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Kann man ein Kind so nennen? Babyname sorgt auf Social Media für Diskussionen

Im Spielfilm "Der Vorname" bricht ein Riesenstreit um einen Babynamen los - kein Wunder, denn in der fiktiven Geschichte sollte das Kind Adolf heißen. Ähnlich schockiert sind nun die Reaktionen auf Social Media auf den Namensvorschlag einer werdenden Mutter - doch die will ihren Sohn eigentlich nur Charles nennen.

Wie soll das Baby heißen? Eine werdende Mutter hat eine klare Vorstellung - und erhält Gegenwind (Symbolbild: Getty Images)
Wie soll das Baby heißen? Eine werdende Mutter hat eine klare Vorstellung - und erhält Gegenwind (Symbolbild: Getty Images)

Was kann dem Vornamen Charles schon verkehrt sein? Mittlerweile handelt es sich dabei schließlich um einen regelrecht königlichen Namen. Doch in Kombination mit einem bestimmten Nachnamen wird daraus schnell ein Aufreger, der auf der Social-Media-Plattform Reddit für hitzige Diskussionen sorgt.

Dort bat ein werdender Vater die Nutzer um Meinungen zu dem Namensvorschlag seiner Frau Melissa, auf den die beiden sich partout nicht einigen könnten. Denn Melissa wolle ihren gemeinsamen Sohn nach ihrem Bruder Charles benennen, der vor Kurzem sehr plötzlich und mit nur 35 Jahren gestorben war.

Sein Schwager sei ein "großartiger" Mann gewesen, schrieb der Ratsuchende auf Reddit - und doch wolle er seinen Sohn auf keinen Fall Charles nennen. Der Grund: Der Nachname des Ehepaares ist Manson.

Sektenführer Charles Manson wurde vor über 50 Jahren wegen Mordes und Anstiftung zum Mord verurteilt und starb 2017 im Gefängnis (Bild: Albert Foster/Mirrorpix/Getty Images)
Sektenführer Charles Manson wurde vor über 50 Jahren wegen Mordes und Anstiftung zum Mord verurteilt und starb 2017 im Gefängnis (Bild: Albert Foster/Mirrorpix/Getty Images)

Kann man ein Baby Charles Manson nennen?

Charles Manson ist weit über die Grenzen der USA hinaus berüchtigt, trug ihn doch ein berühmter Sektenführer, der seine Anhänger in den späten 1960ern zu zahlreichen brutalen Morden angestiftet und auch selbst Menschen getötet hatte. "Ich habe ihr gesagt, dass ich mein Kind auf keinen Fall Charles Manson nennen will, doch sie besteht darauf, dass es niemandem auffallen würde. Sie findet, dass ich ihrem Bruder keinen Respekt erweise", schreibt der verzweifelte Vater. Sein verstorbener Schwager habe indes nicht den Nachnamen Manson getragen. "Ich will einfach nicht, dass mein Kind den Namen eines Serienmörders trägt."

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Die Reddit-Gemeinde schlägt sich nahezu einstimmig auf die Seite des Vaters. Während vereinzelte Stimmen daran zweifeln, dass kommende Generationen noch wissen würden, wer Charles Manson war und andere fanden, dass der Vater überreagiere, bitten andere ihn, auf seinen Instinkt zu hören. "Niemand würde darüber hinwegsehen. Tut das eurem Kind nicht an", heißt es in den knapp 2000 Kommentaren. "Ich kann mir vorstellen, mit dem Namen eines Serienmörders auf Jobsuche zu gehen", schreibt ein weiterer Nutzer. Oder: "Bitte, nennt euren Sohn nicht Charles Manson. Oder wie einen anderen weltbekannten Serienmörder."

Wie lebt es sich mit berüchtigtem Vornamen? Ein Nutzer spricht aus Erfahrung

Wie es sich anfühlt, den Namen eines berühmten Mörders zu tragen, kann ein Nutzer aus erster Hand berichten. "Die meiste Zeit ist es wirklich übel", schreibt die Person, die ihren Namen nicht verrät. "Ich bekomme jeden Tag Kommentare über meinen Namen, wenn ich außer Haus bin, und manchmal sogar zuhause." Mittlerweile könne er damit umgehen, da er als Erwachsener nicht mehr so sehr gehänselt würde, doch als Kind sei dies an der Tagesordnung gewesen, da es immer Filme oder Serien über den betreffenden Serienmörder gegeben habe. "Was ich damit sagen will: Wenn ihr euren Sohn so nennt, wird er definitiv gehänselt werden, und er wird sich sein ganzes Leben lang Kommentare anhören müssen. Das nervt schnell."

Nicht alles sei negativ gewesen: Der Name habe in schnell mit Menschen ins Gespräch gebracht, und die damit verknüpfte Aufmerksamkeit habe dafür gesorgt, dass er - beispielsweise von Lehrern in der Schule - nie übersehen wurde. Auch potentielle Arbeitgeber hätten sich immer an ihn erinnert - teilweise sei er sogar aus reiner Neugier, wer sich wohl hinter dem Namen verbirgt, zu Vorstellungsgesprächen eingeladen worden. "Es öffnet Türen, die normalerweise verschlossen bleiben würden." Ob ihnen das die Hänseleien für ihren Sohn wert sind, müssen die Eltern nun selbst entscheiden.

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