Jahres“ nominiert

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Michael Freudlsperger hat mit seinem Elfmeter gegen FC Bayern-Torhüter Tom Starke einen echten Treffer gelandet: Das „Tor des Monats März“ könnte er jetzt mit dem Jahressieg toppen. Dabei ist der 16-jährige kein Profi, sondern als erster Hobby-Fußballer mit Down-Syndrom nominiert.

Michael Freudlsperger ist überglücklich. Er ist unter den Nominierten für das „Tor des Jahres 2015“. Dabei dürften selbst hartgesottene Bundesliga-Fans bei seinem Namen erstmal stutzen. Denn Freudlsperger aus dem bayerischen Altötting gehört zu keinem Profi-Team. Der 16-Jährige ist Spieler beim Heimatclub TSV Feichten. Und der junge Mann hat Trisomie 21, das Down-Syndrom.

Im März erfüllte sich für den Nachwuchsspieler ein Traum: Der FC Bayern hatte zum Welt-Down-Syndrom-Tag 2015 24 junge Fans zum Spiel eingeladen, um damit ein Zeichen für Vielfalt und Teilhabe zu setzen. Am 22. März war darum auch Freudlsperger mit der Garchinger Selbsthilfegruppe “Von wegen Down!” in der Allianz Arena zu Gast und durfte mit den Spielern einlaufen. In der Halbzeitpause der Bundesliga-Partie zwischen dem FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach (0:2) hatte Freudlsperger die Ehre, gegen Bayern-Torhüter Tom Starke antreten zu dürfen. Von drei Elfmetern verwandelte er zwei. Und das so gekonnt, dass sein Treffer für das „Tor des Monats März“ nominiert wurde.

Freudlsperger ist jetzt der “berühmteste Feichtener”

“Es ist der Wahnsinn, wir waren selber überrascht”, sagte Mutter Theresia Freudlsperger über die Wahl. “Alle reden ihn an, sogar in der Kirche. Und alle haben sich total für ihn gefreut“, erzählt sie. Immerhin sei ihr Sohn jetzt laut Aussage eines Bekannten der „berühmteste Feichtener“. Erfahren hatte die Familie von der Nominierung damals durch die ARD. Seine Cousine habe aufgeregt angerufen: Michi sei im Fernsehen. "Ich freu mich, freilich”, sagte der. Freudlsperger setzte sich gegen Spieler wie Franco di Santo von Werder Bremen oder David Alaba vom FC Bayern München durch.

Jetzt könnte er die nächste Wahl der ARD-“Sportschau” für sich entscheiden. Der gelungene Schuss hat gute Chancen, “Tor des Jahres 2015” werden. Damit ginge für den jungen Fußballer der nächste Traum in Erfüllung. Als erster Spieler mit Down-Syndrom kann er auf die Ehrung hoffen. Doch die Konkurrenz ist auch dieses Mal hart. Neben Freudlsperger sind Marwin Hitz, der Torhüter des FC Augsburg, Julian Koch vom FC St. Pauli, Christoph Heimlein (Arminia Bielefeld), Michel Harrer (VfR Neumünster), Dzsenifer Marozsan von der Frauen-Nationalmannschaft), Marcel Ndjeng (SC Paderborn 07), Carsten Kammlott (Rot-Weiß Erfurt), Robert Lewandowski (FC Bayern München), Christian Telch (Eintracht Trier), Franz Häfner (SV Einheit Kamenz) und Xabi Alsonso (FC Bayern München) nominiert.

An wen die Auszeichnung am Ende geht, das entscheiden traditionell die Zuschauer. Bis 26. Januar fällt die Entscheidung. Hier geht‘s zu den Videos und zur Abstimmung.

Foto: FC Bayern

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