Kate Beckinsale, Romy Schneider oder Günther Jauch: Die TV-Tipps für Fußball-Muffel
Keine Lust auf Fußball aus Katar zur Primetime? Wir empfehlen pro WM-Turnierabend drei lohnende TV-Alternativen für WM-Muffel: am Montag mit dem Remake eines Arnold Schwarzenegger-Klassikers, dem wohl gelungensten Romy Schneider-Biopic sowie den Highlights aller "Wer wird Millionär?"-Promi-Specials.
In Katar werden die Achtelfinals ausgespielt. Wem das zu nervenaufreibend oder schlichtweg egal ist, findet auch an diesem Montagabend drei lohnende Alternativen ohne rollenden Ball.
"Total Recall" (Kabel Eins)
Sie kennen nur die Version mit Arnold Schwarzenegger von 1990? "Total Recall" (20.15 Uhr, Kabel Eins) wurde 2012 - optisch ziemlich spektakulär - neu verfilmt. Zudem ist der SciFi-Blockbuster mit Stars wie Colin Farrell, Kate Beckinsale, Bryan Cranston und Jessica Biel prominent besetzt. Die Geschichte spielt knapp vor dem Ende des 21. Jahrhunderts. Nach einer nuklearen Katastrophe sind nur noch zwei Gegenden der Erde bewohnbar. Zum einen die sogenannte United Federation of Britain, der reiche Teil der Erde. Und zum anderen The Colony, Australien, wo die verarmten Arbeiter leben, die Tag für Tag mit einer Art Fahrstuhl in gerade einmal 17 Minuten quer durch den Planeten und den Erdkern hindurch nach oben reisen, um dort ihre niederen Jobs zu erledigen. Im Mittelpunkt steht der Fabrikarbeiter Douglas Quaid, gespielt von Colin Farrell. Er gehört zu jenen Pendlern und führt ansonsten ein eher tristes Leben, sieht man von seiner attraktiven Frau Lori (Kate Becksinsale) ab. Von einer Werbung lässt er sich verführen. Er besucht eine Firma namens Rekall, die verspricht, Träume in echte Erinnerungen zu verwandeln.
"Total Recall" ist ein visueller Genuss, lässt aber die tiefere Bedeutung von Dicks Kurzgeschichte über weite Strecken außer Acht. Der Nachfolger von Paul Verhoevens Sci-Fi-Abenteuer von 1990 verzichtet zudem auf die schrägen, heiteren Momente des Vorgängers.
"3 Tage in Quiberon" (ONE)
"Ich bin eine unglückliche Frau von 42 Jahren", sagt Romy Schneider in ihrer entwaffnend-freimütigen Art dem jungen Reporter Michael Jürgs (Robert Gwisdek) zu Beginn eines legendären "Stern"-Interviews. Dieses Interview und die titelgebenden drei Tage, in denen es stattfand, bilden den Kern des genial verdichteten Biopics "3 Tage in Quiberon" (20.15 Uhr, ONE). Der schwarz-weiße Meisterwerk Emily Atefs aus dem Jahr 2018 wurde unter anderem mit sieben deutschen Filmpreisen ausgezeichnet. Die Handlung: 1981 macht die in einer tiefen Lebenskrise steckende, tabletten- und alkoholabhängige Romy Schneider (Marie Bäumer) im bretonischen Kurort Quiberon eine Entziehungskur. Ihre Sandkastenfreundin Hilde (Birgit Minichmayr) besucht sie dort für drei Tage, doch Romy hat noch weitere Gäste eingeladen: Dem von ihr geschätzten Fotografen und langjährigen Freund Robert Lebeck (Charly Hübner), der mit "Stern"-Reporter Michael Jürgs (Robert Gwisdek) im Schlepptau auftaucht, hat sie Fotos und ein Interview versprochen. Der emotional ambivalente, hochintensive Seelen-Striptease ist einer der besten deutschen Arthaus-Filme der letzten zehn Jahre.
Wer wird Millionär? - Das Phänomen: Promis zwischen Tränen und Triumph (RTL)
Diese Sendung bietet die wohl größte Prominentendichte im deutschen TV-Programm des Monats Dezember: Günther Jauch blickt auf 22 Jahre mit den Promi-Specials seiner Quizshow-Reihe zurück und stellt sich immer wieder die Frage: Warum geraten ausgerechnet Fernseh-erfahrene Profis bei ihm so oft aus der Ruhe? In "Wer wird Millionär? - Das Phänomen: Promis zwischen Tränen und Triumph" (20.15 Uhr, RTL) sieht man noch einmal Hape Kerkeling in seiner genialen Horst-Schlämmer-Rolle, die Quizmaster Günther Jauch erstmalig selbst aus dessen Komfortzone katapultierte. Treueste Besucherin war bislang Anke Engelke mit acht Teilnahmen - vor Barbara Schöneberger, die bereits viermal mitgemacht hat. Besonders kurios ist der Fall beim TV-Philosophen Richard David Precht. Er nahm - offiziell als "Promi" - an der Special-Ausgabe im Jahr 2017 teil. Allerdings war das bereits sein zweiter Anlauf. 2003 machte Precht, damals noch nicht so bekannt, als ganz normaler "WWM"-Kandidat in der Show mit, kam aber nicht richtig zum Zug. Er schaffte es nicht über die Auswahlrunde hinaus.