Kahn zweifelt an Nagelsmann-Entscheidung

Der Titan wird deutlich: Oliver Kahn kann den Frust von Torhüter Marc-André ter Stegen über seine Reservistenrolle in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nachvollziehen - und findet dabei keine schmeichelhaften Worte für dessen Rivalen Manuel Neuer.

„Für ter Stegen ist die aktuelle Situation natürlich unbefriedigend. Mit 32 läuft ihm langsam die Zeit davon, ein großes Turnier zu spielen“, sagte Kahn der Bild-Zeitung.

Der frühere Weltklasse-Keeper und Vizeweltmeister von 2002 ergänzte: „Seine Ansprüche sind nicht unberechtigt. Er bringt konstante Leistungen, und weder waren die letzten Turniere der Nationalmannschaft erfolgreich, noch wirkt Manuel aktuell stabil.“

Kahn widerspricht Nagelsmann: „Nicht einer Meinung“

Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte sich bereits im März auf Neuer als Nummer eins für die anstehende Heim-EM festgelegt.

Zuletzt patzte der Weltmeister von 2014 aber mehrfach. Er sei in dieser Sache „nicht einer Meinung“ mit Nagelsmann, hatte ter Stegen zuletzt erklärt.

Kahn traut dem 38-jährigen Neuer allerdings dennoch ein starkes Turnier zu.

„Manuel kann mit seiner riesigen Erfahrung und seinem Status ein wichtiger Faktor für die Mannschaft sein“, sagte der frühere Weltklassetorhüter und Ex-Vorstandsboss des FC Bayern, bis zum vergangenen Mai noch höchster Vorgesetzter von Neuer.

Maier stärkt Neuer: Debatte „zur absoluten Unzeit“

Ex-Weltmeister Sepp Maier sieht Neuer derweil weiter als Nummer eins.

Die Torwart-Diskussion komme „zur absoluten Unzeit“, sagte Maier dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Man darf seine Klasse nicht plötzlich infrage stellen. Man kann doch einen Torhüter wie Manuel, der beinahe zwei Jahrzehnte Weltklasse gehalten hat, jetzt nicht verteufeln.“

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)