Kampf um Bachmut: Nutzt die Ukraine die Chance zur Gegenoffensive?

Die Ukraine führt in Ost-Bachmut möglicherweise einen kämpferischen Rückzug durch und fügt den verschiedenen russischen Streitkräften weiterhin hohe Verluste zu.

Die ukrainische Verteidigung Bachmuts kostet Russland Soldaten und Ausrüstung und bleibt deshalb strategisch solide, solange die Ukraine selbst dabei keine zu hohen Verluste erleidet.

Einheitlicher Rückzug aus Bachmut unwahrscheinlich

Das Institute for the Study of War hält es für unwahrscheinlich, dass sich die ukrainischen Streitkräfte alle gleichzeitig aus Bachmut zurückziehen. Wahrscheinlicher ist laut dem Thinktank ein schrittweiser Rückzug, bei dem die russischen Soldaten im Häuserkampf weiter Federn lassen müssen.

Im Häuserkampf hat normalerweise der Verteidigende einen Vorteil, deshalb ist es unwahrscheinlich, dass Russland bedeutende territoriale Gewinne erzielen wird.

Das Stadtzentrum Bachmuts liegt am westlichen Ufer der Bachmutka. Die russischen Streitkräfte werden sich durch diesen Bereich kämpfen müssen, sollten sie nach neun Monaten hoch aufreibender, langsamer Vorstöße keine direkten Fortschritte Richtung Westen im Norden oder Süden der Stadt machen.

Ukrainische Rückzugspläne lassen sich noch nicht einschätzen

Laut dem ISW ist es noch zu früh, die ukrainischen Absichten im Bezug auf einen kompletten Rückzug einzuschätzen. Aktuell halten die ukrainischen Streitkräfte ihre Position mit etwa vier Kilometer Abstand.

Die russische Offensive zur Einnahme von Bachmut wird wohl unabhängig von ihrem Erfolg ihren Höhepunkt erreichen. Das russische Militär wird danach wahrscheinlich einige Monate Schwierigkeiten haben, weitere Offensivoperationen durchzuführen.

Chance für eine ukrainische Gegenoffensive

Der Think Tank fügt hinzu, dass der wahrscheinliche Höhepunkt der russischen Offensive in Bachmut, die Offensive in Wuhledar, die ihren Höhepunkt bereits erreicht hat, und die stockende Offensive in Luhansk robuste Bedingungen für eine ukrainische Gegenoffensive schaffen.