Karneval in Köln: Warum die Roten Funken in der Stadt mit „Kötterbüchs“ unterwegs sind

„Wir wollen mehr als nur Fastelovend feiern“, sagt Heinz-Günther Hunold, der Präsident der Roten Funken. „Wir machen uns auch Gedanken zu den Brennpunktthemen unserer Stadt. Daher gehen wir nun mit dem Thema Wohnungsnot auf die Straße .“ Und mit der „Kötterbüchs“. Denn mit solchen Dosen haben die Funken auch schon in den 1920er und 30er Jahren Spenden für notleidende Kölner gesammelt. Dies dokumentiert ein Foto von 1929 aus dem Archiv des rot-weißen Traditionskorps, das den damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer zeigt, wie er einen Geldschein in die Sammelbüchse eines Funken steckt. Genau 90 Jahre später zogen rund 60 uniformierte Funken mit dem kompletten Vorstand, dem Tanzpaar und ihrem Regimentsspielmannszug an beiden Wochenend-Tagen mit den Kötterbüchsen durch die Innenstadt. Das rot-weiße Traditionskorps möchte „als Männergesellschaft für Frauen sammeln“ und den Sozialdienst katholischer Frauen um Geschäftsführerin Monika Kleine und deren vielfältige Hilfsprojekte für obdachlose Kölnerinnen unterstützen. „Wohnungslosigkeit und fehlende Wohnungen sind das wichtigste soziale und politische Thema in Köln. Die Funken können zwar die dringend benötigten Wohnungen nicht bauen, aber wir können mit unserer Aktion darauf aufmerksam machen, dass es eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung gibt, für ausreichend Wohnraum zu sorgen“, sagte Hunold, ehe die Funken am Dom mit den Sammelbüchsen ausschwärmten. Es ging über Hohe Straße und Schildergasse, rund um den Hauptbahnhof und durch die Altstadt. „In einem geordneten Chaos. Wie immer bei uns“, bemerkten einige der Gardisten und lachten. „Ävver et hät noch immer jot jejange.“ Prominente Unterstützung gab es von Ex-Oberbürgermeister Fritz Schramma und von Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, von Bezirksbürgermeister Andreas Hupke, Hänneschen-Puppenspieler Jacky von Guretzky-Cornitz und anderen. Passanten, die spendeten, erhielten einen Button als Erkennungszeichen, damit sie nicht ein zweites Mal angeköttet wurden. Für jeden, der einen Schein in die Büchse steckte, gab es als Anerkennung zusätzlich einen eigens hergestellten „Passersching“. Damit nimmt man zugleich an einer Verlosung teil, bei der es Ehrenplätze beim Funkenbiwak am Karnevalssamstag auf dem Neumarkt sowie den Sessionsorden zu gewinnen gibt. Die Sammelaktion zum Motto „Kötten för Kölle“, die im Vormonat beim Regimentsexerzieren im Maritim gestartet war – da waren schon rund 1300 Euro zusammengekommen – wurde bei der Kostümsitzung am Samstagabend im Sartory fortgesetzt. Zudem wollen die Funken in den kommenden Wochen noch mehrfach mit der Kötterbüchs auf die Straße gehen....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta